(14-06-2013, 11:56 AM)Gast schrieb: Die Beweislast trägt der, der die Behauptung aufstellt. Die Behauptung ist aber die Annahme eines Gottes. Insofern muss der Fragesteller nichts beweisen, er stellt eine simple Frage und gibt keine Behauptung an.
Wenn also jemand Beweise bringen muss, müsstest du das sein.
Das ist Unsinn, und zeugt davon, dass Du das Wesen des Glaubens nicht ganz verstanden hast.
Ich kann aber die Ausgangsfrage persönlich beantworten:
Stell dir einfach vor, du wärest zur Überzeugung gelangt, dass Gott nicht existiert.
Wie würde das dein Leben verändern?
Nach außen hin hat sich mein Leben nicht verändert.
Seit ich aus der Kirche ausgetreten bin - und das ist schon über 10 Jahre her - lebe ich auch nicht lustiger, besser, ausschweifender, unmoralischer oder wertfreier, und der Blitz hat mich auch (noch) nicht getroffen, allerdings habe ich auch keinen Preis gewonnen.
Innerlich bin ich religiösen Menschen viel toleranter geworden, weil ich niemanden mehr bewerten muss, nur weil er etwas anderes glaubt als ich - bzw. überhaupt an etwas glaubt.
Ich komme mit anderen Religionen jetzt besser klar.
In Krisensituationen dagegen tappe ich sehr viel schneller in ein seelisches schwarzes Loch, während ein gläubiger Mensch - meinen Beobachtungen nach - hier viel stabiler bleibt.
Das ist der Vorteil: Glaube mobilisiert Ressourcen.
Das vermisse ich durchaus.