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Ein recht gutes Leben. Geschichten aus dem Sudan
#4
Ein recht gutes Leben. Geschichten aus dem Sudan (Teil 4)

Einfach überhaupt nicht
Ich kannte niemanden in der Nachbarschaft. Meine Zuständigkeit endete an den Mauern unseres Anwesen, die hoch genug waren, uns vor Blicken zu schützen und so unser etwa vierhundert Quadratmeter großes Zuhause zu einer eigenen Welt machten. War das richtig so? "Wer an Gott glaubt und an den Tag des Jüngsten Gerichts, der soll gut sein zu seinem Nachbarn." hatte der Prophet gelehrt. Ich war nicht gut zu meinen Nachbarn, sondern ich war einfach überhaupt nicht.
Als wir eingezogen waren, waren einige Frauen aus der Nachbarschaft aufgetaucht, um mich zu begrüßen. Es kam mir plötzlich, und ich wußte nicht, wie ich mich verhalten sollte, was war normal für sie? Hatte ich ihnen damals überhaupt etwas angeboten, oder war ich zu überrumpelt gewesen? "Wer an Gott glaubt und an den Tag des Jüngsten Gerichts, der soll seinen Gast zuvorkommend behandeln!" Ich konnte mich nicht verständigen, hatte dieser sudanesische Dialekt denn überhaupt irgendetwas mit Arabisch zu tun?! Sowohl für mich als auch für meine Besucherinnen war es eher ein verwirrendes Erlebnis - ja, schon die so ungewohnten Gesichtszüge der Afrikanerinnen spielten auch eine Rolle, und ich sah für sie ebenfalls seltsam genug aus und war zuhause natürlich ganz anders angezogen, als für sie gewohnt.
Mein Mann hatte mich davon abgehalten, diesen Begrüßungsbesuch mit Besuchen meinerseits zu erwidern. Ich war nicht böse darum. Nur die Frage war eben - war das richtig so? Wie konnte man gut zu seinen Nachbarn sein, wenn man sie gar nicht kannte und keine Ahnung hatte, wie es ihnen ging?
Ebenfalls auf den ausdrücklichen Wunsch meines Mannes blieb unsere Hoftor geschlossen. Wer uns besuchen wollte, sollte schon erst mal klingeln. Wenn ich das richtig verstanden hatte, war das hier aber überhaupt nicht den Sitten entsprechend. Die Haustüren standen offen, und es herrschte ein reges Kommen und Gehen. Im Islam muß man doch aber erst um Erlaubnis bitten, bevor man ein fremdes Haus betritt! Das stand nun sogar im Koran. Konnte man die offenstehenden Haus- oder Hoftüren einfach als Generalerlaubnis interpretieren? Und auch sonst führten die sudanesischen Frauen ein recht mobiles Sozialleben. Immer sah man sie in ihren prächtigen, so herrlich farbenfrohen Gewändern zu Fuß unterwegs. Sie absolvierten ein ausgedehntes Pflichtprogramm an gegenseitigen Besuchen, wer auch nur ein bißchen Kopfweh hatte, mußte besucht werden, hatte ich mir erzählen lassen. Ich hatte den Ausspruch des Propheten nicht parat, wußte aber sicher, daß ein Krankenbesuch im Islam eine sehr löbliche Sache ist. Doch wie schafften die Sudanesinnen es, ihre Kinder zu versorgen, zu erziehen, ihren Haushalt zu führen bei diesen reichen Aktivitäten außer Haus? Obwohl ich zumindest meistens eine Putzfrau hatte, mein Mann die Einkäufe erledigte und die Kinder doch auch das eine oder andere mithalfen, kam ich mit meiner Hausarbeit kaum über die Runden.
"Wer an Gott glaubt und an den Tag des Jüngsten Gerichts, der soll gut sein zu seinem Nachbarn."
In der türkischen Gastarbeiterfamilie, durch die ich dem Islam begegnet war, hatte mich die Mutter sofort in ihr großes Herz geschlossen. Sie hatte keine Tochter, ich hatte keine Mutter - es war Liebe auf den ersten Blick. Wie schade aber, daß sie kein Deutsch konnte, und wir deshalb bei unserer Verständigung auf die Übersetzung durch ihre Söhne angewiesen waren! Immer war die Kritik an dieser Art von Ausländern selbstverständlich gewesen, die bereits jahrzehntelang in Deutschland lebten, aber trotzdem noch kein Deutsch konnten. Gut - war nun das, was ich hier im Sudan lebte, nicht im Grunde dasselbe? Da plagten mich schon die Zweifel.
