26-02-2013, 10:03 AM
Assalāmu ʿalaikum,
bārakAllāhu fikunna Schwestern für eure Beiträge.
Liebe Safiya allāhumma bārik, was du schon geleistet hast. Ich bin auch eher der Typ, der seine Kinder am liebsten gar nicht auf die Straße lassen will, aber kann man seine Kinder vor allen Einflüssen beschützen?
Wallāhi eine Mutter hat so einen harten Job, wenn sie die Erziehung ernst nimmt, wie kann man da noch dran denken arbeiten zu gehen?? (es sei denn man ist dazu gezwungen...)
Erst gestern hatte ich wieder ein Gespräch mit einer Mutter, die ihren Sohn im Kindergarten anmelden will. In mir wurden die Alarmglocken laut und ich fragte sie: Ukhti, mit welcher Niyyah willst du deinen Sohn denn anmelden?
Ihre Antwort war: "Ich fühle mich der Aufgabe nicht richtig gewachsen mein Kind alleine zu beschäftigen den ganzen Tag und ich merke, dass er Kontakt zu anderen Kindern braucht und das viele Spielen im Freien etc."
Klang für mich irgendwie schon plausibel, denn Kinder brauchen zweifellos den Kontakt zu anderen, aber im gleichem Moment wurde ich unheimlich traurig, dass wir es immer noch nicht geschafft haben einen islamischen Kindergarten (wenn auch privat) aufzubauen.
Möge Allāh uns dabei helfen...Amīn.
Die Pädagogik hinter dem Kindergarten ist ja nicht einfach nur, dass die Kinder spielen und Gleichaltrige treffen. Dieses Alter 3-6 ist unheimlich kostbar. Ihre kleinen Gehirne sind so erschaffen, dass sie alles aufsaugen, was sie hören, darum wird ja auch gerne alles in Verbindung mit Liedern und Reimen beigebracht. Dies ist also das perfekte Alter, um den Kindern Qurʾān beizubringen.
Vor einigen Jahren habe ich dieses Video angeschaut: http://www.youtube.com/watch?v=1bvExhIcEZc
Der Sheikh heißt Muhammad al-Hasan Walad al-Diddo asch-Schinqiti. Die Familie oder der Stamm Schinqiti ist ursprünglich aus Mauretanien und sie sind bekannt für ihr ausgezeichnetes Auswendiglernen des Qurʾan, der Ḥadīṭ-Bücher, islamische Gedichte etc. Viele Gelehrte gehen nach Mauretanien, um dort bei den Gelehrten zu sitzen und von ihnen zu profitieren.
Im Video erzählt der Sheikh, dass er den Qurʾān im Alter von 5 Jahren begann auswendig zu lernen und mit 7 Jahren fertig war. Dann ging es weiter (bzw. parallel), er lernte Bücher und Gedichte auswendig. Dies ist ganz normal in Mauretanien!
Der Moderator ist sichtlich erstaunt und stellt zwei wichtige Fragen, die mich wirklich zum Weinen bringen könnten:
1. Frage: Wer bringt den Kindern den Qurʾān bei? Antwort: Die Mütter.
Das heißt diese Kinder gehen nicht in Qurʾān-Schulen, sie sitzen zu Hause und lernen (vermutlich mit noch weiteren 4-5 Geschwistern) den Qurʾān von ihren Müttern!
Allāhu akbar, wir sprechen hier nicht Sūrah al-Fātiḥa und Ikhlāṣ und Falaq und Nās oder nur Juz ʿAmma! Den gesamtem Qurʾān lernen sie innerhalb von zwei Jahren von ihren Müttern...subḥāna Rabbi.
2. Frage: Wie schafft ihr das? Liegt es nur daran, dass Allāḥ euch damit ausgezeichnet hat oder an euren besonderen Fähigkeiten?
Die Antwort: Wir haben keine besonderen Fähigkeiten, wir sind wie alle Menschen. Aber es kann zum Beispiel daran liegen, dass wir nicht so sehr mit der Dunya und dem Geld beschäftigt sind und speziell bei den Kindern, dass sie nicht so abgelenkt sind von Spielsachen u.ä.
Moderator: ...wie Playstation und XboX, das gibt es nicht bei euch?
Sheikh: Nein, das gibt es bei uns nicht.
Viel muss man dazu nicht mehr kommentieren....diese Kinder wetteifern im Auswendiglernen des Qurʾān und Gedichten, unsere Kinder wetteifern in Playstation und wer die meisten Ninjago-Figuren oder Bayblade-Spielsachen hat...
Ich wage zu vermuten, dass sie auch keinen Fernseher besitzen.
Dieses Gerät allāhul mustaʿān - eine Musība, wie man auf Arabisch so schön sagt - eine Katastrophe, ein Unheil, so viele passende Worte.
Der Sheikh erzählt noch, dass sie regelmäßig Kurse anbieten, in denen die Schüler Sūrah al-Baqarah in 6 Tagen auswendig lernen und dass 17-Jährige Gedichte auswendiglernen, die 27000 Verse haben.
Was ist das für eine Welt, in der sie leben und in welcher Welt leben wir?
