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Christen in Saudi Arabien
#7
as salamu aleikum
also falls es wirklich so ist dann finde ich es ziemlich heuchlerisch wenn wir muslime uns dann beschweren wenn vereine verboten werden, moscheen geschlossen ....

aber ich habe da etwas anderes gefunden

aus dem buch "Einführung in das Verhältnis zwischen Muslimen und Nichtmuslimen" von
Samir Mourad eine zusammenfassung von werken von Yusuf al-Qaradawi, Feisal Maulawi, Mahmud Schakir
http://www.enfal.de/news24.htm
habe ich folgendes gefunden:



__________________________
6- Bekenntnisfreiheit und Recht auf freie Religionsausübung
Der Islam schützt das Recht auf freie Entfaltung der Nichtmuslime im islamischen Staat. Dazu gehört zuallererst die Religionsfreiheit und das Recht auf freie Religionsausübung.

So steht im Quran:

"Es gibt keinen Zwang im Din..."[2:255]

und

"Willst du etwa die Menschen zwingen, daß sie Mu’minun werden?!"[10:99]

Der große klassische Qurankommentator Ibn Kathir sagt in seinem Kommentar zum ersten der beiden oben angeführten Verse folgendes: "Dies bedeutet: Zwingt niemanden dazu, den Islam anzunehmen, denn der Islam ist offen klargelegt, die Hinweise und Beweise für seine Wahrheit sind klar und deutlich. Der Islam hat es nicht nötig, daß irgend jemand gezwungen wird, ihn anzunehmen. Es ist vielmehr so, daß jeder, den Gott zum Islam leitet, und dem Er seine Brust weitet und seine geistige Wahrnehmenungskraft erleuchtet, den Islam aufgrund eines Beweises annimmt. Wem hingegen Gott das Herz blind gemacht hat und Siegel vor Augen und Ohren gelegt hat, dem nützt es auch nichts, wenn er zwangsweise den Islam annimmt."

Der Islam ist kein bloßes Lippenbekenntnis, sondern die Überzeugung des Herzens und eine Ergebenheit des Herzens vor Gott dem Schöpfer. Es nützt einem vor Gott ohnehin nichts, wenn man ohne innerliche Überzeugung zum Islam gezwungen wurde.

Und so ist es auch leicht erklärlich, daß es nie in der Geschichte vorkam, daß ein muslimisches Volk seine nichtmuslimischen Bürger zum Islam zwang. Niemals gab es Zwangsbekehrungen[47].

Vielmehr schützt der Islam die freie Religionsausübung der Nichtmuslime und deren Heiligtümer. Nach dem Quran ist es erlaubt, einen Krieg zu führen, um das Recht auf freie Ausübung von Gottesdienst zu gewährleisten.

Im Quran heißt es:

"Die Erlaubnis, sich zu verteidigen, ist denen gegeben, die bekämpft werden, weil ihnen Unrecht geschah - und Gott hat wahrlich die Macht, ihnen zu helfen - , jenen, die schuldlos aus ihren Häusern vertrieben wurden, nur weil sie sagten: "Unser Herr ist Gott." Und wenn Gott nicht die einen Menschen durch die anderen zurückgehalten hätte, so wären gewiß Klausen, Kirchen, Synagogen und Moscheen, in denen der Name Gottes oft genannt wird, niedergerissen worden. Und Gott wird sicher dem beistehen, der Ihm beisteht. Gott ist wahrlich Allmächtig, Erhaben." [22:39-40]

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und




__________________________
4.1 Stufen der Toleranz

Wenn wir hier über Toleranz sprechen, dann ist die Toleranz gemeint, die man gegenüber jemanden hat, der eine andere Religion bzw. Weltanschauung hat - und zwar dann, wenn man selbst in einer starken Position gegenüber dem anderen ist, also Macht über ihn besitzt. D.h. man ist selbst in einer Position, in der man den anderen unterdrücken könnte, statt dessen zeigt man jedoch aus freien Stücken heraus Toleranz.