Auf meinen Mann zu hören, war mir im Laufe unserer nun schon recht langen Ehe vom Prinzip her - wenigstens vom Prinzip her, seufz! - selbstverständlich geworden, wenn es dahin auch ein langer Weg gewesen war. War es doch gerade meine aufmüpfige Natur gewesen, die mich zum Islam geführt hatte! Ich hatte mich dagegen gewehrt, zu denken, was man eben dachte und zu tun, was man eben tut, weil man mir einfach nicht gut genug war. Lange hatte ich geglaubt, ich müßte durch Nachdenken zu einem eigenen Ergebnis kommen, wonach ich mich denn nun in meinem Leben richten wollte und was ich mit meinem Leben anfangen wollte. Ich war schon überrascht gewesen, als ich dann den Islam entdeckte und es fertige Antworten gab, die ganz einfach paßten. Überrascht und froh, sehr froh.
Auf meinen Mann hören - daß ich damit gut fuhr, wurde mit der Zeit ein Erfahrungswert, besonders dann, wenn ich mal wieder dazu neigte, den Islam zu zweihundertprozentig und stur buchstabengetreu leben zu wollen! Was die Theorie anging, so war mir natürlich sehr wichtig, daß Gehorsam immer um Gottes willen sein sollte, und sich Gottes Willen unterordnen mußte. "Gehorche keinem Geschöpf, wenn damit Ungehorsam gegen den Schöpfer verbunden ist." hatte der Prophet gesagt. Das paßte eigentlich auch zu dem, was mir mein Grundschullehrer ins Poesiealbum geschrieben hatte und aus der Bibel stammte: "Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen."
Womit ich wieder bei meinen Nachbarinnen war. Vielleicht machte mein Mann da etwas falsch, daß er nicht wollte, daß ich die mal besuchte, so daß sie natürlich auch nicht wieder kamen? Verantwortlich vor Gott ist man immer, und man wird sich am Jüngsten Gericht nicht damit rausreden können, daß man jemandem anderen hinterhergetappt ist. "An jenem Tag, an dem sich jene, denen Folge geleistet wurde, lossagen von denen, die Folge leisteten. Da sehen sie die Strafe, und alle Beziehungen zwischen ihnen werden hinfällig. Und die, die Folge leisteten, sagen: Hätten wir doch nur eine Möglichkeit, nochmal in das diesseitige Leben zurückzukehren! Dann würden wir uns von denen lossagen, denen wir Folge geleistet haben, so wie sie sich jetzt von uns losgesagt haben. So zeigt ihnen Allah, was sie getan haben und jetzt nur noch bedauern können. Und sie können aus dem Feuer nicht heraus."
So stand das im Koran! Und dann hatte unser geliebter Prophet doch noch etwas über gute Nachbarschaft gesagt, wie war das genau, über einen Muslim, der wohlgesättigt übernachtet, während sein Nachbar hungrig ist? Das mußte ich nachschlagen, das war das Argument, ja, da würde ich meinen Mann überzeugen können, daß wir uns ändern müßten! Natürlich würde das unser Leben durcheinanderbringen und ein bißchen unbequem sein, aber wo es doch für Allah war!
Es kostete mich einige Mühe, den Ausspruch des Propheten zu finden. Und dann stand da : "Bei Gott, es hat keinen Glauben im Herzen, wer wohlgesättigt zu Bett geht, während sein Nachbar Hunger leidet, wenn er davon weiß." Hm... wenn er davon weiß... also wenn das so war... Außerdem war mir inzwischen auch jenes andere Wort des Propheten eingefallen: "Wenn eine Frau auf ihren Mann hört, ihre täglichen fünf Gebete verrichtet, jedes Jahr den Monat Ramadan fastet und keine außerehelichen sexuellen Beziehungen eingeht, kann sie sich aussuchen, durch welches Tor sie das Paradies betreten will." Also konnte ich doch ein bißchen Verantwortung abwälzen und mich auf Kinder, Küche und Koran konzentrieren, was mir ja eigentlich ganz lieb war?
Mein Mann kam müde und abgeschafft nach hause. Gott sei Dank hatte ich trotz meiner tiefgründigen Überlegungen ein Abendessen für ihn. Ich sah, wie es ihm schmeckte, und das machte mich glücklich. Gott sei Dank! Nun gut, das Thema Nachbarschaft würde ich erst mal auf sich beruhen lassen...

Von Armut und Reichtum

Erleichtert atmete ich auf. Hinter uns schloss sich das Hoftor, wir stiegen aus dem Auto und waren zurück in unserer doch recht heilen Welt. Welch ein angenehmes Gefühl der Vertrautheit, meine halbautomatische Waschmaschine neben dem Waschstein im Frauenhof stehen zu sehen, wenn ich sie auch plötzlich mit anderen Augen sah.
Der kleine Ausflug, auf den ich mich eigentlich gefreut hatte - endlich einmal etwas anderes als dreckiges Geschirr und plagende Kinder - war zu einem bedrückenden Erlebnis geworden. Mein Mann hatte uns nur im Auto ein bißchen spazierenfahren wollen, schön angelegte Spazierwege konnte er uns ja leider nicht bieten, auch keinen deutschen Wald zum Wandern. Und unversehens hatten wir uns in ärmlichsten Vorstadtvierteln von Khartum wiedergefunden.
