Erstmal danke für deine Antwort Al Ilmu Noorun.
Zitat: Wenn du weißt, dass jemand dir dieses Leben, dein Körper, deine Gesundheit, deine tägliche Versorgung, deine Familie, usw. geschenkt hat und dir auch gleichzeitig mitgeteilt hat, warum er dich überhaupt ins Leben gebracht hat und von dir etwas bestimmtes verlangt - was dich aber keinesfalls davon abhält (vielmehr sogar noch dazu beiträgt) viel Freude und Glück im Leben, mit deiner Familie usw. zu haben - dann dürfte das eigentlich offensichtlich sein, dass es äußerst undankbar wäre, wenn man diesen Grund und die Aufgabe von demjenigen, dem man all dies verdankt, ignorieren würde.
Wenn er dir dann sogar zusätzlich noch dafür, dass du dankbar bist, während du von all seinen Gaben und Geschenken profitierst, nach dem Tod ein weiteres ewiges Leben, das noch viel schöner ist als das voherige, verspricht und du das ablehnst und lieber undankbar bist und ausschließlich machen möchtest, was du willst, dann würde man das normalerweise nicht nur als undankbar, sondern auch als äußerst unklug bezeichnen.
Hier liegt vermutlich auch der Hund begraben.
Für jemanden, der eben noch nicht diese Vorstellung bzw diesen Glauben hat, ist es natürlich nicht undankbar, weil man eben nicht dieses Pflichtgefühl gegenüber jemand anderem hat.
Auch unklug ist es im Grunde nur dann, wenn man sich wissentlich den Weg ins Paradies deswegen verbaut.
Das ist einfach ne verzwickte Situation für jemanden wie mich.
Zumahl man das im zweifelnden Zustand ja auch immer nur für das Paradies machen würde, praktisch, um auf Nummer sicher zu gehen und nicht, weil man das ganze auch für richtig hält und daran glaubt.
Das wäre ja im Grunde auch wieder egoistisch, wenn du verstehst, was ich meine.
Zitat: Inwiefern wird denn der freie Wille und der Verstand gezügelt und eingegrenzt? Weil man nicht alles machen darf, was man will? Also würdest du auch sagen, dass es unlogisch ist, dass ein Staat den freien Willen eines Bürgers zügelt und eingrenzt, indem er Gesetze und Grenzen erlässt?
Ist es wirklich logisch von einem freien Willen darauf zu schließen, dass man mit diesem alles, was man will, machen können sollte und niemand einem dabei bestimmte Vorgaben machen sollte?
Ich rede ja nicht von Anarchie, Mord und Totschlag, sondern von Verlusten, die ich in Kauf nehmen müsste und die mir persönlich vermutlich ne ganze Menge Lebensfreude nehmen würden.
Zitat: Genauso ist es und deshalb würde es uns auch freuen, wenn du die Dinge, die dir unlogisch erscheinen einfach mal ansprichst, vielleicht können wir diese aus dem Weg räumen.
Das würde ich natürlich in separaten Themen machen, aber um ehrlich zu sein habe ich manchmal Zweifel, ob ich manche Fragen stellen soll.
Ich bemühe mich zwar schon um ne umgängliche Schreibweise und ich schreibe auch gerne mit Leuten, die sich vernünftig ausdrücken (und damit meine ich nicht die Deutsche Sprache) und die auch klar ihre Meinung vertreten, aber ich werde auch einfach viel zu oft falsch verstanden oder interpretiert.
Zitat: Und wenn jetzt auf einmal etwas geschieht, was dich davon abhält, diese Ziele zu erreichen, würde dann dein Leben keinen Sinn mehr für dich machen? Würdest du also, wenn es bestimmte Hindernisse geben würde, die dich davon abhalten, die von dir aufgezählten Zielen zu verwicklichen, ein sinnloses Leben führen?
Dann kann man sich neue Ziele setzen.
Alles zu schaffen, was man sich vornimmt oder was man gerne hätte ist sowieso unmöglich, die Grenze setzt sich da auch jeder anders.
Aber einen befriedigenden Teil davon zu schaffen, ist schon mein Ziel.
Wenn es jetzt natürlich ein größerer Schicksalsschlag wäre, wie beispielsweise ne Querschnittslähmung durch einen Unfall, dann würde für mich aber tatsächlich ein riesiger Teil meines persönlichen Lebenssinnes verloren gehen.
Zitat: Und denkst du, es wäre wirklich zufriedenstellend, wenn man weiß, dass man bald sterben wird und dann aber sich sagen kann, dass man in der Vergangenheit eine zeitlang glücklich war? Man ist aber gleichzeitig der Überzeugung, dass man von all dem, was man im Leben aufgebaut hat (seien es materielle oder auch emotionale Dinge - wie Freundschaft, Liebe, Familie) nichts mehr haben und es nie wieder mehr sehen und nichts mehr davon wissen wird?
Kann man dann wirklich sagen, dass sein Leben einen Sinn gemacht hat?
Das ist vermutlich jetzt ganz stark von der Perspektive abhängig.
Aus deiner Sicht hast du natürlich vollkommen recht, aber von mir aus gesehen, sprich wenn man denkt, man hätte nur dieses eine Leben, ist ein erfülltes Leben tatsächlich der Sinn und das beste, was zum Schluss bleiben kann.
Das ich nie wieder meine Liebsten sehen kann ist für mich in dem Sinne nicht traurig, weil ich einfach schon mit diesem Gedanken aufgewachsen bin, es ist also vollkommen normal so für mich.
Zitat: Diese Dinge sind doch eigentlich Wünsche, die jeder Mensch hat und auch erreichen will, aber sind Wünsche, die wir haben, der Sinn und Grund für unser Leben? Das würde heißen, man lebt, um glücklich zu leben?
Man muss eigentlich also wieder zu dem Schluss kommen, dass der persönliche Sinn auch mit dem Sinn und Grund für unsere Existenz übereinstimmen muss. Und wer kennt den Grund besser, als derjenige, der dafür verantwortlich ist, dass wir existieren?
Wünsche sind für mich Dinge, die man sich erhofft, während Ziele die Dinge sind, welche man durch aktive Selbsterfüllung erreichen möchte.
Das Leben aktiv leben, um am Ende stolz und glücklich zurückblicken zu können.
Das kann man aber natürlich auch als religiöser Mensch.
LG Ricoleo