24-05-2016, 06:12 AM
Bismillah,
assalamu alaikum,
ich lebe seit 40 Jahren in einer sogenannten interkulturellen Ehe. Alhamdulillah! Ich bin aus Deutschland(konvertiert) und meine Frau hat türkische Wurzeln.
Für uns war immer der Islam die gemeinsame Führung. Und das halte ich für den besten "Kit" für eine Ehe. Auf Allah und unseren Propheten Muhammad, Allahs Segen und Heil auf ihm, kann sich das Ehepaar immer verlassen und den gemeinsamen Weg dann auch gemeinsam gehen. Beide müssen sich aber auch immer an die "Regeln" des Islam für die Ehe und das Leben ganz allgemein halten. Das ist nicht immer einfach, aber gläubige Muslime haben es hier viel leichter als Nichtmuslime. Wir Muslime haben ein sehr gutes Gerüst für die Ehe. Leider halten sich sehr viele Ehepaare nicht an den Islam, schauen nicht was Allah eigentlich von ihnen will. Wie er die Aufgaben von Mann und Frau getrennt hat. Usw. usw.
In einer interkulturellen Ehe ist es meines Erachtens nach wie in jeder anderen Ehe auch. Beispiel: Was nützt es denn, wenn der deutsche Nichtmuslim aus einer sehr reinlichen Familie kommt, die deutsche nichtmuslimische Ehefrau aus einer Familie die nur oberflächlich alles sauberhält. Wenn er, was immer noch eher die Regel ist, sich nicht so an den Putzarbeiten zu Hause beteiligt, wird es immer und immer wieder zu Streitigkeiten kommen. Da kann man vor der Ehe besprechen was man will. Die Streitigkeiten über die Sauberkeit können ja einen anderen Grund haben(z. B. Eifersucht des Ehemannes). Also Sauberkeit nur vorgeschoben. Bei Muslimen ist dies genauso, man kann "deutsch" auch einfach mit "türkisch" tauschen.
Was für mich aber immer sehr wichtig war, in meine Ehe mischt sich niemand ein! Nicht meine Mutter und nicht die Mutter meiner Frau. Und auch sonst niemand. Alle Verwandten dürfen uns sehr wohl Ratschläge geben, aber niemand von außen bestimmt, wie wir zusammen leben sollen. Wir haben sehr wohl engen Kontakt zu den Verwandten gepflegt. Aber immer zu unseren Konditionen. Ich kenne Beispiele, dass der Sohn nach der Arbeit immer zuerst zu seiner Mutter nach Hause kommt und dann erst zu seiner Familie(das muss nicht schlecht sein). Aber für eine Ehe auf die Dauer sehr belastend. Oder dass die Ehefrau mit ihrem Ehemann besprochen hat, dass sie einen Deutschkurs besucht und die Schwiegereltern ihre Schuhe verstecken, weil sie nicht wollen, dass die Tochter Kontakt mit anderen Menschen bekommt(diese Schwieger-Tochter wurde sehr ausgenutzt). Solche und viele andere Vorfälle kenne ich und so etwas hätte und gibt es bei uns nicht. Wir halten uns auch aus der Ehe unserer Kinder heraus. Natürlich wird viel besprochen, aber ich versuche nie zu sagen, ihr müsst dies so machen oder so. Eine Empfehlung ja, einen Befehl nein! Gilt natürlich nicht in religiösen Fragen. Aber auch dort reagieren wir so tolerant wie möglich. Jedes Ehepaar muss sich selbst "zusammenraufen" und dazu benötigen sie gemeinsame Zeit.
Für mich war und ist sehr wichtig, dass die Versorgung der Familie Halal ist. Niemals haben wir Zinsen oder sonstiges Haram-Einkommen genommen, um die Familie zu versorgen. Ich habe immer darauf geachtet, dass meine Arbeit islamisch gesehen in Ordnung geht. Meine Kinder arbeiten nicht für meine Wünsche. Ich kenne viele Familien, in denen die Kinder die Eltern unterstützen. Das machen meine Kinder sofort, wenn ich dies auch zulasse. Aber wir verlangen nichts. Natürlich könnten wir in einer größeren Wohnung leben, ein größeres Auto fahren usw. Meine Kinder würden alles bezahlen. Aber wir leben immer von dem was Allah uns zur Verfügung stellt oder gestellt hat. Dies war immer ausreichend. Nie hatten wir Luxus im deutschen Sinne. Wenn ich unser Leben mit dem Leben von Muhammad(saws), Abu Bakr und den anderen Sahaba vergleiche, dann haben wir im Luxus gelebt. Für die meisten deutschen Familien leben und lebten wir eher an der Armutsgrenze. Aber meine Kinder hatte immer alle mehr als genug zu Essen, Kleidung, Wärme, Wohnung usw.