So ärmlich - ich konnte das immer noch nicht ganz fassen. Auf Stecken gehängt ein paar Jutesackfetzen, die wackelige Bettgestelle nur halb verdecken konnten, halbnackte und nackte Kinder mit filzigen Haaren, Fliegen in ihren Mund- und Augenwinkeln, irgendwo eine Teekanne auf dem Boden.... Ich musste tief durchatmen. Wie lebten diese Menschen? Wer waren sie? Sie starrten auf unser glänzendes Auto, wir mussten ihnen vorkommen wie die grünen Männlein vom Mars. Aber lustig konnte ich nicht mal diesen Gedanken finden. Irgendwie waren wir hier falsch, oder was war falsch?
Auch die Kinder waren eine Spur stiller als gewohnt. Routinemäßig machte ich mich in der Küche zu schaffen, wo es natürlich wie immer noch einen Rest Geschirr abzuwaschen gab. Das fliessende Wasser, überhaupt Wasser...
Als Kind hatte ich durchaus erlebt, daß es nicht selbstverständlich war, immer ein chromkachelblitzendes Badezimmer neben sich zu haben. Dafür hatte mein Vater gesorgt, der uns auf zünftigen Hochgebirgswanderungen über die Alpengipfel jagte oder auch mal einfach irgendwo wild campen ließ. Was hatte er uns damit Gutes getan! Trotzdem hatte ich mich, als ich zum ersten Mal in einem Haus voll arabischer Frauen und Kinder bei einer Kondolenz erlebte, daß einfach kein Wasser aus dem Hahn kam, sofort gefragt, wie lange man so überhaupt überleben kann und hatte das Gefühl: Keinen Augenblick! Das stimmte nicht, erlebte ich dann.
Aber was ich hier und heute erlebt hatte, war noch einmal etwas anderes. Es war einfach trostlose Armut. Wie lebten diese Menschen, wer waren sie? Das würde ich nie erfahren, sie lebten auf einem anderen Stern. Man muss etwas abgeben von seinem Wohlstand, ja, das war schon klar, es steht ja tausendmal im Koran. Irgendwo in meinem Kopf das nebelige Bild einer Schwester Teresa in Kalkutta. War es das? Nein, nein, meine Aufgabe war mit Sicherheit, hier meine Kinder nach besten Kräften groß zu ziehen und meinem Mann den Rücken zu stärken.
Als ich vor vielen Jahren Deutschland verließ, um in Spanien meinen Mann zu heiraten, sehnte ich mich nach einem einfachen Leben. Ich packte das allerwichtigste schön säuberlich in große Kartons und brachte sie auf die Post, den Rest verkaufte und verschenkte ich. Natürlich kostete es Überwindung, mich von vielen geliebten Dingen zu trennen, und ich hatte durchaus Angst, daß mir manches fehlen würden, aber insgesamt empfand ich es als Befreiung. Ballast abwerfen, sich auf das Wichtigste beschränken, das empfand ich als Freiheit. Dem Wohlstand in Deutschland zu entkommen, wo sich mir alles nur um Materielles zu drehen schien, ließ mich aufatmen, und es war kein Zufall, daß ich mir mit der Heirat in Granada, Südspanien, die einfachste Umgebung ausgesucht hatte, die sich mir bot.
War Armut ein Ziel? Meine Kusine, die sich zum Eintritt in ein Franziskanerinnenkloster entschloß, gelobte dazu Zölibat, Armut und Gehorsam. Und im Islam gab es viele Berichte darüber, wie einfach, asketisch und anspruchslos unser Prophet lebte. Er schlief auf einer einfachen geflochtenen Matte, die ihren Abdruck auf seinem Gesicht hinterließ, flickte seine Sandalen eigenhändig, und einmal lebten er und seine Familie zwei volle Monate lang nur von Wasser und Datteln.
Bestimmt war es Stärke, sich einschränken, sich mit wenig begnügen zu können. Aber meine negative Einstellung zu Wohlstand und materiellen Gütern war falsch. Umm Ahmed, meine beste irakische Freundin, die so viel mehr wußte über den Islam als ich, hatte sie mir mit ihren Erklärungen sowie Geduld und Spucke allmählich ausgetrieben, diese meine falsche Einstellung. Wie liebte ich sie doch dafür! Wohlstand, Hab und Gut, Geld - das sind Geschenke von Gott. Sich etwas auf sie einzubilden, zu meinen, man habe es seinen Fähigkeiten zu verdanken, wenn man etwas besitzt, sich aufgrund seines Vermögens für etwas besseres zu halten oder Reichtum gar als Beweis für Gottes Gunst zu verstehen - das wäre falsch. Reichtum ist Verantwortung. Wir werden einst Rechenschaft ablegen müssen - ob wir unseren Reichtum auf rechtmässigem Wege erworben haben und dann - was wir mit ihm gemacht haben.