Ich bitte Allāh, dass Er unsere Kinder beschützt und uns hilft sie richtig zu erziehen. Amīn.
bārakAllāhu fikunna Schwestern für eure Beiträge.
Liebe Safiya allāhumma bārik, was du schon geleistet hast. Ich bin auch eher der Typ, der seine Kinder am liebsten gar nicht auf die Straße lassen will, aber kann man seine Kinder vor allen Einflüssen beschützen?
Wallāhi eine Mutter hat so einen harten Job, wenn sie die Erziehung ernst nimmt, wie kann man da noch dran denken arbeiten zu gehen?? (es sei denn man ist dazu gezwungen...)
Erst gestern hatte ich wieder ein Gespräch mit einer Mutter, die ihren Sohn im Kindergarten anmelden will. In mir wurden die Alarmglocken laut und ich fragte sie: Ukhti, mit welcher Niyyah willst du deinen Sohn denn anmelden?
Ihre Antwort war: "Ich fühle mich der Aufgabe nicht richtig gewachsen mein Kind alleine zu beschäftigen den ganzen Tag und ich merke, dass er Kontakt zu anderen Kindern braucht und das viele Spielen im Freien etc."
Klang für mich irgendwie schon plausibel, denn Kinder brauchen zweifellos den Kontakt zu anderen, aber im gleichem Moment wurde ich unheimlich traurig, dass wir es immer noch nicht geschafft haben einen islamischen Kindergarten (wenn auch privat) aufzubauen.
Möge Allāh uns dabei helfen...Amīn.
Die Pädagogik hinter dem Kindergarten ist ja nicht einfach nur, dass die Kinder spielen und Gleichaltrige treffen. Dieses Alter 3-6 ist unheimlich kostbar. Ihre kleinen Gehirne sind so erschaffen, dass sie alles aufsaugen, was sie hören, darum wird ja auch gerne alles in Verbindung mit Liedern und Reimen beigebracht. Dies ist also das perfekte Alter, um den Kindern Qurʾān beizubringen.
Vor einigen Jahren habe ich dieses Video angeschaut: http://www.youtube.com/watch?v=1bvExhIcEZc
Der Sheikh heißt Muhammad al-Hasan Walad al-Diddo asch-Schinqiti. Die Familie oder der Stamm Schinqiti ist ursprünglich aus Mauretanien und sie sind bekannt für ihr ausgezeichnetes Auswendiglernen des Qurʾan, der Ḥadīṭ-Bücher, islamische Gedichte etc. Viele Gelehrte gehen nach Mauretanien, um dort bei den Gelehrten zu sitzen und von ihnen zu profitieren.
Im Video erzählt der Sheikh, dass er den Qurʾān im Alter von 5 Jahren begann auswendig zu lernen und mit 7 Jahren fertig war. Dann ging es weiter (bzw. parallel), er lernte Bücher und Gedichte auswendig. Dies ist ganz normal in Mauretanien!
Der Moderator ist sichtlich erstaunt und stellt zwei wichtige Fragen, die mich wirklich zum Weinen bringen könnten:
1. Frage: Wer bringt den Kindern den Qurʾān bei? Antwort: Die Mütter.
Das heißt diese Kinder gehen nicht in Qurʾān-Schulen, sie sitzen zu Hause und lernen (vermutlich mit noch weiteren 4-5 Geschwistern) den Qurʾān von ihren Müttern!
Allāhu akbar, wir sprechen hier nicht Sūrah al-Fātiḥa und Ikhlāṣ und Falaq und Nās oder nur Juz ʿAmma! Den gesamtem Qurʾān lernen sie innerhalb von zwei Jahren von ihren Müttern...subḥāna Rabbi.
2. Frage: Wie schafft ihr das? Liegt es nur daran, dass Allāḥ euch damit ausgezeichnet hat oder an euren besonderen Fähigkeiten?
Die Antwort: Wir haben keine besonderen Fähigkeiten, wir sind wie alle Menschen. Aber es kann zum Beispiel daran liegen, dass wir nicht so sehr mit der Dunya und dem Geld beschäftigt sind und speziell bei den Kindern, dass sie nicht so abgelenkt sind von Spielsachen u.ä.
Moderator: ...wie Playstation und XboX, das gibt es nicht bei euch?
Sheikh: Nein, das gibt es bei uns nicht.
Viel muss man dazu nicht mehr kommentieren....diese Kinder wetteifern im Auswendiglernen des Qurʾān und Gedichten, unsere Kinder wetteifern in Playstation und wer die meisten Ninjago-Figuren oder Bayblade-Spielsachen hat...
Ich wage zu vermuten, dass sie auch keinen Fernseher besitzen.
Dieses Gerät allāhul mustaʿān - eine Musība, wie man auf Arabisch so schön sagt - eine Katastrophe, ein Unheil, so viele passende Worte.
Der Sheikh erzählt noch, dass sie regelmäßig Kurse anbieten, in denen die Schüler Sūrah al-Baqarah in 6 Tagen auswendig lernen und dass 17-Jährige Gedichte auswendiglernen, die 27000 Verse haben.
Was ist das für eine Welt, in der sie leben und in welcher Welt leben wir?
Ich bitte Allāh, dass Er unsere Kinder beschützt und uns hilft sie richtig zu erziehen. Amīn.