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Was ist "neu" im Islam?
#14
Mein lieber Dasleben,

Mich wundert es doch immer wieder wenn Menschen sagen, sie hätten sich mit dem Islam bzw Koran beschäftigt und dann Aussagen treffen wie (ich zitiere dich): „Mohammed hat die Universalität der Hanifen genommen, ein paar Fetzen AT und NT hineingestreut und dann seine Kriege und Gesetze (die ihm immer zugute kamen) mit Hilfe eines Gottes abgesegnet, den die Mekkaner schon vor ihm angebetet hatten. (...)“

Ich frage mich ernsthaft wie du zu diesem Eindruck gekommen bist. Wenn du dich ernsthaft mit diesem Thema beschäftigst, kommst du ja gar nicht drum herum zu recherchieren und dich mit der gesamten Thematik auseinander zu setzen. Aber das, was ich bisher von dir gelesen habe erinnert mich stark an c&p antworten aus irgendwelchen Foren, die du übernommen hast weil sie deiner Meinung (!) nach entsprechend sind.-ohne das du dich wirklich damit beschäftigt hast.

Deine Aussage: „Der Schluss liegt nahe, dass islamische Gelehrte diese Geschichte erfunden haben, um den Islam (der vor dem Gott der Bibel keinerlei Daseinsberechtigung hat) als wahr darzustellen. Klar: "Wenn alle anderen falsch liegen, muss unsere Religion wahr sein." ist ebenfalls verwunderlich. Islam funktioniert nicht wie ein Ausschlussverfahren, sondern es geht um die Inhalte. Der Grund, warum wir Wissen das der Koran die letzte und endgültige Botschaft ist, ist der Koran selbst. Ein seit 1400 Jahren komplett enthaltendes, geschütztes Buch. Nicht ein Buchstabe verändert. Und nicht nur das, sondern auch die Inhalte sind fehlerfrei, perfekt und unnachahmlich. Es gibt keinen widerspruch, keinen Fehler oder unlogik. Die wissenschaftlichen Themen die im Koran mit einer nicht vergleichbaren Präzision behandelt werden (zb Astronomie, Biologie, Chemie usw). Aber auch linguistisch ist der Koran perfekt. Die Sprachlichen Wunder sind so tiefgreifend. Das klappt nicht auf deutsch. Die deutschen Übersetzungen kommen nicht mal ansatzweise an das arabische original ran. Das würde den Rahmen sprengen, hier jetzt näher drauf einzugehen, ich wollte es nur angeschnitten haben. Vielleicht kannst du dich ja eigentständig mit den Wunder des Korans als auch im Koran beschäftigen und dann daraus folgend einen seperaten Beitrag starten oder in einen bereits existierenden Antworten wenn du Fragen dazu hast.


