Die ersten 10 Tage von Dhul-Hidschdschah

Die ersten 10 Tage von Dhul-Hidschdschah

 

Die ersten 10 Tage von Dhul-Hidschdschah:  Tage der Tugend und der guten Werke

Ibn Abbas sagt über den Vers, „Gedenke Allahs in den gut bekannten Tagen“,

dass es sich auf die ersten zehn Tage von Dhul-Hidschdschah bezieht. [nach Al- Buchari]

 

Allah schwört einen Eid bei ihnen, und bei etwas zu schwören ist ein Indiz für dessen Wichtigkeit und dessen großen Nutzen. Allah sagt (Interpretation der Bedeutung):

 

Bei der Morgenröte, bei den zehn Nächten“  [Heiliger Quran 89: 1-2]

 

Ibn Abbas, Ibn al-Zubayr, Mujahid und andere der früheren und späteren Generationen sagten,

dass dies sich auf die ersten zehn Tage von Dhul-Hidschdschah bezieht. Ibn Kathir sagte: „Das ist die korrekte Meinung.“ [Tafsir Ibn Kathir, 8/413]

 

Gepriesen sei Allah, der die Zeit erschaffen hat und einige Zeiten besser als andere gemacht hat,

einige Monate und Tage und Nächte besser als andere, zu denen die Belohnungen um viele Male vermehrt werden, als eine Gnade gegenüber seinen Dienern.

Dies ermutigt sie noch mehr gute Taten zu machen und bringt sie dazu sich noch mehr in ihrer Anbetung Allahs zu ereifern, so dass der Muslim seine Bemühungen erneuert einen größeren Anteil an der Belohnung zu erwerben, sich auf den Tod vorbereitet und Vorsorge trifft für den Tag des Gerichts.

 

Diese Zeit des Gottesdienstes bringt großen Nutzen, wie die Möglichkeit seine Fehler zu korrigieren und Ausgleich für etwaige Mängel oder irgendetwas das man verpasst hat zu schaffen.

Jede einzelne dieser besonderen Gelegenheiten beinhaltet eine Art der Anbetung , durch welche die Diener näher zu Allah kommen können und eine Art des Segens , durch welchen Allah seine Gunst und seine Gnade schenkt , wem auch immer er will. Die glückliche Person ist diejenige,  die das Beste aus diesen speziellen Monaten, Tagen und Stunden macht und sich durch gottesdienstliche Handlungen an den Herrn annähert. Diese Person wird höchstwahrscheinlich berührt vom Segen Allahs und die Freude fühlen, zu wissen, dass er sicher vor den Flammen der Hölle ist. [Ibn Rajab, al-Lataif, S.8]

 

Ibn Abbas berichtet, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:

„Keine guten Werke verrichtet an anderen Tagen sind besser als jene verrichtet in diesen Tagen [gemeint sind die zehn Tage von Dhul-Hidschdschah].“ Die Gefährten fragten: „Oh Gesandter Allahs, nicht mal Dschihad auf dem Weg von Allah?“ Er sagte: „Nicht mal Dschihad, ausgenommen der Mann,  der sein Leben und seinen Wohlstand [für Allahs Willen] in Gefahr bringt und mit keinem von beidem zurück kommt.“ [nach der Gruppe Hadith-Gelehrter ausgenommen Muslim und an-Nasa’i]

 

Ahmad und at-Tabarani überliefern von Ibn Umar, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte: „Es gibt in Allahs Sicht keinen ehrenvolleren Tag und keine Taten sind von Allah mehr geliebt als jene in diesen zehn Tagen. So sage tahlil (Es gibt keine Gottheit, die es wert ist angebetet zu werden, außer Allah: La illaha illa Allah), takbir (Allah ist der größte: Allahu Akbar) und tamhid (Alles Lob gebührt Allah: alhamdulillah)  sehr oft [in diesen Tagen].“

[überliefert von Ahmad, 7/224; Ahmad Shakir stufte es als Sahih ein]

 

Abu Hurairah berichtet, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:

„Es gibt keine Tage in denen Allah es mehr liebt von euch angebetet zu werden als die zehn Tage von Dhul-Hidschdschah. Ein beliebiger gefasteter Tag von Ihnen ist gleichwertig mit einem Jahr fasten und Salatul Tahajjud (Mitternachtsgebet) in einer ihrer Nächte zu beten ist wie das Mitternachtsgebet in der Nacht  der Macht. [d.h., Lailatul Qadr].“ [überliefert von at-Tirmidhi, Ibn Majah und al- Baihaqi]

 

Ibn Umar erzählt, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, in Mina fragte:

„Wisst ihr welcher Tag heute ist?“ Die Leute antworteten: „Allah und sein Prophet wissen es besser.“ Er sagte: „Es ist der verbotene (heilige) Tag. Und wisst ihr welche Stadt dies ist?“ Sie antworteten: „Allah und sein Gesandter wissen es besser.“ Er sagte: “Dies ist die verbotene (heilige) Stadt (Mekka). Und wisst ihr welcher Monat dies ist?“ Die Leute antworteten: „Allah und sein Gesandter wissen es besser.“ Er sagte: „Dies ist der verbotene (heilige) Monat.“ Der Prophet fügte hinzu: „Kein Zweifel, Allah machte euer Blut, euren Besitz und eure Ehre heilig füreinander, wie die Heiligkeit dieses eures Tages in diesem euren Monat in dieser eurer Stadt.“

 

Überliefert von Ibn Umar: Am Tage von Nahr (10. Dhul-Hidschdschah), der Prophet, Allahs Friede und Segen auf ihm, stand zwischen den Jamrat [die drei Steinsäulen auf die die Pilger während der Hadsch Kieselsteine werfen] während der Hadsch, die er gerade machte (wie auch im vorhergehenden Hadith) und sagte: „Dies ist der großartigste Tag (d.h. der zehnte Dhul-Hidschdschah).“

Der Prophet, Allahs Friede und Segen auf ihm, fing an immer wieder zu sagen: „Oh Allah! Sei mein Zeuge (ich habe deine Botschaft vermittelt).“  Dann verabschiedete er die Leute.

Die Leute sagten: „ (Dies ist Hajjat-al-Wada).“ [Buchari 2.798]

 

Im Folgenden werden wir einiges aus der Sunnah bezüglich dieser Tage hervorheben in der Hoffnung, dass das einen Anreiz bietet das Beste aus diesen Tagen zu machen und Allahs Belohnung zu erhalten, inschallah.

 

Dhikr

 

Ibn Abbas kommentierte den Vers:

 

„ … und den Namen Allahs aussprechen an den bestimmten Tagen…“ [Heiliger Quran 22:28]

 

Indem er sage: (… diese bestimmten Tage sind die zehn Tage [von Dhul-Hidschdschah].) [Tafsir ibn Kathir]

 

Fasten

 

Eine der Frauen des Propheten, Allahs Friede und Segen auf ihm, sagte: „Der Gesandte Allahs pflegte die (ersten) neun Tage von Dhul-Hidschdschah, den Tag von Aschura und jeden Monat drei Tage zu fasten.

[Sahih Sunan Abi Dawud #2129]

 

Fasten am Tag von Arafat

 

Der Tag von Arafah - der beste Tag des ganzen Jahres

 

Der Tag von Arafah ist der Tag,  an dem die Pilger im Gottesdienst auf dem Berg Arafah stehen.

 

„Es gibt keinen Tag an dem Allah Menschen von dem Feuer befreit wie er es am Tag von Arafah tut. Er kommt nahe (zu denen die auf dem Arafah stehen) und schwelgt dann vor seinen Engeln indem er sagt: „Wonach streben diese Leute?“ [Muslim] (Anmerkung vom Korrektor ist nicht der ganze Hadith)

 

Abu Qatadah berichtete, dass der Gesandte Allahs, Allahs Friede und Segen auf ihm, sagte: „Am Tage von Arafah zu fasten ist eine Sühne für zwei Jahre, für das vorhergehende und für das folgende. Fasten am Tag von Aschura ist Sühne für das vorhergehende Jahr.“ [überliefert von „der Gruppe“ außer al-Bukhari und at-Tirmidhi]  

 