Meine Geschichte
Meine Besucherin, eine junge Tunesierin, faßte sich ein Herz. „Wie bist du Muslim geworden?“, fragte sie. Ich freute mich, daß die Frage gestellt wurde, war sie doch die einzig vernünftige Reaktion auf ihre Überraschung, daß es so etwas wie mich überhaupt gab. Da war ich aus Deutschland, Muslimin, hatte, ma scha Allah, eine stattliche Anzahl von Kinder, sprach Hocharabisch – wo konnte man das einordnen?!
Chadidscha und Fatima freuten sich auch und waren gespannt, wie meine Geschichte wohl diesmal ausfallen würde. Ich konnte sie ja ganz kurz fassen: Als Studentin hatte ich eine türkische Familie kennengelernt. Damals hatte mich die Frage nach Gott beschäftigt. Da meinten sie gleich, ich solle doch Muslim werden. Wie das denn funktioniere, hatte ich wissen wollen und hatte es mir kompliziert vorgestellt. Ich müsse nur sagen „La ilaha illa llah, Muhammadun rasulu llah – Es gibt nur einen Gott, und Mohammed ist sein Prophet“, dann sei ich schon Muslim. Schön einfach, hm.
Daß es nur einen Gott gibt, eben Gott, hatte ich zu dem Zeitpunkt schon klar, Gott sei Dank. Was sie mir denn über Gott sagen könnten? Das war doch das, was mich so brennend interessierte, die Frage, auf die ich nirgendwo eine gute Antwort bekommen hatte – nicht in den aufwühlenden Diskussionen mit Renate und Patrick, die ihr ganz eigenes Christentum radikal zu verwirklichen suchten, nicht bei der Lektüre des Neuen Testaments auf Französisch, das mir Theologiestudenten im Wohnheim geschenkt hatten, nicht bei den Altkatholiken, von denen es in Heidelberg auch welche gab, und nicht im Evangelischen Bibelkreis.
Gelobt sei Gott, Der dem ältesten Sohn der türkischen Familie damals eingab, eine kurze Sure des Korans nach bestem Wissen und Gewissen ins Deutsche zu übersetzen: „Gott ist einzig, Gott ist ewig, Er zeugte nicht und wurde nicht gezeugt, und niemand ist Ihm gleich.“ Er tat sich ein bißchen schwer, obwohl er gut Deutsch konnte. Aber alles was mit dem Islam zu tun hatte, kannte er natürlich nur auf Türkisch. Ich war hin und weg. Alles stimmte, das war klar, und: „Er zeugte nicht und wurde nicht gezeugt.“ – das war wahr und klar, und besser als das Christentum, wo ich mich immer um Jesus herumgemogelt hatte. Nein, zu Jesus zu beten, auf die Idee wäre ich nie gekommen, nachdem das Beten überhaupt erst zu einem Teil meines Lebens geworden war.
Gut, so viel zu Gott. Aber wie konnte ich denn bestätigen oder bezeugen, daß Mohammed wirklich Gottes Prophet war, woher sollte ich das denn wissen? Man erklärte mir, daß Gott den Menschen viele Propheten geschickt hat, Menschen im Laufe der Geschichte der Menschheit, greifbare Personen aus Fleisch und Blut, die Offenbarung empfangen haben, Gottes Wort. Und die Botschaft hatte immer denselben Kern. Sie war ein Aufruf an die Menschen, sich niemandem anderen als Gott zu unterwerfen, und eine Anleitung, wie sie ein gutes, rechtschaffenes Leben führen konnten. Das war einleuchtend und überzeugend und ließ die Menschheit in ihrer ganzen Vielfalt, all die Völker und Kulturen, zu einer Menschheit werden.
Und dann war wichtig gewesen: Einer der Söhne in der türkischen Familie studierte ein naturwissenschaftliches Fach. Er erklärte mir, daß er als Muslim gar kein Problem damit hatte, Glaube und moderne Wissenschaften miteinander zu vereinbaren. Das war ja toll! Ich selbst hatte wenig mit Naturwissenschaften am Hut, mein Interesse hatte Sprachen, Literatur, Kunst, Psychologie und Soziologie gegolten. Nachdem ich überhaupt zum Glauben an Gott gefunden hatte, schien es unmöglich, das meinem Vater zu erklären, war er doch Naturwissenschaftler und erklärter Atheist.
„Mama, du hast gar nicht erzählt, wie du überhaupt zum Glauben an Gott gekommen bist.“ Ein Blick auf meine Zuhörerin, sie war ganz bei der Sache, also würde ich das auch noch erzählen. Daß sie sich die Deutschen nicht so vorstellen dürfe, daß sie halt Christen seien und ihre Religion praktizierten. Als kleines Mädchen hatte ich niemanden erlebt, der wirklich religiös war. Und mein Vater hatte mir erklärt: „Den lieben Gott, den gibt´s gar nicht, das haben die sich bloß ausgedacht, damit die Leute schön brav sind.“ Mein Vater liebte mich sehr, und er war ein ehrlicher Mensch. Was er sagte, war für mich unumstößlich wahr. Als ich dann dreizehn war, starb meine Mutter plötzlich einen tragischen Tod. Da entdeckte ich, daß die Erwachsenen, auch mein Vater, nichts wußten. Keiner wußte erwas Vernünftiges zu sagen, das beste war noch irgendetwas von Erde und Rückkehr aus dem Munde des Pfarrers bei der Beerdigung. Das Leben ging dann weiter, aber ich wußte nun, daß ich selber denken mußte. Als Studentin stellte sich dann immer dringender die Frage, was ich eigentlich mit meinem Leben anfangen wollte.