Wenn du dich mit den Evangelien beschäftigst (und ihrer „Wahrhaftigkeit“) kommst du ebenfalls nicht um recherche herum. Wenn man sich damit befasst, wird früher oder später auffallen das die Evangelien eigentlich annonym sind. Die heutigen Namen der jeweiligen Evangelien tauchten erst 180 Jahre nach Jesus tod auf. Interessant sind hierzu die Schriften von Justin dem Märtyrer. Er zitierte zwar aus den Evangelien, aber nannte sie nicht bei den Namen die sie heute tragen. Und auch die Verfasser der Evangelien sagten das sie nicht Augenzeugen waren. Im Lukasevangelium 1:1-2: Schon viele haben es unternommen, eine Erzählung über die Ereignisse abzufassen, die sich unter uns erfüllt haben. Dabei hielten sie sich an die Überlieferung derer, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes waren.“ Der Verfasser von Lukas sagt selbst, das er nicht Augenzeuge war, noch mit Augenzeugen Kontakt hatte. Vielmehr erklärt er, das seine Inhalte auf Berichten von Augenzeugen und „Dienern des Wortes“ basieren. Das einzige Evangelium, was von sich selbst behauptet von einem Jünger Jesus zu sein ist das Johannesevangelium. Allerdings ist hier die Zuverlässigkeit von den Gelehrten als zweifelhaft eigestuft. Das wird u.a mit der Sprache, dem Inhalt und dem verwendeten Stil begründet. Unter anderem steht in der Apsotelgeschichte 4:13: „als sie den Freimut des Petrus und des Johannes sahen und merkten, dass es ungebildete und einfache Leute waren, wunderten sie sich. Sie erkannten sie als Jünger Jesu“. Im Strong`s Bible Dictionary finden wir die griechischen „original“ mit denen die Wörter „ungebildet“ und „einfach“ übersetzt wurden: „agrammatos“: analphabeten, die nichts gelernt haben und „idiotes“: ein ungelernter analphabet, der gegensatz zu Gelehrten und Gebildten, die nicht auf Feld ausgebildet sind. Wenn du dir das jetzt mal bewusst machst, ist es doch mehr als unglaubwürdig das ungebildete analphabetische Jünger (wie die Bibel sie ja selbst beschreit) die Verfasser der Evangelien sein soll. Hinzukommt, das jedes Evangelium die selbe Geschichte aber anders erzählt. Besonders herausstechend finde ich die unterschiede der Auferstehung in Matthäus 28:1-9 und Johannes 20:1-2. Vergleiche die Texte. Diese beiden Texte widersprechen einander. Mätthaus, bei dem Maria Magdalena Jesus trifft , ihn berührt und das nachdem er das Grab verlassen hat steht im widerspruch zu Johannes der berichtet das sie das Grab verließ und den Jüngern sagte das Jesus gestohlen sie und sie nicht wüsste wo er war. Ist dir das schonmal aufgefallen?
Aber noch merkwürdiger wird es in Matthäus 51-53: „Und siehe, der Vorhang riss im Tempel von oben bis unten entzwei. Die Erde bebte und die Felsen spalteten sich. Die Gräber öffneten sich und die Leiber vieler Heiligen, die entschlafen waren, wurden auferweckt. Nach der Auferstehung Jesu verließen sie ihre Gräber, kamen in die Heilige Stadt und erschienen vielen.“ kein anderes Evangelium erwähnt diesen Umstand. Wie kann das sein? Mike Licona nennt diesen Bericht poetisch, eine legende und eine Verschönerung bzw „special effects“. Auch Dr. William Lane Craig wies den historisch-geschichtlichen Hintergrund zurück. Wie authentisch und vertrauenswürdig ist der Verfasser des Evangeliums, wenn er einfach eine Auferstehung vieler Toter erfindet um Jesus`s tod auszuschmücken? Und es gibt noch soviel mehr.
Aber jetzt die Evangelien zu analysieren würde ebenfalls den Rahmen sprengen, ich wollte es nur anschneiden und einen denk- bzw Rechercheanstoß geben. „Fast-Food“ gibt es nicht in der Religion. Beschäftige dich einfach mal mit der Entstehung und den Personen. Es geht nicht darum, ob es noch originale Schriftstücke gibt oder nicht, sondern um die Dinge die auf diesen Schriftstücke stehen und von sich behaupten bzw behauptet wird.

Jetzt aber zu einem anderen angesprochenen Thema.

Der Islam lehrt uns, das unser Schöpfer u.a. barmherzig, liebevoll, gerecht ist. Keiner muss und kann die Sünden eines anderen Menschen übernehmen, sondern ist nur für sich selbst verantwortlich. Im Koran 17:15 sagt Gott: Wer der Rechtleitung folgt, der ist nur zu seinem eigenen Vorteil rechtgeleitet. Und wer irregeht, der geht nur zu seinem Nachteil irre. Und keine lasttragende (Seele) nimmt die Last einer anderen auf sich (…) “. Jeder Mensch hat eigene Verantwortung über sein eigenes Handeln. So hat Gott uns ja erschaffen: als Geschöpfe mit freien Willen. Im Islam wird nicht jemand anderes für mein fehlverhalten zur rechenschaft gezogen. Ein Muslim strebt sein ganzes leben über danach, sich und seine taten zu verbessern und gottes wohlgefallen zu erlangen. Gott hat viele Namen. Zwei sind ar-rahim (der barmherzige) und al-wadud (der liebevolle). Im Koran 39:53 sagt uns Gott: „Sag: O Meine Diener, die ihr gegen euch selbst maßlos gewesen seid, verliert nicht die Hoffnung auf Allahs Barmherzigkeit. Gewiß, Allah vergibt die Sünden alle. Er ist ja der Allvergebende und Barmherzige“. Gott sieht und weiß über all unsere Sünden bescheid. Aber er wartet auf unsere Reue und das wir uns reumütig Gott wieder zu wenden und wenn wir ernsthaft bereuen, dann vergibt Gott uns. Gott liebt das freiwillge umkehren. Gottes liebe und Gnade übersteigt alles andere. Er braucht nichts und ist auf nichts angewiesen.-wir sind auf ihn angewiesen. Gott ist absolut unabhängig und steht über seiner Schöpfung und ist nicht auf sie angewiesen. Gottes liebe ist absolute und reine liebe.

