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Suizidgedanken, Depressionen und Angststörungen
#3
(23-01-2019, 12:30 AM)suntag schrieb: Wenn es nicht weitergeht, dann musst du dir hilfe holen.

Das ist sehr schwierig. Ich habe einige Therapieversuche gewagt die leider nicht geklappt haben. Es ist außerdem als jemand der gesetzlich Pflichtversichert ist, sehr schwierig Therapieplätze zu bekommen. Der Andrang ist enorm groß, Wartezeiten von 6-7 Monaten in Berlin sind üblich, zudem bevorzugen viele Therapeuten Privatversicherte "Kunden" da diese besser bezahlen. Die Krankenkasse übernimmt außerdem auch nur einen Teil der Therapie, ich hab nicht die finanziellen Mittel um mir sowas zu leisten. Zudem haben viele Therapeuten kein Verständnis für religiöse Themen. Krisendienste, Seelsorgen, Beratungsinstitute und Selbsthilfegruppen, alles schon probiert, hilft eben nur bis zu einem gewissen Grad und danach nicht mehr.

(23-01-2019, 12:30 AM)suntag schrieb: Kannst du schildern, wie dein religiöser Alltag ist?

Mein religiöser Alltag sah früher viel besser aus, seit Jahren bete ich nur noch sporadisch, alleine der Gedanke in eine Moschee zu gehen wo eine Menschenmasse dir im Nacken sitzt, löst in mir schon Panik aus. Im Islam gibt es keinen Einsiedler- und Mönchtum wie in anderen Religionen, das macht die ganze Sache schwieriger für mich. Ich muss allerdings auch zugeben, dass ich die Hoffnung in die Religion verloren habe.


(23-01-2019, 12:30 AM)suntag schrieb: denn der Suizid ist im Islam verboten. Derjenige wird sich dann im Feuer immer wieder mit seiner Tötungsart verletzen. Aus deiner Sicht mag ja der Suizid sinn machen, doch er macht es nicht.

Glaub mir genau das geht mir jedesmal durch den Kopf, nur irgendwann verliert es seine Wirkung. Irgendwann wird das egal. Egal wie sehr logisch man darüber nachdenkt und das es sich nicht lohnt, es kam irgendwann der Zeitpunkt wo mir das egal war.

Es ist schwierig das zu erklären, aber in der Phase einer tiefen Depression verlierst du sämtliche Hemmungen, dir wird moralisch alles egal, religiös alles egal. Es ist als würdest du alle Regeln und Prinzipien plötzlich über Bord werfen. Nichts zählt mehr und du kannst das deinem Gehirn nicht verständlich machen.


(23-01-2019, 12:30 AM)suntag schrieb: Was glaubst du, weshalb du mit diesen Problemen zu kämpfen hast, was ist deine Antwort darauf?

Meine Mitmenschen sind schuld, bin ich da ganz unschuldig ? Habe ich wirklich selbst nichts dazu beigetragen ? Ich kann absolut versichern, dass ich zu keinem Zeitpunkt in meinem Leben absichtlich etwas moralisch verwerfliches gegenüber einem Mitmenschen gemacht habe, geschweige denn jemanden gemobbt oder ausgenutzt.

Es stimmt, einige Menschen mit z.B einer "dependenten" Persönlichkeitsstörung werden immer wieder ausgenutzt, weil sie Minderwertigkeitsgefühle haben und von anderen gemocht werden möchten und sich deshalb ausnutzen lassen. Aber auch hier ist die Ursache der Minderwertigkeitsgefühle; weil sie von ihren Eltern früher ignoriert wurden, oder in ihrer Kindheit ein Trauma erlebt haben, die Person mit dieser Störung kann also nichts dafür, sondern die Mitmenschen die sie wissentlich ausnutzen.

Es gibt viele Menschen die so etwas erleben, aber im Laufe ihres Lebens lernen sie wieder Vertrauen in ihre Mitmenschen aufzubauen, weil sie positive Erfahrungen machen.  -> Was tun wir aber mit Menschen die meist nur negative Erfahrungen gemacht haben ?
  


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RE: Suizidgedanken, Depressionen und Angststörungen - von XdynastyX - 23-01-2019, 02:30 AM

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