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wie sind christen und juden ins paradies gekommen?
#16
Wink 
As salamu aleykum wa rahmatullahi wa barakathu liebe Geschwister,

Zu Fatihs Frage: (Ich glaube ihr habt ihn alle nicht so richtig verstanden:-)

Als allererstes möchte ich – wie bereits erwähnt – zum Ausdruck bringen, dass Islam keine neue Religion Mohammeds (salallahu aleyhi wa sallam) ist, sondern die Urreligion aller Propheten, die Allah auf die Erde gesandt hat. Das heisst: Die Religion “Islam” gibt es zwar unter dem Namen “offiziell” seit unserem Propheten (s.a.w.), sie ist aber so gesehen die Religion aller Menschen zuvor gewesen, die “gottergeben” waren. Denn wie wir wissen bedeutet islam “Die völlige Ergebung in Gottes Willen”, folglich betitelt man als “Muslim” jemanden, der eben gottergeben ist. Das heisst ganz salopp gesagt, dass der Urchrist, bzw der Urjude ein “Muslim” war, denn er hatte sich zu Lebzeiten Gottes Willen ergeben und an ihn geglaubt.

Was heisst nun “glauben”?

Ich möchte das mal detallierter ausführen:

Natürlich kann einer der vor Mohammed (salallahu aleyhi wa sallam) gelebt hat, nicht die Religion auf die Art und Weise praktiziert haben, wie es uns von Allah seit Mohammed (salallahu aleyhi wa sallam) als Pflicht auferlegt worden ist. Das heisst demzufolge, dass er (der Urchrist bzw der Urjude) selbstverständlich nicht so gebetet haben kann, wie wir essen heute tun, nicht im Ramadan gefastet haben kann, da es ja kein “Ramadan” in dem Sinne gab und all die anderen Glaubenspraktiken nicht durchgeführt haben kann, da es ja den Islam in DER detalllierten Ausführung zuvor nicht gab. Das heisst, dass jeder, der an Allah, an die Propheten und den jüngsten Tag geglaubt hat und dabei aufrichtig und gottesfürchtig, war, von Ihm (subhanahu wa teala) nicht bestraft werden wird.

Dazu sagt Allah im Kur `an :

Diejenigen, die glauben, und diejenigen, die Juden sind, und die Christen und die Säbier, all die, die an Gott und den Jüngsten Tag glauben und Gutes tun, erhalten ihren Lohn bei ihrem Herrn, sie haben nichts zu befürchten, und sie werden nicht traurig sein. (Surat al-Bakara, Ayat 62)

Daraus ergibt sich aber folgende Frage, welche du, lieber Bruder, vermute ich, gemeint hast:

Wie sollte jemand, der in einer Zeit gelebt hat, in der die Bibel bereits gefälscht worden ist, die Wahrheit von dem “Dazugedichteten” unterscheiden?

Mohammed (salallahu aleyhi wa sallam) ist im 7. Jahrhundert nach der “christlichen” Zeitrechnung entsandt worden. Man sagt, dass der heutige Bibelkanon im 1. Konzil von Nicäa im Jahre 325 beschlossen worden ist. Das heisst die Bibel unterlag schon vor dem Wirken Mohammads (salallahu aleyhi wa sallam) ihrer ersten “offiziellen” Veränderung.

Die Veränderungen in der Bibel herauszufischen, bzw an ihrer Authentizität zu zweifeln bedarf eigentlich keiner großen Kunst, denn jeder, der aufrichtig, wahrhaftig und in Gott fürchtender Weise die Bibel betrachtet hat, müsste deren Fälschung gemerkt haben. Denn……ist die “originale Bibel” nicht eine Offenbarung Gottes und demnach sein Wort gewesen? Wie kann es dann sein, dass irgendwelche Menschen, die behaupteten von Gott inspiriert zu sein (ohne jeglichen Beweis), wie Matthäus, Markus, Lukas, Johanne im Namen Gottes das Evangelium schreiben? Dass das älteste Evangelium (=Matthäus) erst ca 60 nach Christus verfasst worden ist, spricht ja auch so seine Bände☺
Das müsste schon mal für jemanden, der aufrichtig ist, der erste Zweifelspunkt sein.
Desweiteren müsste in jeder Religion das Heil für jedermann zu erlangen sein.
Das würde aber heißen, dass jeder, der nicht an den Opfertod glaubt und demnach nicht getauft worden ist, nach christlicher Glaubenslehre in die Hölle kommt. Demzufolge müssten die damaligen Christen daran glauben, dass ein neugeborenes Baby ungetauft in der Hölle landen würde. Wenn diese aber an Allah und seine Gerechtigkeit glauben, würden sie das in Frage stellen. Das wäre der zweite Anlass, um an der absoluten Wahrhaftigkeit der Bibel zu zweifeln.
Wenn man nun auch noch die Trinitätslehre kritisch in Betracht zieht, würde man in der Bibel Stellen finden, in denen Jesus die Gleichstellung mit Gott strikt ablehnt.

“Das erste Gebot ist: Höre Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr.” (Markus, 12:29)

“Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und Ihm ALLLLEEEEEIIIIIIN dienen” (Lukas 4:8)

Zudem ist die Dreifaltigkeit eine anscheinend so komplizierte Lehre, das diese nicht einmal von geschulten Theologen erklärt werden kann, geschweige denn von den Menschen vor 1400 Jahren verstanden worden soll.

All dies müssten also Gründe sein, die die Menschen schon damals an der Authentizität der Bibel zweifeln lassen müssten. Wer dann die bereits aufgezählten Eigenschaften besaß und Gott in geziemender Weise fürchtete, an ihn aufrichtig glaubte und bemüht um Sein Wohlgefallen war, der wird insaAllah nicht bestraft.

Abschliessend möchte ich betonen, dass egal welche Fragen in uns aufkommen, wir uns immer vor Augen behalten sollten, dass ALLAH (t) gerecht ist, sich selber die Ungerechtigkeit verboten hat und demnach die Menschen nie zu Unrecht bestrafen würde.

Ich bitte Allah um Vergebung, falls ich hier irgendetwas falsch aufgeführt habe und Euch um Korrektur, falls Euch etwas auffallen sollte.

Wa aleykum salam wa rahmatullahi wa barakathu
  


Nachrichten in diesem Thema
wie sind christen und juden ins paradies gekommen? - von Fatih - 06-04-2008, 06:59 PM
RE: wie sind christen und juden ins paradies gekommen? - von Die Fremde - 09-04-2008, 12:59 PM

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