Im gegensatz dazu steht die christlich /biblische Lehre. Sünden sind eine Schuld die beglichen werden muss. Gott ist also abhängig vom Blut vergießen wie im Hebräer 9:22 beschrieben: „Fast alles wird nach dem Gesetz mit Blut gereinigt, und ohne dass Blut vergossen wird, gibt es keine Vergebung.“ Desshalb wurde ja Jesus gesandt um am Kreuz zu sterben. Also sein sündenloses Leben ist das einzige opfer um den Zorn Gottes zu beruhigen und die Sünden der gesamten Menschheit zu bereinigen und nur dadurch können sich die Menschen mit Gott zu versöhnen. Im Christentum wird gelehrt das die Menschen nur sünder sind, weil Adam sich Gott widersetzte und trotz verbot vom Baum aß. Desshalb kam die Sünde über die Menschen wie uns die Bibel in Römer 5:12 erklärt: „Durch einen einzigen Menschen, nämlich durch Adam, ist die Sünde in die Welt gekommen und als Folge davon der Tod. Nun sind alle Menschen dem Tod ausgeliefert, denn alle haben auch selbst gesündigt.“ Um diese „Erbsünde“ von den Menschen zu nehmen muss Jesus leut Bibel am Kreuz sterben. Ebenfalls in Römer 5:17: „Durch einen einzigen Menschen, nämlich durch Adam, ist die Sünde in die Welt gekommen und als Folge davon der Tod. Nun sind alle Menschen dem Tod ausgeliefert, denn alle haben auch selbst gesündigt.“.

Im Islam sind wir selbst verantwortlich für unser Handeln und Gott gewährt allen, die ihn alleine bitten und bereuen, Vergebung. Im Christentum werden alle Menschen für etwas verantwortlich gemacht, was sie nicht getan haben (Adams „Erbsünde), und uns wird vergeben wegen etwas, was jemand anderes getan hat (Jesus kreuzigung). Und das muss jetzt noch genauer auf die dreieinigkeit übertragen werden: Wenn Jesus Gott ist, dann ist die kreuzigung Gott, der sich als seine Schöpfung reinkarniert hat und selbstmord begeht, um Sünden durch sich selbst zu vergeben. Also laut der christlich-biblischen Lehre kann Gott die Sünde nur dann vergeben, wenn er sich zuerst selbst bestraft... obwohl er derjenige ist, gegen den das Verbrechen begangen wurde.
Gottes liebe ist der Mittelpunkt der Botschaft der Evangelien (Johannes 3:16): Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“ Da wäre die Kreuzigung Jesu`s absolute ungerechtigkeit Gottes. In der christlischen theologie zeigt Gott also eine Liebe, indem er seinen Sohn foltert und tötet.

Es gibt sehr viele Ansätze und die unglaubwürdigkeit der Bibel steht außer Frage.

Heute erstmal nur bis hierhin. Mir fehlt leider die Zeit um noch auf das Konzil von Nicaä bzw Konstantins Einfluss einzugehen, als auch auf die weiteren Konzile sowie deine Behauptungen über den Koran und Muhammad, die ich anfangs thematisiert habe. Und dann habe ich noch einige Anmerkungen. Ich bitte dich DasLeben, mit deiner Antwort noch zu warten, bis ich den zweiten Teil meiner Antwort geschafft habe zu verfassen. Danke dafür im vorauss. 

Liebe Grüße.
  


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