„Da kannst alles, was die Männer können“, hatte mir mein Vater als kleinem Mädchen gesagt. Stolz war er gewesen auf sein hübsches, begabtes Töchterchen. In der Schule war ich immer die Beste gewesen, an Selbstbewußtsein fehlte es mir nicht. Ich las schon als kleines Mädchen mit Begeisterung alles, was mir in die Hände fiel. Die höchstens zehn Bücher, die man sich in der Gemeindebücherei pro Woche ausleihen durfte, waren mir eigentlich zu wenig. Später las ich dann mit Begeisterung Frauenliteratur. Selbstverständlich bezeichnete ich mich als emanzipiert, ja als feministisch. Bloß, wo sollte das hinführen, da war doch der natürliche Wunsch nach Heiraten, Kindern...
Die Muster, die ich bei der älteren Generation erkannt hatte, wollte ich nicht nachleben. Ganz bestimmt wollte ich keine Ehefrau sein, die sich unterordnete aus materieller, emotionaler, sozialer oder sonstiger Abhängigkeit, aus Schwäche eben – nein, dazu war ich viel zu stolz und selbstbewußt! Oder aber, das zweite Modell: Die Frau, die vorneherum den Männern die Verantwortung für alles zuschob, aber fein und raffiniert gerade damit hintenherum doch für ihren Einfluß sorgte. Und Familien, in denen ganz offen die Frau die Hosen anhatte – na, das war ja wohl einfach häßlich.
Und auch darauf bekam ich nun eine Antwort, die genauso einfach war wie grandios. Die Mutter in der türkischen Familie hatte mich ohne Umstände gleich in ihr Herz geschlossen, nur schade, daß sie nicht viel Deutsch konnte. Ihre Söhne erklärten mir: „Unsere Mutter horcht auf unseren Vater, aber nicht weil sie Angst vor ihm hat, sondern weil sie Ehrfurcht hat vor Allah!“ Das war die Lösung!!! Der Mann mußte das Sagen haben, das war ja doch eigentlich klar. Und es würde immer Situationen geben, wo einer nachgeben müßte, sonst würden eben alle Beziehungen in die Brüche gehen, wie das unter den Studenten rund um mich an der Tagesordnung war. Aber wenn die Frau sich unterordnete aus ihrem Glauben heraus, war das Stärke, nicht bemitleidenswerte Schäche, und sie behielt, nein, erhielt ihre Würde!!
Der fünfte und letzte Punkt: Weich verpackt erklärte man mir die islamische Einstellung zu Sexualität. Wenn der Vater der Mutter einen Kuß gäbe, ja, dann könne er sich von Allah eine Belohnung versprechen!
Ein Blick auf meine arabische Zuhörerin: Ich mußte wohl erklären, daß die Freizügigkeit heute im Westen eigentlich die Reaktion auf die Sexualitätsfeindlichkeit der Kirche gewesen war. Da gab es eben Mönche und Nonnen, sexuelle Enthaltsamkeit war ein Ideal, folglich selbst ein anständiges Eheleben und damit unser aller Entstehen nur ein Zugeständnis an menschliche Schwäche.
Noch ein Blick auf meine Zuhörerin – wie viel konnte ich ihr noch zumuten? Daß ich damals ganz naiv gefragt hatte: „Ja, und was ist, wenn sie nicht verheiratet sind?“ So wenig Bedeutung hatte Heiraten unter uns jungen Leuten gehabt, ein bloßes Papier, z.B. um Steuern zu sparen. Meine Besucherin schaute mich ungläubig an. Vielleicht hätte ich das doch besser weggelassen.
„Mama, erzähl, wie du deinen ersten Tag gefastet hast!“
Die Begegnung mit den Türken war wunderbarer – und mit Sicherheit überhaupt nicht zufälligerweise im Ramadan gewesen. Ich sagte ziemlich sofort die Schahada, das islamische Glaubensbekenntnis: „Aschhadu an la ilaha illa llah, wa aschhadu anna muhammadan rasulullah. – Ich bezeuge, daß es nur einen Gott gibt, und daß Mohammed von ihm gesandt ist.“ In meiner türkischen Familie konnte man es zum Teil nicht recht glauben, das war irgendwie zu schnell und einfach gegangen! Sie befürchteten wohl, ich würde so schnell und einfach, wie ich in den Islam eingetreten war, auch wieder austreten. Mir aber war es ganz ernst.