Ein sehr wichtiges gemeinsames Ziel war die Bildung unserer Kinder. Natürlich haber wir ihnen so gut es für uns möglich war das islamisch Richtige vorgelebt. Nicht nur gesagt. Beruflich wollte ich niemals, dass meine Töchter Toiletten anderer putzen, um ein paar Euro zu verdienen. Alle unsere Kinder haben Abitur und studiert oder studieren noch. Dabei haben weder meine Frau noch ich ein Abitur oder Studium(wir konnten und haben nie bei den Hausaufgaben der Kinder geholfen). Allerdings haben wir beide eine solide Ausbildung im jeweiligen Beruf erhalten.Ich habe ohne Abitur und ohne Studium die letzten 25 Jahre in einer kleinen Branche gearbeitet. Alle Kollegen, auch von der Konkurenz hatten Abitur und zumindest ein Studium(BWL oder ähnliches). Über mein Können und mein Wesen konnte ich meine damaligen Chefs überzeugen, dass ich auch ohne Abitur sehr erfolgreich für sie arbeiten kann. Aber ohne die Hilfe Allahs geht hier gar nichts. Dies habe ich in der Vergangenheit und auch noch heute immer wieder bemerkt, dass Allah Dinge ermöglicht, die einem sonst nie möglich gewesen wären. Man muss Allah bitten und ihm auch die Chance geben, einem zu helfen.
Gemeinsame wichtige Ziele sind sehr wichtig in einer Ehe. Ob das die Kinder sind, die gemeinsame Hadsch oder gemeinsame Umra, das regelmäßige gemeinsame Beten jeden Tag. Die gemeinsamen Essenszeiten. Und und und. Alles muss besprochen werden und einmal gibt der eine nach und das andere Mal der andere.
Ich habe sehr viel erzählt. Normalerweise würde ich nicht so viel über meine Familie erzählen, aber ich denke es ist wichtig auch mal positive Ehen aufzu zeigen. Im übrigen sind wir damit nicht ein Einzelfall, wir kennen einige Familien, die ähnlich wie wir funktionieren. Egal ob "interkulturell" oder alles "türkische" Partner.
Unser wichtigstes gemeinsames Ziel ist übrigens das Paradies. Wir wollen gemeinsam ins Paradies kommen. So Allah will.
wassalam
assalamu alaikum,
ich lebe seit 40 Jahren in einer sogenannten interkulturellen Ehe. Alhamdulillah! Ich bin aus Deutschland(konvertiert) und meine Frau hat türkische Wurzeln.
Für uns war immer der Islam die gemeinsame Führung. Und das halte ich für den besten "Kit" für eine Ehe. Auf Allah und unseren Propheten Muhammad, Allahs Segen und Heil auf ihm, kann sich das Ehepaar immer verlassen und den gemeinsamen Weg dann auch gemeinsam gehen. Beide müssen sich aber auch immer an die "Regeln" des Islam für die Ehe und das Leben ganz allgemein halten. Das ist nicht immer einfach, aber gläubige Muslime haben es hier viel leichter als Nichtmuslime. Wir Muslime haben ein sehr gutes Gerüst für die Ehe. Leider halten sich sehr viele Ehepaare nicht an den Islam, schauen nicht was Allah eigentlich von ihnen will. Wie er die Aufgaben von Mann und Frau getrennt hat. Usw. usw.
In einer interkulturellen Ehe ist es meines Erachtens nach wie in jeder anderen Ehe auch. Beispiel: Was nützt es denn, wenn der deutsche Nichtmuslim aus einer sehr reinlichen Familie kommt, die deutsche nichtmuslimische Ehefrau aus einer Familie die nur oberflächlich alles sauberhält. Wenn er, was immer noch eher die Regel ist, sich nicht so an den Putzarbeiten zu Hause beteiligt, wird es immer und immer wieder zu Streitigkeiten kommen. Da kann man vor der Ehe besprechen was man will. Die Streitigkeiten über die Sauberkeit können ja einen anderen Grund haben(z. B. Eifersucht des Ehemannes). Also Sauberkeit nur vorgeschoben. Bei Muslimen ist dies genauso, man kann "deutsch" auch einfach mit "türkisch" tauschen.
