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Ist wahre Freundschaft zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen möglich?
#1
Hallo!

Glücklicherweise bin ich über Eure Homepage gestolpert. Ich finde es sehr erfreulich dass Ihr hier die Möglichkeit bietet, den geistigen Austausch zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen zu fördern.

Kurz zu meiner Person: Ich bin Agnostiker. Ich weiß nicht ob es Gott gibt. Ich halte es für möglich. Ich gehe soweit und sage, dass alles möglich ist: Vielleicht gibt es den einen Gott, vielleicht gibt es keinen, womöglich gibt es sogar verschiedene (was ich für unwahrscheinlich halte). Aber – ich habe Respekt vor ALLEN Religionen bzw. Religionsstiftern. Wie die Lehren von Jesus, dem Propheten Mohammed usw. instrumentalisiert werden um damit fürchterliche Verbrechen zu begehen – Stichwort 11. September – ist etwas anderes.

Meine Frage an Euch: Kann ich mit Muslimen befreundet sein? Ich lebe wie gesagt ein Leben ohne klare religiöse Strukturen und bin auch sonst kein Kind von Traurigkeit (ich trinke gern mal einen über den Durst, fahre total auf Heavy Metal ab,…). Dennoch, und das ist meines Erachtens wichtig – lebe ich keine BEWUSST antireligiöses Leben. Würde ich mich beispielsweise niedersaufen um damit bewusst ein Signal gegen beispielsweise des Islam zu setzen wäre das etwas anderes (meines Wissens ist sogar im Koran an keiner Stelle Alkoholkonsum explizit verboten, aber das nur am Rande). Nein, das gelegentliche Über-den-Dust-Trinken ist lediglich ein Laster ohne irgendwelchen Hintergrund – wobei ich definitiv kein Alkoholiker bin; ich schieße mich nicht jedes Wochenende ab!

Ist für Muslime mein Lebenswandel akzeptabel? Könnte ich mit einem Moslem Eurer Meinung nach im Biergarten sitzen und dabei ein Bier trinken während der Kollege etwas Alkfreies trinkt? Ich weiß dass ich ob meines Lebensweise kein Moslem sein könnte, die Frage ist ob Ihr mich dennoch als Freund akzeptieren würdet. Wie gesagt – mein Respekt gilt ALLEN Religionen bzw. Religionsstiftern.

Ich bin sehr gespannt auf Euro Antwort – vielen Dank im Voraus. Der Friede sei mit Euch!
#2
Hallo Winke ich selbst habe mein halbes Leben (bis auf Wochenenden und Ferien) in Blindenbildungseinrichtungen (Schul- und Ausbildungszeit) verbracht und als ich dann im Jahr 2008 zum Islam zurückfand bzw. durch Deutschsprachiges ihn zu verstehen begann, muss ich dazu sagen, dass viele Kontakte zwar zu Nicht-Muslimen nicht mehr existieren, aber paar hab ich noch; und ich weiß auch nicht, wie mans zwischen ihnen und mir nennt, sind hauptsächlich Blinde/Sehbehinderte aus meiner Vergangenheit, also Menschen, die ich auch persönlich kenne und nicht durch irgendwelche anderen Foren.
#3
Hallo Günther, willkommen im Forum.

Erstmal würde ich dir gerne eine Seite empfehlen:
http://allah.dwih.info/gibt-es-beweise-f...enz-gottes

Vielleicht möchtest du dort ja gerne ein wenig nachlesen und kommst deiner Frage näher, ob es Gott wirklich gibt.

Alkohol ist ohne Zweifel im Islam verboten. Im Islam gibt es zwei Quellen: Den Koran und die Sunnah. Beide sind für den Muslim verpflichtend. Die Beweise für ein Alkohol Verbot sind zahlreich. Dies nur als Aufklärung.