„Mama, du hast das nicht zuende erzählt, das mit den Eisschollen!“ Natürlich haben meine Kinder noch nie Eisschollen auf der Ostsee gesehen, vielleicht mochten sie die deshalb besonders gern in meiner Geschichte. Mein einsames Wandern in Schleswig-Holstein... Nachdem im Studentenwohnheim, ausgelöst durch Renate und Patrick mit ihrem fundamentalistischen Christentum, die Diskussion um Gott begonnen hatte, wollte ich damals zu einem Schluß kommen – gab es Gott denn nun oder nicht? Ich wollte eigentlich schon gerne an Gott glauben. Aber man konnte doch nicht einfach an Gott glauben, nur weil es so schön war! Deshalb schulterte ich meinen Rucksack und fuhr nach Schleswig-Holstein, ich wollte mir das ganz in Ruhe, weit weg von allem und allen, alleine überlegen. Den Glauben an Gott, das sichere Wissen, daß es Gott gibt, das Wissen: „Gott, Du bist da!“ bekam ich geschenkt. Anders kann ich das nicht ausdrücken. Das war ein ganz bestimmter Zeitpunkt, an einem ganz bestimmten Ort, in einer kleinen, bildnislosen uralten Kirche in Tinnum auf der Insel Sylt. Ich weinte vor Erleichterung, eine junge Frau, die die Kirche besichtigte, fragte, ob ich vielleicht Hilfe bräuchte. ( Mein Vater nannte das dann später, als ich Muslim geworden war, mit Kopftuch erschien und nicht länger verheimlichte, daß ich an Gott glaubte, spöttisch mein „Erleuchtungserlebnis“.) Von da an begann ich, Gott zu bitten, damals mit gefalteten Händen, das ist nicht wichtig. Ich weiß noch, wie ich Gott dann bat, angesichts all der verschiedenen christlichen Gruppierungen und Aktivitäten in unserer kleinen Universitätsstadt, Er möge mich eine wahre Christin sein lassen.
Als ich dann drei Monate später den Islam annahm, bat ich Gott um einen guten Mann und darum, mich im Glauben zu festigen.
„Mama, du hast immer noch nicht erzählt, wie du den ersten Ramadantag gefastet hast.“ Mein Zuhörerin hatte feuchte Augen bekommen, und auch für mich war es alles andere als Routine, diese meine Geschichte zu erzählen. Da war etwas Großes geschehen, und wie Groß war doch Jener, Der dies alles hatte geschehen lassen.
Mein erster Ramadantag, das war ein lustiger Abschluß. Ich kriegte damals dann mit, daß gerade Ramadan war. Und daß die Muslime im Ramadan fasten, wenigstens so weit reichte meine Allgemeinbildung. Also aß ich den ganzen Tag nichts. Ich war bei Renate eingeladen, und wegen mir hatte sie den Zwiebelkuchen extra ohne Speck gemacht, von wegen Schweinefleisch, das war doch verboten, oder? Sie war dann ganz enttäuscht, als ich nichts aß! Wohl trank ich aber den ganzen Tag... Vorsichtig erklärten mir dann meine lieben Türken, daß das so nicht richtig war, und auch ganz behutsam ließen sie mich etwas später wissen, daß es vorgeschriebene Gebete gab...

Am Tag des Gerichts
Ich bekam eine Mordswut. Den ganzen Tag hatte ich mich mit den Kindern befaßt, anderes, wozu ich eigentlich mehr Lust gehabt hätte, hintenangestellt, war erschöpft und müde. Die Kinder waren fertig zum Ins-Bett-Gehen. Und dann dieser blödsinnige, hirnverbrannte, völlig überflüssige Streit, wer denn nun den frisch gefüllten Wasserbehälter vom Hof zu seinem Platz in der mittleren Diele tragen müsse. Das waren ungefähr zehn Meter, vielleicht zwölf.
„Mama, denkst du dran,“ sagte mein Sohn Abdullah, und seine Stimme klang anders als gewohnt, „wie diejenigen am Tag des Gerichts dastehen, die anderen das Schlechte verboten haben, aber es selbst gemacht haben?“ „Was? Wieso?“ fragte ich verblüfft. Er sagte: „Du verbietest uns, uns gegenseitig zu beschimpfen, und dann beschimpfst du uns.“ „Was? Ich beschimpfe euch?“ „Ja, grad eben hast du ... gesagt.“ Er hatte recht.
Ich bekam einen rechten Schreck. Gott sei Dank.

Furcht vor Allah
Schon wieder! Ich sprang aus dem Bett. Gott sei Dank schlief Musa trotzdem friedlich weiter. Es war sechs Uhr, noch eine gute halbe Stunde bis zum Sonnenaufgang, dem Ende der Gebetszeit für das Morgengebet, die um halb fünf begann. Ich schaute noch einmal genau hin, ja, es war wirklich schon sechs. Draußen war es noch ungewöhnlich dunkel für diese Zeit, aha, der Himmel war bewölkt. Warum war ich nicht um halb fünf wachgeworden? Ich war mir nicht ganz sicher, aber mir schien, als wäre ich aufgestanden, hätte den Wecker, der wohlweislich in einiger Entfernung vom Bett auf dem Schreibtisch stand, ausgemacht, mich wieder hingelegt und sofort weitergeschlafen.
