27-03-2015, 04:35 PM
Hallo,
Vielen Dank für eure offenen Antworten. Verzeiht mir meine späte Reaktion, aber ich habe die Woche über in Prüfungsvorbereitungen gesteckt.
Außerdem wollte ich angemessen über eure Ausführungen nachdenken und mir Zeit nehmen diese zu beantworten.
Liebe UkhtiTaliba,
Du hast wohl Recht damit, dass es für die meisten Deutschen seltsam ist, Partys, Alkohol, Drogen und Zigaretten zu vermeiden. Diese Erfahrungen habe ich auch gemacht, obwohl ich nicht dem Islam angehöre. Ich konnte schon als Jugendliche diesen Ausschweifungen nichts abgewinnen und habe daher meist auch immer als seltsam und befremdlich gegolten.
Wenn ich deine Ausführungen so lese, kommt mir einiges entfernt bekannt vor:
Auch als gläubige Christin habe ich Ausgrenzung erfahren. In meinem Unterricht zur Konfirmation ( Ein Fest der evangelischen Christen, zu dem jungen Menschen ihr Taufbekenntnis , welches ihre Eltern zuvor stellvertretend gaben, erneuern) war ich eine der wenigen, die sich auf das Bekenntnis gefreut hat und nicht auf die Geschenke, die Feier oder andere Nebensächlichkeiten. Man besucht den Unterricht zwei Jahre bevor man zur Konfirmation geht. Mir hat das viel Spaß gemacht, allerdings haben die anderen nicht mit mir geredet, manchmal haben sie mich geschubst und getreten, weil sie meinten, an Gott zu glauben sei "verrückt".
Auch jetzt im Arbeitsleben und an der Universität haben viele kein Verständnis dafür, dass jemand fest glubt und dieser Glauben auch Regeln für das Leben dieses Menschen mitbringt.
Bitte verstehe mich nicht falsch, ich möchte deine Erfahrungen keinesfalls relativieren oder verharmlosen! Als Muslima hat man es bezüglich der "Grundstimmung" bestimmt noch schwerer.
Mir gefällt dein Zitat sehr gut:
49:13 (...) Wir haben euch zu Völkern und Stämmen gemacht, damit ihr einander kennenlernt. (...)
und ich hoffe, dass die Menschen nicht den Hass unter sich aufkeimen lassen, sondern sich einander kennen lernen wollen!
Lieber Muslim Soziale Arbeit,
es ist schade, dass Menschen aufgrund ihres Aussehens und ihres Namens Ausgrenzung erfahren und es beschämt mich, dass es auch so in Deutschland ist. Ich fand die Idee, die vor einiger Zeit in der Politik aufkam, das Bewerbungsverfahren zu anonymisieren sehr gut.
Schau mal, in eine Testphase ist es schon gekommen, vielleicht geht es ja weiter!
http://www.antidiskriminierungsstelle.de..._node.html
Das wäre allerdings eher nur die Behandlung von Symptomen. Heilung wäre, den Menschen die Angst voreinander zu nehmen.
Mich würde es interessieren, ob ihr euch vorstellen könntet, welche Aspekte des Islams den Menschen im "Westen" Angst machen? In den Medien taucht ja meistens symbolisch dafür das Kopftuch auf. Habt ihr da weitere Ideen?
Gottes Friede sei mit Euch;
Myriam
Vielen Dank für eure offenen Antworten. Verzeiht mir meine späte Reaktion, aber ich habe die Woche über in Prüfungsvorbereitungen gesteckt.
Außerdem wollte ich angemessen über eure Ausführungen nachdenken und mir Zeit nehmen diese zu beantworten.
Liebe UkhtiTaliba,
Du hast wohl Recht damit, dass es für die meisten Deutschen seltsam ist, Partys, Alkohol, Drogen und Zigaretten zu vermeiden. Diese Erfahrungen habe ich auch gemacht, obwohl ich nicht dem Islam angehöre. Ich konnte schon als Jugendliche diesen Ausschweifungen nichts abgewinnen und habe daher meist auch immer als seltsam und befremdlich gegolten.
Wenn ich deine Ausführungen so lese, kommt mir einiges entfernt bekannt vor:
Auch als gläubige Christin habe ich Ausgrenzung erfahren. In meinem Unterricht zur Konfirmation ( Ein Fest der evangelischen Christen, zu dem jungen Menschen ihr Taufbekenntnis , welches ihre Eltern zuvor stellvertretend gaben, erneuern) war ich eine der wenigen, die sich auf das Bekenntnis gefreut hat und nicht auf die Geschenke, die Feier oder andere Nebensächlichkeiten. Man besucht den Unterricht zwei Jahre bevor man zur Konfirmation geht. Mir hat das viel Spaß gemacht, allerdings haben die anderen nicht mit mir geredet, manchmal haben sie mich geschubst und getreten, weil sie meinten, an Gott zu glauben sei "verrückt".
Auch jetzt im Arbeitsleben und an der Universität haben viele kein Verständnis dafür, dass jemand fest glubt und dieser Glauben auch Regeln für das Leben dieses Menschen mitbringt.
Bitte verstehe mich nicht falsch, ich möchte deine Erfahrungen keinesfalls relativieren oder verharmlosen! Als Muslima hat man es bezüglich der "Grundstimmung" bestimmt noch schwerer.
Mir gefällt dein Zitat sehr gut:
49:13 (...) Wir haben euch zu Völkern und Stämmen gemacht, damit ihr einander kennenlernt. (...)
und ich hoffe, dass die Menschen nicht den Hass unter sich aufkeimen lassen, sondern sich einander kennen lernen wollen!
Lieber Muslim Soziale Arbeit,
es ist schade, dass Menschen aufgrund ihres Aussehens und ihres Namens Ausgrenzung erfahren und es beschämt mich, dass es auch so in Deutschland ist. Ich fand die Idee, die vor einiger Zeit in der Politik aufkam, das Bewerbungsverfahren zu anonymisieren sehr gut.
Schau mal, in eine Testphase ist es schon gekommen, vielleicht geht es ja weiter!
http://www.antidiskriminierungsstelle.de..._node.html
Das wäre allerdings eher nur die Behandlung von Symptomen. Heilung wäre, den Menschen die Angst voreinander zu nehmen.
Mich würde es interessieren, ob ihr euch vorstellen könntet, welche Aspekte des Islams den Menschen im "Westen" Angst machen? In den Medien taucht ja meistens symbolisch dafür das Kopftuch auf. Habt ihr da weitere Ideen?
Gottes Friede sei mit Euch;
Myriam