05-02-2014, 04:58 PM
(05-02-2014, 09:32 AM)Ricoleo schrieb: Das Recht zu Selbstbestimmung bzw- findung möchte ich ehrlichgesagt ungern abgeben.
Oder wäre das egoistisch?
Man könnte auch sagen, das Recht Fehler zu machen, denn das gehört auch zum Leben.
Wenn du weißt, dass jemand dir dieses Leben, dein Körper, deine Gesundheit, deine tägliche Versorgung, deine Familie, usw. geschenkt hat und dir auch gleichzeitig mitgeteilt hat, warum er dich überhaupt ins Leben gebracht hat und von dir etwas bestimmtes verlangt - was dich aber keinesfalls davon abhält (vielmehr sogar noch dazu beiträgt) viel Freude und Glück im Leben, mit deiner Familie usw. zu haben - dann dürfte das eigentlich offensichtlich sein, dass es äußerst undankbar wäre, wenn man diesen Grund und die Aufgabe von demjenigen, dem man all dies verdankt, ignorieren würde.
Wenn er dir dann sogar zusätzlich noch dafür, dass du dankbar bist, während du von all seinen Gaben und Geschenken profitierst, nach dem Tod ein weiteres ewiges Leben, das noch viel schöner ist als das voherige, verspricht und du das ablehnst und lieber undankbar bist und ausschließlich machen möchtest, was du willst, dann würde man das normalerweise nicht nur als undankbar, sondern auch als äußerst unklug bezeichnen.
Aber, dass jeder Mensch Fehler macht, ist eine andere Sache. Das widerspricht dem ja in keinster Weise.
(05-02-2014, 09:32 AM)Ricoleo schrieb: Hier spielt für mich aber der Faktor "freier Wille" mitrein.
Natürlich kann man sagen, dieser ist dazu da, um zu sehen, wer sich richtig entscheidet aber ansich finde ich es unlogisch, jemandem so etwas großartiges wie den Verstand und den freien Willen zu geben, diesen dann aber zügeln und eingrenzen zu wollen.
Inwiefern wird denn der freie Wille und der Verstand gezügelt und eingegrenzt? Weil man nicht alles machen darf, was man will? Also würdest du auch sagen, dass es unlogisch ist, dass ein Staat den freien Willen eines Bürgers zügelt und eingrenzt, indem er Gesetze und Grenzen erlässt?
Ist es wirklich logisch von einem freien Willen darauf zu schließen, dass man mit diesem alles, was man will, machen können sollte und niemand einem dabei bestimmte Vorgaben machen sollte?
(05-02-2014, 09:32 AM)Ricoleo schrieb:Zitat: Glaubst du eigentlich an unseren Schöpfer?Ich bin mir nicht sicher.
Das ist so ziemlich das Ehrlichste, was ich dir sagen kann.
Jedesmal, wenn ich die Möglichkeit in Betracht ziehe, finde ich auch Sachen die mir unlogisch erscheinen.
Es kann natürlich auch an der Übermittlung des Wissens liegen, weil vermutlich auch viel falsches Wissen verbreitet wird, aber das kann ich nicht immer selber beurteilen.
Deshalb gibt es aber dieses Forum, wo man fast alles nochmal hinterfragen und sich andere, geeignetere Meinungen einholen kann.
Genauso ist es und deshalb würde es uns auch freuen, wenn du die Dinge, die dir unlogisch erscheinen einfach mal ansprichst, vielleicht können wir diese aus dem Weg räumen.
(05-02-2014, 09:32 AM)Ricoleo schrieb:Zitat: Welchen Sinn hast du denn gefunden?Es lässt sich schlecht kurz zusammenfassen, aber ich will es dennoch versuchen.
Ich möchte viel von der Welt sehen, Erfahrungen sammeln, viel Leute kennenlernen und mir bestimmte Ziele setzen und erfüllen.
Vieleicht eine Familie gründen, vieles schaffen, was ich mir vorgenommen habe und ein glückliches Leben führen, zusammen mit meinen Liebsten.
Oder kurzgesagt möchte ich später, wenn alles zu Ende geht, sagen können:
Ja, ich hatte ein schönes und erfülltes Leben, ich habe viel geschafft und ich bin deshalb nicht traurig, nun aus dieser Welt scheiden zu müssen.
Und wenn jetzt auf einmal etwas geschieht, was dich davon abhält, diese Ziele zu erreichen, würde dann dein Leben keinen Sinn mehr für dich machen? Würdest du also, wenn es bestimmte Hindernisse geben würde, die dich davon abhalten, die von dir aufgezählten Zielen zu verwicklichen, ein sinnloses Leben führen?
Und denkst du, es wäre wirklich zufriedenstellend, wenn man weiß, dass man bald sterben wird und dann aber sich sagen kann, dass man in der Vergangenheit eine zeitlang glücklich war? Man ist aber gleichzeitig der Überzeugung, dass man von all dem, was man im Leben aufgebaut hat (seien es materielle oder auch emotionale Dinge - wie Freundschaft, Liebe, Familie) nichts mehr haben und es nie wieder mehr sehen und nichts mehr davon wissen wird?
Kann man dann wirklich sagen, dass sein Leben einen Sinn gemacht hat?
Diese Dinge sind doch eigentlich Wünsche, die jeder Mensch hat und auch erreichen will, aber sind Wünsche, die wir haben, der Sinn und Grund für unser Leben? Das würde heißen, man lebt, um glücklich zu leben?
Man muss eigentlich also wieder zu dem Schluss kommen, dass der persönliche Sinn auch mit dem Sinn und Grund für unsere Existenz übereinstimmen muss. Und wer kennt den Grund besser, als derjenige, der dafür verantwortlich ist, dass wir existieren?