17-09-2013, 07:59 AM
Liebe "Sky",
als Muslimin denke ich, daß alles, was ich bin und habe, Gaben von Gott sind, mit denen man verantwortungsbewußt umgehen muß: Mein Verstand, meine Gefühle, mein Körper – auch meine Sexualität. Ich glaube, daß jeder Mensch einmal vor Seinem Schöpfer stehen wird und dann Rechenschaft ablegen muß für alles, was er mit Gottes Gaben gemacht hat.
Wie siehst du das als Katholikin?
Sicher hast du auch schon diese Greuelberichte über Ehrenmorde, Steinigung von Ehebrecherinnen usw. gelesen, aber durch deine Beziehung zu dem Iraner ist dir wahrscheinlich bewußt, daß das weniger Berichterstattung ist als vor allem Stimmungsmache gegen den Islam.
Aber der Islam ist tatsächlich so streng, daß er Beziehungen zwischen Mann und Frau nur in Form von Ehe erlaubt – das heißt da, wo Platz für Kinder wäre. Alles andere ist verboten. Sexualität birgt die Verantwortung für die nachfolgende Generation. Das ist eine große Verantwortung.
Beziehungen, Liebe zwischen Mann und Frau gehören in den schützenden Rahmen der Ehe, die vor Gott, aber auch in Öffentlichkeit vor den Menschen geschlossen wird. Selbst wenn man sagt, man will keine Kinder – trotz moderner Verhütungsmittel (die im Islam durchaus erlaubt sind) laufen auf dieser Erde wohl genug Menschen herum, die soo... eigentlich nicht geplant waren!
Mehrehe ist im Islam erlaubt, und wenn man sich das recht überlegt, ist das auch dem Christentum nicht fremd. Man denke an den Propheten Abraham. Allerdings sind die Anforderungen an den Mann nicht gering: Er muß gerecht sein zwischen mehreren Ehefrauen, z.B. was die materielle Versorgung (die im Islam grundsätzlich Pflicht des Ehemannes ist) und die gemeinsam verbrachte Zeit angeht. Eifersucht zwischen Frauen ist normal, sie wegleugnen zu wollen, wäre absolut unrealistisch. Das erfordert Weisheit und Klugheit von Seiten des Mannes, vor allem eben Gerechtigkeit, aber auch Selbstdisziplin und Selbstbeherrschung bei den Frauen.
Das Schiitentum ist ein Glaubensrichtung, die sich einige Jahrhunderte nach der Zeit des Propheten Mohammed herausgebildet hat. Bei den Schiiten ist vieles anders. Das ist so entstanden, weil die Ayatollahs für sich Unfehlbarkeit in Anspruch nehmen, vielleicht vergleichbar mit dem katholischen Verständnis der Unfehlbarkeit des Papstes. So enstehen Glaubensinhalte, die sehr abweichen. Das ist so, wie wenn heute der Papst entscheidet, ob nun Homosexualität akzeptabel ist oder nicht und für sich in Anspruch nimmt, daß seine Entscheidung dann für die Gläubigen absolut ist. Was Jesus ursprünglich gelehrt hat, ist da weit weg.
Muslimische Gelehrte dagegen haben immer betont, daß sie ihre Lehren auf die Informationen gründen, die sie von den Lehren des Propheten erreicht haben, daß sie nur Menschen sind und daß sie sich durchaus irren können. Als Muslime beziehen wir uns immer so gut wir nur können zurück auf die Lehren unseres Propheten, stellen niemandes Entscheidung über diese und akzeptieren keine Anpassung an den "Zeitgeist".
Was ist Zeitehe eigentlich? Ich meine, heiraten bedeutet doch, sich auf einen anderen Menschen einzulassen, sich vorzunehmen, zu ihm zu halten und mit ihm durch Dick und Dünn zu gehen. Auf jeden Fall führt die Erlaubnis zur Zeitehe durch die Ayatollahs in der Praxis zur Erlaubnis von Prostitution – da werden Ehen geschlossen für ein paar Stunden...igittitt! Das hat Gott nicht erlaubt!!!
Da fühlst du dich nun zu diesem Mann hingezogen, und fühlst dich in dieser ungewöhnlichen Beziehung über die Ferne wohl. Aber meine Meinung dazu ist: Du solltest mit deinem Leben etwas besseres anfangen. Du hast nur eins. Ich wünsche dir von Herzen ein gutes Leben, das Gott den Gläubigen schon im Diesseits versprochen hat. Und daß du dich am Tage des Gerichts nicht schämen mußt für das, was du mit deinem Leben gemacht hast.
