Zitat:ich glaube, das die menschen in den genannten ländern keinen so starken bezug zur ihren herkunftsländern besitzen. bedeutet, die meisten haben das land, in dem ihre eltern geboren sind vielleicht grad einmal gesehen.
Also aus meiner Erfahrung mit Geschwistern aus diesen Ländern heraus kann ich das nicht wirklich bestätigen. Vielleicht kenne ich aber auch gerade die Minderheit und nicht die Mehrheit, vor allem auch im Vergleich zu mir. Ich war beispielsweise das letzte Mal vor 6 Jahren richtig in meiner Heimat, wobei ich selbst die Türkei nicht wirklich als meine Heimat empfinde, genauso wenig wie Deutschland. Jedoch kann ich den Menschen ja auch nichts sagen. Da entscheide ich mich dann für meine türkischen Wurzeln, da ich hier in Deutschland eh immer als DIE Türkin angesehen werde, obwohl ich hier geboren und aufgewachsen bin und vielleicht sogar besser deutsch spreche als so manch Deutscher. Vielleicht würden sie mir das "Ich bin Deutsche"-Geschwätz abkaufen, wenn ich keinen Hijab tragen würde, aber gerade als Muslima akzeptiert das sowieso niemand.
Ich denke das ist auch einer der springenden Punkte. Was die USA, Kanada, Großbritannien, etc. betrifft. Muslime sind dort in den Gesellschaften eher akzeptiert und wurden auch eher willkommen geheißen als es hier in D der Fall war. Wenn ich schon allein die Geschichten meiner eigenen Eltern und vieler Bekannten höre, die damals ja nicht einmal praktizierende Muslime waren, dann ist es für mich nicht verwunderlich, dass die Kinder auch in der 3. oder 4. Generation sich immer noch als Türke, Araber, Italiener etc. bezeichnen.
Meine ehemalige Nachbarin war eine Deutsche, die mit einem Italiener verheiratet war und subhanAllah sogar sie selbst sagte, dass sie sich mit den Deutschen nicht identifizieren kann und sie sich selbst viel mehr als Italienerin fühlt. Man merkte das auch an ihrer Art.
Allahu a'lam. Ansonsten gebe ich dir auch Recht.
Zitat:anworte ich natürlich mit marokkaner. und dies ist kein nationalismus, sondern eine wahrung der herkunft. man verleugnet nicht seine wurzeln.
Da liegt wahrscheinlich ein Missverständnis hervor. Natürlich ist dies kein Nationalismus. Ich wollte nur schon von Anfang an die Tür zu diesem Teufelsweg schließen, indem ich solch eine Diskussion ausschloss.
Aber wie lange kann man denn noch von seinen, in meinem Fall, türkischen Wurzeln sprechen? Wenn wir es genau nehmen, dann stamme ich aus Mittelasien. Dies könnte man weiter zurückführen bis zu Adam alaihis salaam. Bei dir kann ich das noch nachvollziehen, da du ja in Marokko geboren und dann später erst hier her gekommen bist. Aber sind die Wurzeln von Kindern, die hier schon die 4. Generation ausmachen, immer noch das Herkunftsland ihrer Urgroßeltern? Wie lange ist das noch die Heimat oder wie lange kann man es noch zu den Wurzeln zählen?
Das ganze verläuft sich ja und im Grunde hat dann jeder mehrere Wurzeln bis wir am Ende nur noch eine Wurzel haben.