Diese Toleranz, die man gegenüber einem Andersdenkenden haben kann, hat verschiedene Stufen.

Die unterste Stufe der Toleranz besteht darin, dem anderen die Freiheit zu geben, seine eigene Religion bzw. Überzeugung zu haben, ohne ihm jedoch die Möglichkeit zu geben, seine religiösen Pflichten zu erfüllen bzw. Dinge zu vermeiden, die für ihn ein religiöses Verbot darstellen. D.h. also, daß man niemanden zwangsbekehrt in dem Sinne, daß, wenn er sich dagegen stellen würde, er zu Folter, zum Tode oder Ähnlichem verurteilt würde, wie das z.B. die spanischen Eroberer Andalusiens taten, welche den dort ansässigen Muslimen und Juden nur die Wahl ließen, Christen zu werden, getötet zu werden oder zu fliehen.

Eine nächste Toleranzstufe ist die, daß man dem Andersdenkenden die Gedanken- bzw. Religionsfreiheit zugesteht und ihm zusätzlich die Möglichkeit gibt, seine religiösen Pflichten zu erfüllen und sich von Verboten seiner Religion fernzuhalten. Ein Beispiel hierfür wäre, daß man einem Christen die Möglichkeit gibt, Sonntags in die Kirche zu gehen und dem Juden am Samstag, der für ihn den Sabbat darstellt, keine Arbeit auferlegt. Bei dieser Toleranzstufe müßte also ein nichtjüdischer Arbeitgeber seinen jüdischen Arbeitnehmer für den Samstag freistellen, ohne daß dem jüdischen Arbeitnehmer irgendwelche Konsequenzen, wie z.B. Entlassung, drohen würden.

Die nächste Toleranzstufe besteht darin, daß man dem Andersdenkenden das zugesteht, was nach seiner Anschauung bzw. Religion erlaubt ist, obwohl es für einen selbst verboten ist. Ein Beispiel hierfür wäre, wenn man in einem von Muslimen beherrschten Land einem Christen zugesteht, Alkohol zu trinken bzw. Schweinefleisch zu essen. Für einen Christen ist es ja keineswegs eine Pflicht, im alltäglichen Leben Alkohol zu trinken bzw. Schweinefleisch zu essen. Als derjenige, der die Macht in der Hand hält, ist man jedoch trotzdem so tolerant, dem anderen hier völlige Freiheit zu gewähren, obwohl es für einen Christen eigentlich kein großes Problem wäre, auf diese Dinge zu verzichten. Entsprechend würde diese Toleranzstufe bedeuten, daß z.B. ein Muslim in einem westlich-demokratisch orientierten Land mehrere Frauen heiraten dürfte.

Im folgenden wollen wir an diesen Kriterien messen, wie tolerant ein islamischer Staat bzw. die islamische Gesellschaft ist.


4.2 Auf welcher Toleranzstufe steht die islamische Gesellschaft bzw. der islamische Staat?

Was die unterste Toleranzstufe angeht, so erfüllt der islamische Staat deren Kriterien, da jeder seine Religion bzw. Geisteshaltung behalten darf gemäß der quranischen Anweisung: "Es gibt keinen Zwang im Din."[2:256] Ein Christ, Jude, Hindu, Buddhist, Atheist oder Anhänger irgend einer anderen Religion wird also nicht gezwungen, den Islam anzunehmen.

Auch erfüllt die islamische Gesellschaft die Kriterien der zweiten Stufe. Z.B. wird jedem Christen gewährt, seinen Gottesdienst am Sonntag in der Kirche abzuhalten und ein Jude wird nicht unter Druck gesetzt, wenn er am Samstag nicht arbeiten will.

Vielmehr steht die islamische Gesellschaft bzw. der islamische Staat auf der dritten und höchsten der obengenannten Toleranzstufen.

