03-09-2012, 12:23 AM
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03-09-2012, 10:43 AM von Abdullah-Ismael.)
Liebe Schwester!
Teilweise hast du sicherlich recht.
Jedoch ist das mit den widersprüchen so eine Sache, denn mit Widersprüchen in der Bibel kannst du höchstens einen ungläubigen, nicht praktizierenden Kulturchristen erreichen.
Ein Christ, der sich auskennt, weiß um die Widersprüche nicht nur bescheid, er weiß sogar, dass die Widersprüche mit voller ABSICHT in der Bibel stehen!
Schau dir einmal das Buch Genesis an: Da drinnen kannst du, wenn du genau liest, 2 Schöpfungsberichte lesen! Beim Einen werden Frau und Mann gleichzeitig geschaffen, beim Anderen zuerst der Mann und dann die Frau!
Genesis beinhaltet zwei völlig verschiedene Schöpfungsberichte, die sich widersprechen!
Waren die Juden jetzt so blöd, dass ihnen das nicht aufgefallen ist?
NEIN - die kamen beide völlig absichtlich rein und wurden absichtlich nicht passend gemacht!
Es gibt zwei Erzählstränge im Alten Testament, die gleich einem Reißverschluss ineinander verwoben wurden.
Die beiden Erzählstränge nennt der Theologe "Jerusalemer Geschichtswerk" und "Priesterschrigt"
Ähnlich ist es im NT mit den vier Evangelien. Während die Synoptiker ( Markus, Matthäus und Lukas) ziemlich ähnlich sind ( Markus war das erste Evangelium - Matthäus und Lukas schrieben von Markus ab und hatten noch eine andere Quelle, die verschollene Logienquelle "Q"), ist Johannes komplett anders und teilweise sehr widersprüchlich.
Auch das kam voll bewußt genauso in den Kanon.
Also wirst du einen gebildeten, gläubigen Christen mit Widersprüchen nicht hinter dem Ofen hervorholen.
Wenn der Islam gelebt wird, werden die Leute von selbst nach der Botschaft fragen und DANN ist die Einladung zum Islam angebracht.
Wie ladet man nun Christen am besten zum Islam ein?
Jedenfalls nicht indem man ihnen unkommentiert einen heiligen Quaran schenkt. Denn wenn sie die Bibel nicht lesen, werden sie auch den heiligen Quran nicht lesen. Und dass er in irgendeinem Eck verstaubt, dazu ist das Wort Gottes zu schade.
Man ladet Christen ein, indem man freudlich ist (sollte für einen Muslim ohnehin selbstverständlich sein), Christen zum Essen einlädt und sie selbst auf das Thema Islam kommen.
Dann geht man am besten auf die Schlagseiten des Christentums ein und das ist alles, was es vom Islam unterscheidet - vor allem die Trinität :)!
Die Trinität ist biblisch nicht haltbar - alleine das Wort kommt kein einziges Mal in der Bibel vor.
Eine einzige stelle im Johannesbrief deutet auf die Dreieinigkeit hin:
Drei sind es, die Zeugnis ablegen im Himmel: der Vater, das Wort und der Heilige Geist, und diese drei sind eins. (8) Und drei sind es, die Zeugnis geben auf Erden: der Geist, das Wasser und das Blut, und diese drei sind eins.“
Und jetzt kommts: Diese Stelle ist eindeutig eine Einfügung und das ist mittlerweise wissenschaftlich erwiesen!
Diese Stelle ist das sogenannte "Comma Johanneum"
Auf das kann man hinweisen - alles was die Dreieinigkeit stützt, ist eine Einfügung und erscheint erstmals im Jahre 380 n.Chr.!!!!!
Weiters kann man darauf hinweisen, dass die Dreieinigkeit lange Zeit umstritten war und es viele Christen gab, die Jesus zwar als Sohn Gottes bezeichneten, aber dies nicht in dem Sinne verstanden, dass er Gott sei, sondern ein Prophet mit besonderem Naheverhältnis zu Gott - siehe Bischof Arius.
Wenn das einmal klar ist, dann wird auch klar, warum es keinen stellvertretenden Sühnetod geben kann, da diesen nur Gott selbst erwirken könnte.
Wenn Jesus aber nur ein Prophet war, dann kann er auch unsere Sünden nicht tragen, da ein Mensch eben die Sünde der Welt nicht tragen kann.
Somit fällt die Lehre in sich zusammen und übrig bleibt Islam ;).
Alles andere kann man getrost beiseite lassen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Comma_Johanneum