Buchtipp:" Regine Borrmann, Ein recht gutes Leben, Geschichten aus dem Sudan"
(einfach in den Google eingeben, gibt es als Google-Blog)
als Muslimin denke ich, daß alles, was ich bin und habe, Gaben von Gott sind, mit denen man verantwortungsbewußt umgehen muß: Mein Verstand, meine Gefühle, mein Körper – auch meine Sexualität. Ich glaube, daß jeder Mensch einmal vor Seinem Schöpfer stehen wird und dann Rechenschaft ablegen muß für alles, was er mit Gottes Gaben gemacht hat.
Wie siehst du das als Katholikin?
Sicher hast du auch schon diese Greuelberichte über Ehrenmorde, Steinigung von Ehebrecherinnen usw. gelesen, aber durch deine Beziehung zu dem Iraner ist dir wahrscheinlich bewußt, daß das weniger Berichterstattung ist als vor allem Stimmungsmache gegen den Islam.
Aber der Islam ist tatsächlich so streng, daß er Beziehungen zwischen Mann und Frau nur in Form von Ehe erlaubt – das heißt da, wo Platz für Kinder wäre. Alles andere ist verboten. Sexualität birgt die Verantwortung für die nachfolgende Generation. Das ist eine große Verantwortung.
Beziehungen, Liebe zwischen Mann und Frau gehören in den schützenden Rahmen der Ehe, die vor Gott, aber auch in Öffentlichkeit vor den Menschen geschlossen wird. Selbst wenn man sagt, man will keine Kinder – trotz moderner Verhütungsmittel (die im Islam durchaus erlaubt sind) laufen auf dieser Erde wohl genug Menschen herum, die soo... eigentlich nicht geplant waren!
Mehrehe ist im Islam erlaubt, und wenn man sich das recht überlegt, ist das auch dem Christentum nicht fremd. Man denke an den Propheten Abraham. Allerdings sind die Anforderungen an den Mann nicht gering: Er muß gerecht sein zwischen mehreren Ehefrauen, z.B. was die materielle Versorgung (die im Islam grundsätzlich Pflicht des Ehemannes ist) und die gemeinsam verbrachte Zeit angeht. Eifersucht zwischen Frauen ist normal, sie wegleugnen zu wollen, wäre absolut unrealistisch. Das erfordert Weisheit und Klugheit von Seiten des Mannes, vor allem eben Gerechtigkeit, aber auch Selbstdisziplin und Selbstbeherrschung bei den Frauen.
Das Schiitentum ist ein Glaubensrichtung, die sich einige Jahrhunderte nach der Zeit des Propheten Mohammed herausgebildet hat. Bei den Schiiten ist vieles anders. Das ist so entstanden, weil die Ayatollahs für sich Unfehlbarkeit in Anspruch nehmen, vielleicht vergleichbar mit dem katholischen Verständnis der Unfehlbarkeit des Papstes. So enstehen Glaubensinhalte, die sehr abweichen. Das ist so, wie wenn heute der Papst entscheidet, ob nun Homosexualität akzeptabel ist oder nicht und für sich in Anspruch nimmt, daß seine Entscheidung dann für die Gläubigen absolut ist. Was Jesus ursprünglich gelehrt hat, ist da weit weg.
Muslimische Gelehrte dagegen haben immer betont, daß sie ihre Lehren auf die Informationen gründen, die sie von den Lehren des Propheten erreicht haben, daß sie nur Menschen sind und daß sie sich durchaus irren können. Als Muslime beziehen wir uns immer so gut wir nur können zurück auf die Lehren unseres Propheten, stellen niemandes Entscheidung über diese und akzeptieren keine Anpassung an den "Zeitgeist".
Was ist Zeitehe eigentlich? Ich meine, heiraten bedeutet doch, sich auf einen anderen Menschen einzulassen, sich vorzunehmen, zu ihm zu halten und mit ihm durch Dick und Dünn zu gehen. Auf jeden Fall führt die Erlaubnis zur Zeitehe durch die Ayatollahs in der Praxis zur Erlaubnis von Prostitution – da werden Ehen geschlossen für ein paar Stunden...igittitt! Das hat Gott nicht erlaubt!!!
Da fühlst du dich nun zu diesem Mann hingezogen, und fühlst dich in dieser ungewöhnlichen Beziehung über die Ferne wohl. Aber meine Meinung dazu ist: Du solltest mit deinem Leben etwas besseres anfangen. Du hast nur eins. Ich wünsche dir von Herzen ein gutes Leben, das Gott den Gläubigen schon im Diesseits versprochen hat. Und daß du dich am Tage des Gerichts nicht schämen mußt für das, was du mit deinem Leben gemacht hast.
Buchtipp:" Regine Borrmann, Ein recht gutes Leben, Geschichten aus dem Sudan"
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