Hafsah berichtete: „Es gibt fünf Dinge, die der Prophet, Allahs Friede und Segen auf ihm, niemals aufgab: das Fasten am Tag von Aschura, das Fasten an den zehn [ersten Tagen von Dhul-Hidschdschah], das Fasten von drei Tagen jedes Monats und das Beten von zwei Rak’ah vor dem Morgengebet.“

[überliefert von Ahmad und an-Nasa’i]

 

Uqbah ibn Amr berichtete, dass der Gesandte Allahs, Allahs Friede und Segen auf ihm, sagte: „Der Tag von Arafah, der Tag des Opferns und die Tage des Tashriq [10. Bis 13. Dhul-Hidschdschah] sind Ids für uns -- Die Leute des Islam--- und sie sind Tage des Essens und des Trinkens.“ [überliefert von „den fünf“, ausgenommen Ibn Majah. At-Tirmidhi stufte es als Sahih ein.]

 

Abu Hurairah erklärte: „Der Gesandte Allahs, Allahs Friede und Segen auf ihm, verbot das Fasten am Tag von Arafah für den, der sich gerade in Arafah befindet.“ [überliefert von Ahmad, Abu Dawud, an-Nasa’i und Ibn Majah]

 

At-Tirmidhi kommentiert: „Die Gelehrten bevorzugen dass am Tag von Arafah gefastet wird, es sei denn man ist gerade in Arafah.“

 

Takbir

 

Es ist Sunnah Takbir („Allahu Akbar“), Tamhid („Alhamdulillah“), Tahlil („La illaha illa Allah“) und Tasbih („Subhan Allah“) während der ersten zehn Tage von Dhul-Hidschdschah zu sagen und es laut in der Moschee, zu Hause, der Straße und an jedem Platz zu sagen, an dem es erlaubt ist Allahs zu gedenken und seinen Namen laut zu erwähnen. Dies ist ein Akt der Anbetung und der Verkündung der Größe Allahs, gepriesen sei er. Männer sollen diese Phrasen laut rezitieren und Frauen leise.

 

Allah sagt (Interpretation der Bedeutung):

 

„Auf dass sie Zeugnis ablegen von den Vorteilen, die sie dadurch haben (d.h. Belohnung für die Hadsch im Jenseits, und also einigen weltlichen Gewinn vom Handeln etc.) und den Namen Allahs aussprechen an den bestimmten Tagen über dem Vieh, mit dem wir sie versorgten (u.a. zum opfern)… “ [Heiliger Quran 22:28]

 

Die Mehrheit der Gelehrten stimmt in dem Punkt überein, dass mit „den bestimmten Tagen“ die ersten zehn Tage von Dhul-Hidschdschah gemeint sind, weil Ibn Abbas (möge Allah mit ihm und mit seinem Vater zufrieden sein) sagte: „Die bestimmten Tage sind die ersten zehn Tage (von Dhul-Hidschdschah).“

 

Das Takbir kann die Worte „Allahu Akbar, Allahu Akbar, La illaha illa Allah; wa Allahu Akbar wa Lillahil-hamd (Allah ist der Größte, Allah ist der Größte, es gibt nichts das es wert ist angebetet zu werden außer Allah; Allah ist der Größte und gelobt sei Allah),“ sowie andere Sätze.

 

Takbir zu dieser Zeit, ganz besonders am Anfang, ist ein Aspekt der Sunnah der in Vergessenheit geraten ist und zwar so sehr, dass man selten Takbir hört, mit Ausnahme einiger weniger Leute.  

Dieser Takbir sollte laut ausgesprochen werden um die Sunnah wiederzubeleben und als eine Erinnerung für die Fahrlässigen. Es liegen stichhaltige Beweise vor, dass Ibn Umar und Abu Hurairah (möge Allah mit ihnen zufrieden sein) während der ersten zehn Tage von Dhul-Hajjah auf den Marktplatz gingen und Takbir rezitierten, was die Leute dazu brachte auch Takbir zu rezitieren wenn sie sie hörten. Die Idee dahinter, dass man die Menschen an den Takbir erinnert ist, dass jeder einzelne es individuell rezitieren sollte und nicht im Gleichklang, da es in der Scharia hierfür keine Basis gibt.

