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Aufruf Zum Islam (Dawa) Mit SarahR und Erdenbuerger
#13
Hallo zusammen,

bei all den Überlegungen, wie man jeden Menschen dazu anhalten kann, die Sprache der Gewalt grundsätzlich abzulehnen, hängen auch sicherlich davon ab, wie emotionell man auf kategorische Einordnungen reagiert.
Beispiel: Wenn mir jemand sagt, als Atheist käme man in die Hölle, dann fühlt sich diese Aussage alles andere, als menschenfreundlich an.
Wer wollte es mir daher verdenken, wenn ich mich darüber ärgern würde?
Oder was empfinden z. B. Muslime, oder Christen, oder Hindus etc., wenn sie als Höllenkandidaten bezeichnet werden?
Die meisten Angehörigen solcher "Höllenkandidaten" werden wohl kaum über alle Maße hinaus provoziert und mit empörtem Kriegsgeschrei reagierend zur Waffe greifen.
Die "Meisten" sind aber nicht Alle, und genau darin sehe ich das Problem, denn; wenige laute Stimmen machen mehr Wind, als Millionen leiser / friedlicher Stimmen.
Im Grunde behaupten doch alle Angehörigen einer Religion: Unser Weg ist einzig richtig, und euer aller Wege sind falsch! - Ingroup / Outgroup.

Kinder können durchschnittlich entwicklungsbedingt bis zum 12. Lebensjahr nicht kritisch rational denkend die Anliegen der Erwachsenen überdenken und ggf. hinterfragen.
Wenn ich aber aus der Medienlandschaft erfahre, wie z. B. in Amerika kleine Kinder unter dem Dache des Christentums zu "Gotteskrieger" erzogen werden, dann wird mir - ganz offen gesagt - übel.
Aber wer bedenkt dann schon, dass diese "Gotteskrieger" nicht wirklich das eigentliche bzw. gesamte Christentum repräsentieren?
Und exakt genau so verhält es sich auch im Islam; wenige lautstarke islamische Extremisten repräsentieren nicht den Islam in seiner überwiegend friedlichen Gesamtheit.
In politischen Strömungen sieht es auch nicht anders aus, egal ob es sich um Demokraten, Kommunisten, Monarchisten, Anarchisten, oder was auch immer sonst handelt; die meisten derart Überzeugten sind friedlich, aber nunmal nicht alle.
Die Frage lautet also: Wieso nicht?

Aber genau die Antorten darauf wären für einen wirksamen "Bürgerbrief" notwendig.
Ich weiß inzwischen gar nicht mehr wie viele Musterbriefe ich schon geschrieben, dann umgeschrieben, die Sätze immer wieder anders angeordnet und schließlich vor lauter Brass gänzlich gelöscht habe.
Darin enthalten oft schwierige Begriffe wie bspw. das Wörtchen "Macht" (Macht = Herrschaft über Andere oder über sich selbst?), Geld, Gold, Bildung u.s.w. u.s.f..
Und je mehr ich über allgemeingesellschaftliche Probleme nachdenke, um so weniger weiß ich, wo ich überhaupt noch ansetzen kann, um das Ziel hinter dem Bürgerbrief, nämlich alle Waffen niederzulegen, zu realisieren.

Und kaum, dass ich mal eine halbe Std. im Schreibfluss aufgehe, sind ruckzuck 3 bis 4 DIN A4-Seiten vollgeschrieben, und doch nur wenige Tropfen auf einem überaus heißen Stein angesprochen.
Dabei beschreibt das Prinzip "Die Sprachweise der Gewalt" schon selbsterklärend eine abzulehnende Kategorie.
Oder vieleicht doch nicht?

Zumindest nicht - wie ich selbst ja auch meine und bereits mehrmals zugestanden habe - wenn es um Notwehr geht.
Aber ohne Angriff kann es keine Abwehr geben.
Wer also greift wen an?

Glaubt man den Aussagen aller Gruppen, gibt es in den jeweils eigenen Reihen immer nur Menschen, die sich gegen Angriffe wehren.
Sucht man hingegen nach Angreifer, findet man irgendwie keine, sondern schlimmstenfalls Menschen, die etwas in Ordnung bringen, oder halten wollen.
Nur besteht über das, was "in Ordnung" ist, oder nicht, keine Einigkeit, einschließlich dem Mittel der angewandten Sprache der Gewalt, so nach dem Motto: Wer nicht hören will, muss fühlen.

Mit welchem universalgültigen Argument also, lassen sich Menschen vom Prinzip der Gewalt abbringen?
Oder habe ich mich mit dieser Frage tatsächlich in eine unmachbare Utopie verrant?
Wenn ja, dann mutet dieses Forum hier schon recht seltsam an, denn wir können doch sehr friedliich und respektvoll miteinander umgehen, trotz extrem differenter Weltanschauungen.
Und wenn sowas Wunderbares im kleinen Ramen möglich ist, warum dann nicht auch im großem Umfang als weltweit anwendbares Verhaltensprinzip?

Und genau an dieser Frage hänge ich weiterhin fest. :-/

Aber aufgeben will ich noch nicht. ;-)
Ihr etwa?

Herzlichst, Erdenbürger Winke
  


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RE: Aufruf Zum Islam (Dawa) Mit SarahR und Erdenbuerger - von Erdenbuerger - 24-08-2014, 04:10 PM

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