Muslime sind Menschen, die sich Gott unterworfen haben und nach Seinen Geboten leben wollen. Wir respektieren dich natürlich auch wenn du Alkohol trinkst, für uns ist dies jedoch ein klares Verbot Gottes, welches für die Menschen (aus offensichtlichem Grund) erlassen worden ist. Und deshalb unterstützen und befürworten wir das natürlich nicht. Da ist es auch verständlich, dass ein Muslim nicht in einem Biergarten gehen möchte, auch wenn er selber kein Bier trinkt. Da gehen die Interessen doch sehr auseinander. Und dies ist wohl so in den meisten Fällen, weil Muslime eine ganz andere Lebenseinstellung haben als Nicht-Muslime. Freunde haben ja auch meist ähnliche Interessen und Überzeugungen, was bei Muslimen und Nicht-Muslimen doch sehr auseinander gehen dürfte.

Aber das bedeutet nicht, dass man nicht gut miteinander auskommen kann. Im Gegenteil: Ein Muslim sollte sich immer gut und gerecht zu seinen Mitmenschen verhalten, ob Muslim oder Nicht-Muslim. Gott sagt im Koran:

"Gott verbietet euch nicht, gegen jene, die euch nicht wegen der Religion bekämpfen und euch nicht aus euren Häusern vertreiben, gütig zu sein und redlich mit ihnen zu verfahren; wahrlich, Gott liebt die Gerechten." [60:8]

Vielleicht sind auch noch folgende Seiten interessant für dich. Es beschreibt das Verhalten des Propheten Muhammad, Frieden und Segen auf ihm, zu Nicht-Muslimen. Der Propheten, Frieden und Segen auf ihm, ist für alle Muslime das beste Vorbild.

http://www.islamreligion.com/de/category/117/
http://www.islamreligion.com/de/category/85/
#4
(05-10-2012, 12:46 AM)Muslima90 schrieb: Muslime sind Menschen, die sich Gott unterworfen haben und nach Seinen Geboten leben wollen. Wir respektieren dich natürlich auch wenn du Alkohol trinkst, für uns ist dies jedoch ein klares Verbot Gottes, welches für die Menschen (aus offensichtlichem Grund) erlassen worden ist. Und deshalb unterstützen und befürworten wir das natürlich nicht. Da ist es auch verständlich, dass ein Muslim nicht in einem Biergarten gehen möchte, auch wenn er selber kein Bier trinkt. Da gehen die Interessen doch sehr auseinander.

Aber das bedeutet nicht, dass man nicht gut miteinander auskommen kann. Im Gegenteil: Ein Muslim sollte sich immer gut und gerecht zu seinen Mitmenschen verhalten, ob Muslim oder Nicht-Muslim. Gott sagt im Koran:

"Gott verbietet euch nicht, gegen jene, die euch nicht wegen der Religion bekämpfen und euch nicht aus euren Häusern vertreiben, gütig zu sein und redlich mit ihnen zu verfahren; wahrlich, Gott liebt die Gerechten." [60:8]

Hallo Muslima 90! Vielen Dank für Deine Ausführungen. Ich freue mich sehr, dass wir uns trotz verschiedener Lebenswege und -vorstellungen dennoch gut verstehen können. Natürlich will ich keinen Moslem in einen Biergarten "zwingen" (wenn gemeinsames Saufen ein Zeichen für Integration ist dann gute Nacht!). Wie Du schon geschrieben hast, da gehen die Interessen doch sehr auseinander. Ich interpretiere Dein Koranzitat so - letztendlich kommt es darauf an ein für die Allgemeinheit wertvoller Mensch zu sein. Ich hoffe dass ich das bin. Und wenn ich auch hin und wieder Alkohol trinke glaube ich dass mich Gott dennoch liebt - denn ich versuche wirklich gerecht zu sein.