Eilig weckte ich alle Familienmitglieder, die auch beteten, Sadek und die drei Großen, verrichtete schnell die rituelle Waschung zum Gebet, Hände, Mund, Nase – man zieht das Wasser vorsichtig in die Nasenlöcher hoch und prustet es dann aus - , Gesicht, Unterarme, übers Haar, dann über die Ohrmuscheln fahren, die Füße bis zu den Knöcheln.
Ich entschied, die zwei freiwilligen Gebetsabschnitte vor dem Morgengebet wegzulassen. Der Prophet hat gesagt, daß diese zwei Gebetsabschnitte mehr wert sind als die ganze diesseitige Welt und alles, was zu ihr gehört. Aber es war einfach schon zu spät. Lag ich da richtig? Ich wußte es nicht genau und schämte mich dafür, meine Entscheidung nur so nach Gefühl zu treffen. Man ist dafür verantwortlich, zu wissen. Dann, nach seinem Wissen zu handeln.
Im Gebet ein unerwartetes Geschenk. Ich fühlte die Furcht vor Allah, Furcht, Seine Gunst zu verlieren. Seine Gunst – da stand ich nun täglich zu nachtschlafender Zeit auf, schaufelte mir kaltes, wenn auch nicht sehr kaltes Wasser ins Gesicht, beugte mich dann artig und warf mich nieder... Als ich gerade Muslim geworden war, angefangen hatte, das vorgeschriebene rituelle Gebet zu erlernen, wisperte ein Scheitan: Und das willst du nun dein Leben lang durchhalten, fünfmal am Tag beten... Es war gar nicht schwer gewesen, das durchzuhalten, nur einige wenige Male war ich in Verlegenheit gekommen, weil ich einen Termin ausgemacht hatte, ohne die Gebetszeiten zu beachten. In Deutschland kann man sich ja nicht einfach, egal wo man ist, an die Seite stellen, um sein Gebet zu verrichten. Auch im Zusammensein mit meinen nichtmuslimischen Verwandten hatte es mich ein paar mal Überwindung gekostet, mitten in einem guten Gespräch plötzlich zu sagen, du, tut mir leid, ich muß jetzt erst mal beten. Ich mußte an all die Schwestern in Europa denken, die arbeiten gehen müssen, danke lieber Gott, daß ich es so viel einfacher habe, Dir wohlgefällig zu sein, wie ich hoffe.
War ich es denn auch wirklich? Was hatte ich alles falschgemacht und hatte es dann schnell verdrängt? War ich nachlässig gewesen, hatte ich mich ablenken lassen? War ich ungerecht gewesen zu den Kindern, war mein Mann zu kurz gekommen? Vielleicht hatte ich etwas Unrechtes gesagt? Die eigene Zunge ist das, was einem am gefährlichsten werden kann.
Furcht, Allahs Gunst zu verlieren. Den Glauben hat niemand für sich gepachtet. Niemand weiß, was er am nächsten Tag tun wird. Der Prophet sprach von Menschen, die ihr Leben lang Werke tun, die ins Paradies führen, bis sie das Paradies fast erreicht haben. Dann tun sie Werke, die ins Feuer führen, und sie kommen ins Feuer. Und er sprach von Menschen, die ihr Leben lang Werke tun, die ins Feuer führen, bis sie schon fast im Feuer geendet sind. Dann tun sie Werke, die ins Paradies führen, und sie kommen ins Paradies... Was hat Allah mit mir vor? Wir haben unsere Pläne, und Allah hat die Seinen...
Der Prophet erzählte von einem Mann, der Gott achtzig Jahre lang fromm gedient hatte. Am Tag des Jüngsten Gerichts befiehlt Gott den Engeln der Barmherzigkeit, sie mögen ihn aus Barmherzigkeit das Paradies betreten lassen. Da sagt der Mann: " Oh nein, ich will das Paradies betreten als Belohnung für meine guten Taten!" Da läßt Gott die guten Taten des Mannes in die eine Waagschale lege. In die andere Waagschale wird lediglich die Gottesgabe des Sehvermögens gelegt. Und siehe da: Allein die Gabe, sehen zu können wiegt schwerer als all die guten Werke in einem achtzigjährigen frommen Leben! Als nun die Engel der Strafe den Mann ins Höllenfeuer nehmen wollen, sagt er schnell: "Nein, nein, o Gott, lass mich dein Paradies betreten aus Barmherzigkeit von Dir!" Und da nehmen ihn die Engel der Barmherzigkeit mit Gottes Erlaubnis ins Paradies...