Im islamischen Kalifat der Vergangenheit durften die Nichtmuslime all das tun, was gemäß ihrer eigenen Religion erlaubt war. Beschränkungen hierin, wie z.B. das Zinsverbot, wurden bereits in Kap.3 erwähnt. Die islamische Gesellschaft gab den Nichtmuslimen diese Freiheiten, obwohl sie diese Dinge ja eigentlich hätte unterbinden können, ohne daß der Vorwurf der Unterdrückung oder der Intoleranz laut geworden wäre. So ist es z.B. einem Zoroastrier[60] erlaubt, seine Mutter oder Schwester zu heiraten. Er könnte aber ebenso eine andere Frau heiraten, ohne daß er irgendwelche religiösen Probleme bekommen würde. Ebenso könnte ein Christ ohne das Essen von Schweinefleisch ganz gut leben. Ebenso verhält es sich mit dem Alkohol.

Wenn also der Islam zu den Dhimmis gesagt hätte: "Ihr dürft keine nahen Verwandten wie Mutter oder Schwester heiraten, keinen Alkohol trinken und kein Schweinefleisch essen, damit ihr nicht die Gefühle eurer muslimischen Brüder und Schwestern verletzt", so hätten sie damit keine religiösen Probleme.

Trotzdem hat der Islam dies nicht gesagt und er will nicht , daß sich die Nichtmuslime in dem einschränken, was ihrer Religion gemäß erlaubt ist. Vielmehr sagt der Islam zu den Muslimen: "Laßt die Nichtmuslime bezüglich ihrer Lebensweise in Ruhe!"[61]

Zusammengefaßt läßt sich sagen, daß der Islam auf der höchsten der obengenannten Toleranzstufen steht und daß es im islamischen Staat bzw. in der islamischen Gesellschaft nicht um eine Integration im Sinne einer Anpassung der Minderheit an die Mehrheit geht. Vielmehr geht es im islamischen Staat um ein friedliches Zusammenleben verschiedener Kulturen und Religionen, also in diesem Sinne um eine echte multikulturelle Gesellschaft. Der Islam ist dabei die Schutzmacht, weil der Islam die einzige Religion ist, die die Freiheit Andersgläubiger gewährleistet. Die Nichtmuslime genießen also im islamischen Staat in einem hohen Grad Rechtsautonomie.[62]

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aus "Die Schariagrundlagen für das Verhältnis zwischen Muslimen und Nichmuslimen" von Feisal Maulawi
(ehem. Berater des Obersten Sunnitischen Schariagerichtes in Beirut)
http://didi-info.de/index.php?option=com...&&Itemid=5

3- Das Abkommen, welches der Gesandte Allahs (Allahs
Segen und Heil seien mit ihm) mit den Juden von Medina
abschloss, bot ein klares Bildvom Miteinanderleben und der
gegenseitigen Unterstützung - das, wonach der Islam
bestrebt ist. Sie enthielt Glaubens- und Meinungsfreiheit,
Aufenthalts- und Auswanderungserlaubnis, die
Unverletzbarkeit von leiblicherSicherheit, Unantastbarkeit
des Besitzes und des Nachbarschaftsrechtes, Schutz des
Unterdrückten, Vorgehen gegen ungerechte Übertretung,
Hilfeleistung für den Bedürftigen, Verbot von Unrecht und
Unheilstiftung und Verbot der Beherbergung von
Verbrechern und Unheilstiftern. Der Vertrag öffnete auch das
Tor für das Güteerweisen für den, der es wollte - von
muslimischer und nichtmuslimischer Seite aus.

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Christen in Saudi Arabien - von fabian - 30-04-2013, 11:16 PM
RE: Christen in Saudi Arabien - von Issa Mönks - 30-04-2013, 11:29 PM
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RE: Christen in Saudi Arabien - von Umm Shayma - 01-05-2013, 04:52 PM
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