Was für mich aber immer sehr wichtig war, in meine Ehe mischt sich niemand ein! Nicht meine Mutter und nicht die Mutter meiner Frau. Und auch sonst niemand. Alle Verwandten dürfen uns sehr wohl Ratschläge geben, aber niemand von außen bestimmt, wie wir zusammen leben sollen. Wir haben sehr wohl engen Kontakt zu den Verwandten gepflegt. Aber immer zu unseren Konditionen. Ich kenne Beispiele, dass der Sohn nach der Arbeit immer zuerst zu seiner Mutter nach Hause kommt und dann erst zu seiner Familie(das muss nicht schlecht sein). Aber für eine Ehe auf die Dauer sehr belastend. Oder dass die Ehefrau mit ihrem Ehemann besprochen hat, dass sie einen Deutschkurs besucht und die Schwiegereltern ihre Schuhe verstecken, weil sie nicht wollen, dass die Tochter Kontakt mit anderen Menschen bekommt(diese Schwieger-Tochter wurde sehr ausgenutzt). Solche und viele andere Vorfälle kenne ich und so etwas hätte und gibt es bei uns nicht. Wir halten uns auch aus der Ehe unserer Kinder heraus. Natürlich wird viel besprochen, aber ich versuche nie zu sagen, ihr müsst dies so machen oder so. Eine Empfehlung ja, einen Befehl nein! Gilt natürlich nicht in religiösen Fragen. Aber auch dort reagieren wir so tolerant wie möglich. Jedes Ehepaar muss sich selbst "zusammenraufen" und dazu benötigen sie gemeinsame Zeit.
Für mich war und ist sehr wichtig, dass die Versorgung der Familie Halal ist. Niemals haben wir Zinsen oder sonstiges Haram-Einkommen genommen, um die Familie zu versorgen. Ich habe immer darauf geachtet, dass meine Arbeit islamisch gesehen in Ordnung geht. Meine Kinder arbeiten nicht für meine Wünsche. Ich kenne viele Familien, in denen die Kinder die Eltern unterstützen. Das machen meine Kinder sofort, wenn ich dies auch zulasse. Aber wir verlangen nichts. Natürlich könnten wir in einer größeren Wohnung leben, ein größeres Auto fahren usw. Meine Kinder würden alles bezahlen. Aber wir leben immer von dem was Allah uns zur Verfügung stellt oder gestellt hat. Dies war immer ausreichend. Nie hatten wir Luxus im deutschen Sinne. Wenn ich unser Leben mit dem Leben von Muhammad(saws), Abu Bakr und den anderen Sahaba vergleiche, dann haben wir im Luxus gelebt. Für die meisten deutschen Familien leben und lebten wir eher an der Armutsgrenze. Aber meine Kinder hatte immer alle mehr als genug zu Essen, Kleidung, Wärme, Wohnung usw.
Ein sehr wichtiges gemeinsames Ziel war die Bildung unserer Kinder. Natürlich haber wir ihnen so gut es für uns möglich war das islamisch Richtige vorgelebt. Nicht nur gesagt. Beruflich wollte ich niemals, dass meine Töchter Toiletten anderer putzen, um ein paar Euro zu verdienen. Alle unsere Kinder haben Abitur und studiert oder studieren noch. Dabei haben weder meine Frau noch ich ein Abitur oder Studium(wir konnten und haben nie bei den Hausaufgaben der Kinder geholfen). Allerdings haben wir beide eine solide Ausbildung im jeweiligen Beruf erhalten.Ich habe ohne Abitur und ohne Studium die letzten 25 Jahre in einer kleinen Branche gearbeitet. Alle Kollegen, auch von der Konkurenz hatten Abitur und zumindest ein Studium(BWL oder ähnliches). Über mein Können und mein Wesen konnte ich meine damaligen Chefs überzeugen, dass ich auch ohne Abitur sehr erfolgreich für sie arbeiten kann. Aber ohne die Hilfe Allahs geht hier gar nichts. Dies habe ich in der Vergangenheit und auch noch heute immer wieder bemerkt, dass Allah Dinge ermöglicht, die einem sonst nie möglich gewesen wären. Man muss Allah bitten und ihm auch die Chance geben, einem zu helfen.
Gemeinsame wichtige Ziele sind sehr wichtig in einer Ehe. Ob das die Kinder sind, die gemeinsame Hadsch oder gemeinsame Umra, das regelmäßige gemeinsame Beten jeden Tag. Die gemeinsamen Essenszeiten. Und und und. Alles muss besprochen werden und einmal gibt der eine nach und das andere Mal der andere.
Ich habe sehr viel erzählt. Normalerweise würde ich nicht so viel über meine Familie erzählen, aber ich denke es ist wichtig auch mal positive Ehen aufzu zeigen. Im übrigen sind wir damit nicht ein Einzelfall, wir kennen einige Familien, die ähnlich wie wir funktionieren. Egal ob "interkulturell" oder alles "türkische" Partner.
Unser wichtigstes gemeinsames Ziel ist übrigens das Paradies. Wir wollen gemeinsam ins Paradies kommen. So Allah will.
wassalam