Fast 23 Jahre meines Lebens wußte ich nichts von Allah, ahnte nicht, daß ich einmal Muslim sein würde. Da waren schon Vorzeichen gewesen, aber ich konnte sie noch nicht deuten. Der heilige Zorn, der mich damals ergriff, als eine erwachsene Person, zu der ich eigentlich sehr aufschaute, so arrogant zu ihren Eltern war, daß dieser Zorn mich dann wagen ließ zu sagen: „Sag mal, wenn du mal alt bist, willst du etwa, daß deine Kinder dich dann so behandeln?“ – Bei einem Besuch des Schloßparks in Schwetzingen war dort die Übersetzung einiger Koransprüche in roten Sandstein gehauen. Ich las sie damals laut und meinte: „Ja, das stimmt eigentlich alles.“ Und dachte nicht weiter drüber nach... – Angesichts der Freizügigkeit des Heidelberger Studentenlebens war da dann der Wunsch, doch die Unschuld zurückzugewinnen, und das Wichtigste war da noch nicht einmal die Beziehung zwischen Männlein und Weiblein. Vielmehr implizierte der Wunsch doch auch das Wissen, daß wir alle auch in anderer Weise schuldig waren, all das Geschimpfe über unsere Eltern, die doch unser Studium finanzierten... – Und noch mal so eine Art heiliger Zorn, als der Dozent, Leiter der Spanischen Abteilung und der Dolmetscherkonferenz, vor dem alle gehörigen Respekt hatten, im Seminar meinte, wir seien uns ja gar nicht bewußt, wieviele feste Ausdrücke und Wendungen unserer deutschen Sprache doch eigentlich aus der Bibel stammten, wir sollten mal ab und zu, vor dem Einschlafen und nur so zum Spaß, ein bißchen in der Bibel lesen. Zornig meinte ich damals – es muß kurz vor meiner Begegnung mit dem Islam gewesen sein -, daß man in der Bibel vielleich auch nicht nur so zum Spaß lesen könne... Alle sahen mich etwas erschrocken an, wie ich so unerschrocken sein konnte, der Dozent war verdutzt, behandelte mich von diesem Tag an aber und auch später noch, als ich dann mit Kopftuch erschien, mit mehr Respekt als zuvor.

Mehr als zehn Jahre später

Mehr als zehn Jahre sind vergangen seit dem Tag, an dem ich begann, dieses Buch zu schreiben. In dieser Zeit ist dann noch viel geschehen, vielleicht schreibe ich darüber ein anderes Mal. Mein Leben hat sich verändert, ich habe mich verändert. Älter bin ich geworden, natürlich, und die Kinder sind groß geworden, einige sind nun schon erwachsen.
Ich lebe heute wieder im Sudan. Nicht weit entfernt gibt es ein schmuckloses Gräberfeld. Wenn ich dort vorbeikomme, denke ich an ein anderes Grab, weit entfernt, im Irak, wo der Vater meiner Kinder inzwischen begraben liegt. Möge Allah ihm barmherzig sein, ihm vergeben und ihn reich belohnen, für all das Gute, daß er mir und meinen Kindern getan hat.
Ich grüße das Gräberfeld, wie es uns der Prophet gelehrt hat: "Friede sei über euch in dieser Wohnstätte gläubiger Menschen. Ihr seid uns vorausgegangen, und so Gott will, werden wir euch nachfolgen." Und ich frage mich, ob ich vielleicht einmal hier begraben sein werde, in dem sandig-lehmigen Boden dieses staubigen Landes.
Nicht, daß mich das sehr beschäftigen würde, die Frage, wo mein Grab wohl einmal liegen wird. Die ganze Erde gehört Allah. Sicher weiß ich, daß ich vor Ihm stehen werde am Tag des Gerichts, vor Ihm, Gott, Dem Schöpfer. Ich hoffe und wünsche mir so sehr, daß Er mich dann mit Milde, Güte und Nachsicht behandeln und meine Fehler und Unzulänglichkeiten einfach vergebend beiseite wischen wird. Und mir dann gesagt wird: Du hast es gut gemacht, und du darfst Mein Paradies betreten. - Ich bitte darum. Denn Gott ist Reich,und ich bin bedürftig, Er ist Stark, und ich bin schwach, Er ist Mächtig, und keiner schützt mich vor Erniedrigung und Schmach, wenn nicht Er.
Belächelt zu werden von jenen, die um Gott nicht wissen, soll mich nicht stören. Von Herzen wünsche ich jedem Menschen, der mein Buch lesen wird, daß es ihm nützen möge, daß Gott ihm den Glauben an Ihn schenken möge oder stärken. Gott ist so groß, Seine Güte unfaßbar groß. Er verfügt über die Schätze des Himmels und der Erde, mit offenen Händen verteilt Er sie, wie Er will. Jedem meiner Leser wünsche ich das Wissen darum, wünsche ihm, doch bittend die Hände zu heben und zu sagen: O mein Gott, leite mich.
  


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RE: Ein recht gutes Leben. Geschichten aus dem Sudan - von Regine Borrmann - 06-10-2013, 08:04 PM

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