Danke und noch einen schönen Abend!
#5
Assalamu aleikum an alle Muslime und ein Hallo an alle Nichtmuslime

Ich denke, dass die Religion schon ein wichtiger Punkt ist, der bei einer Freundschaft äußerst relevant ist. Ich hatte bspw. in meiner Vergangenheit viele nichtmuslimische Freunde und bei mir war es so, dass um so mehr ich mich für die Religion interessiert habe und um so mehr ich über Religion gelesen und geredet habe, ich mich mehr und mehr von meinen Freunden distanziert habe und mehr mit Freunden in der Mosche zusammen kam und ich viel mehr mit ihnen unternommen habe. Ich habe mich nicht im Streit oder ähnlichem von ihnen getrennt, sondern man hat sich einfach weniger getroffen, weil, wie schon gesagt wurde, die Interessen sich geändert haben. Während die einen lieber Feiern, Karten, Fußball oder Konsolen spielen und dabei auch nicht auf die Gebote acht geben, die für einen selber so wichtig sind, blieb ich lieber bei Brüdern mit denen ich auch Spaß haben kann, aber auch auf die Gesetze von ALLAH, Gepriesen sei Er, achten.
#6
(05-10-2012, 07:00 PM)Günther schrieb: Hallo Muslima 90! Vielen Dank für Deine Ausführungen. Ich freue mich sehr, dass wir uns trotz verschiedener Lebenswege und -vorstellungen dennoch gut verstehen können. Natürlich will ich keinen Moslem in einen Biergarten "zwingen" (wenn gemeinsames Saufen ein Zeichen für Integration ist dann gute Nacht!). Wie Du schon geschrieben hast, da gehen die Interessen doch sehr auseinander. Ich interpretiere Dein Koranzitat so - letztendlich kommt es darauf an ein für die Allgemeinheit wertvoller Mensch zu sein. Ich hoffe dass ich das bin. Und wenn ich auch hin und wieder Alkohol trinke glaube ich dass mich Gott dennoch liebt - denn ich versuche wirklich gerecht zu sein.

Danke und noch einen schönen Abend!

Wenn du noch weitere Fragen zum Islam hast, kannst du sie immer gerne stellen.

Ich finde es sehr gut und wichtig, dass du, wie du geschrieben hast, versuchst gerecht zu sein, denn das ist eine sehr positive Eigenschaft. Aber wie sieht deine Gerechtigkeit deinem Schöpfer gegenüber aus? Er hat dir das Leben gegeben und noch vieles mehr. Gott sagt im Koran: "Und wer ist ungerechter als der, der an die Zeichen seines Herrn gemahnt wurde, sich aber von ihnen abwandte...?" (Sure 18 Vers 57)

Eines der größten Zeichen Gottes ist der Koran, der als letzte Botschaft für die Menschheit herabgesandt wurde, damit die Menschen Gottes Botschaft kennen und folgen. Gott sagt: "Heute habe Ich euch eure Religion vervollkommnet und Meine Gnade an euch vollendet und euch den Islam zum Glauben erwählt." (Sure 5 Vers 3)

Hier kannst du Gottes Botschaft (Die ungefähre Übersetzung des Korans) nachlesen und auch hören: http://www.quranexplorer.com/quran/
#7
Salam ist es eigentlich bei (fast) jedem so, dass sich die Freundschaften auflösen oder haben wir auch hier einige, die ihre Kontakte zu damaligen, nicht-muslimischen Bekannten aufrecht erhalten, indem diese von Euch Dawamaterial bekommen? Bei mir ging so ziemlich alles auseinander, weil auch die anderen aus den Blinden- und Sehbehinderteneinrichtungen fort waren. Zudem wohnten ja gar keine in meiner Nähe, bis auf eine Ausnahme, aber da ging der Kontakt schon im Frühling 2008 auseinander. Winke
#8
Salam_wr_wb

ich denke das freundschaften zwischen nicht muslimen und muslimen möglich sind bloss wo dann der kontakt scheitert ist, das man privat andere interessen hat.
ich habe viele nicht muslimische freunde bloss treffen wir uns nicht so oft wie ich es mit meinen glaubensgeschwistern tue.

dies ist so weil ich mich mit den muslimischen freunden automatisch in der mosche sehen.
wäre ich eine nicht muslima wäre da alles sicherlich andersrum.

Wa_salam_wr_wb
#9
Salam schade ist nur, dass viele Nichtmuslime (aus alten Zeiten) es nicht verstehen und nicht einsehen, dass sich das Leben nunmal geändert hat. Wasalam
  


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