 

Der Tag von Al-Adha

 

Der zehnte Tag von Dhul-Hidschdschah ist Eid Al-Adha oder der Tag von an-Nahr (des Schlachtens).

Er markiert die vollständige Abwicklung der Haupt-Riten der Hadsch und erinnert an Allahs Freigiebigkeit gegenüber seinem Gesandten Ibrahim als er ihm einen Bock zum opfern gab zur Auslösung für seinen Sohn Ismail, Allahs Friede sei auf ihnen beiden.

 

„Der Tag von al-Fitr [d.h. Eid ul-Fitr], der Tag von an-Nahr und die Tage von Tashriq sind Eid Tage für uns Muslime. Sie sind Tage des Essens und Trinkens.“  [Ahmad, an-Nasa’i, Sahih ul-Jami‘ #8192]

 

Die drei Tage nach Eid ul-Adha

 

An diesen Tagen vervollständigen die Pilger ihre Riten, die Muslime setzen ihre Eid-Feierlichkeiten fort und es ist verboten zu fasten.

 

„Die Tage von Tashriq sind Tage des Essens, Trinkens und der Erwähnung Allahs.“ [Muslim]

 

Das Opfern

 

Allah erwähnte das Opfern zusammen mit dem ersten und führenden Gottesdienst im Islam: dem Gebet. Dies ist ein klares Indiz für seine große Wichtigkeit. Er befahl dem Propheten, Allahs Friede und Segen auf ihm,  zu opfern indem er sagte:

 

„ ...Drum bete zu deinem Herrn und schlachte[Opfer]“ [Heiliger Quran 108:2]

Regelung

 

Der Hauptkonsens der muslimischen Gelehrten ist, dass das Opfer eine wichtige Sunnah ist und eine im Gesetz Allahs geforderte gottesdienstliche Handlung.

Hingegen differenzieren sie ob es Nafl (freiwillig) oder Wajib (verpflichtend) für jene ist, die es sich leisten können. Einige Gelehrte haben verschiedene Ahadith über das Thema erklärt, indem sie feststellten, dass das Opfer verpflichtend ist für den, der es sich leisten kann und nicht verpflichtend für den der es nicht kann.

 

Abu Hurairah berichtete, dass der Gesandte Allahs, Allahs Friede und Segen auf ihm, sagte: „Der, der das nötige Vermögen hat und nicht opfert, darf sich nicht unserem Musalla (Gebetspatz- an Eid) nähern.“ [Ibn Majah, Ahmad und andere, authentisiert von Al-Albani in Sahih Sunan Ibn Majah, #2533]

 

Hinsichtlich dieses Hadithes sagte Imam ash-Shaukani: „Demjenigen, der es sich leisten konnte zu opfern, es aber nicht tat, zu verbieten den Musalla zu betreten ist ein Indiz dafür, dass er ein Wajib unterlassen haben muss, da es nutzlos wird das Gebet zu beten ohne dieses Wajib.“ [Nayl ul-Awtar.]

 

Das Vermeiden des Schneidens der Haare oder Nägel

 

Demjenigen der plant zu opfern (normalerweise der Kopf des Haushalts) ist es verboten seine Haare oder Nägel vom ersten Dhul-Hidschdschah bis zur Opferung zu schneiden. „für den der ein Opfer zu vollziehen hat (an Eid) wenn der Hilal (Halbmond) von Dhul-Hidschdschah gesichtet wurde, lasst ihn nicht die Haare oder Nägel schneiden bis er das Opfer darbringt.“ In einer anderen Überlieferung: „Wenn die zehn Tage starten, für diejenigen die die Absicht haben zu opfern, lasst sie nicht irgendwelche ihrer Haare oder Nägel schneiden (bis sie das Opfer dargebracht haben).“ [Muslim] Dieses Verbot ist die Meinung der meisten Gelehrten der ersten Generationen der Muslime.

 

Allahu A’lam

 

Unsere letzte Ansage ist, alles Lob gebührt Allah und möge sein Salah und Salam auf unserem Propheten Muhammad und seiner Familie sein.

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