Die Abschiedspilgerfahrt des Propheten

Die Abschiedspilgerfahrt des Propheten
Dr. Akram Diya Al Umari and Muhammad Zeeno

 

Die Pilgerfahrt ist eine der fünf Säulen des Islam und wurde (entsprechend verschiedener Berichte [Ibn Kathir, al Bidayah wa al Nihaya, 5/109]) im zehnten, neunten oder sechsten Jahr verpflichtend. Im zehnten Jahr verkündete der Prophet, dass er vor habe, die Pilgerfahrt zu vollziehen; dies war nach der Auswanderung nach Medina das einzige Mal, dass er die Pilgerfahrt vollzog. Muslime von der ganzen Arabischen Halbinsel kamen herbei, um mit ihm die Pilgerfahrt durchzuführen. Er verließ Medina fünf Tage vor dem Ende von Dhul-Qa'dah [Ibn Hajar, Fath al Bari, 8/104; Ibn Ishaq] mit einem Hasan Isnad (Sirat ibn Hisham, 4/272). Ibn Kathir, al Bidayah wa al Nihayah, 5/111. Das gleiche berichtet Ibn Ishaq. Er sagte: „Seine Überlieferungskette ist sein gut“]. Als er in Arafat Halt machte, wurde ihm folgender Vers offenbart:

 

Heute habe Ich eurer religiöses Gesetz an euch vervollkommnet und euch das volle Maß Meiner Segnungen erteilt und gewollt, dass Selbstergebung in Mich eure Religion sein soll.  [Edler Quran 5:3] [Sahih al Buchari, Fath al Bari, 8/108]


Die Muslime übernahmen die Rituale für die Pilgerfahrt vom Propheten (Friede sei auf ihm) als er sagte: „Nehmt eure Rituale von mir.“ Seine Pilgerfahrt war voll mit Gesetzen, die die Gesetzgebung betreffen, besonders die Angelegenheiten, die sich auf die Pilgerfahrt bezogen, sowie generelle Anweisungen, die in der Arafat-Zeremonie erwähnt werden. Aus diesem Grund zeigten die Gelehrten großes Interesse an der Abschieds-Pilgerfahrt und entnahmen ihr viele Gesetze, die sich mit den Ritualen der Pilgerfahrt und anderen Angelegenheiten befassen, von denen die Bücher mit Erklärungen zum Fiqh und der Ahadith voll sind. Manche Gelehrte schrieben Bücher speziell nur über die Abschieds-Pilgerfahrt.

Eine große Ansammlung von Muslimen nahm an dieser Pilgerfahrt teil. Sie hörten die Abschieds-Predigt, die während der Abschieds-Zeremonie vom Propheten auf dem Arafat gesprochen wurde mitten in den Tagen des Tashriq (drei Tage nach dem zehnten Dhul-Hidschdschah).

„Wahrlich, euer Blut und Eigentum sind heilig und unantastbar wie die Heiligkeit dieses Tages von euch, in diesem Monat von euch, in diesem Land von euch. Seht! Alles, was im Zusammenhang mit den Tagen der Unwissenheit stand, ist unter meinen Füßen abgeschafft. Abgeschafft ist auch die Blutrache der Tage der Unwissenheit. Das erste Anrecht von uns auf Blutrache, das ich abschaffe ist das des Sohnes von Rabi `ah ibn al Harith. Und der Wucher, der vorislamischen Zeit, wird abgeschafft und der erste unserer Wucher, die ich anschaffe ist der des `Abbas ibn `Abd al Muttalib, denn es ist alles abgeschafft worden. Fürchtet Gott wenn es um Frauen geht! Wahrlich, sie sind von Gott in Eure Obhut gegeben worden und der Verkehr mit ihnen wurde erlaubt durch die Worte Gottes. Auch habt ihr Rechte über sie, und sie sollten niemandem erlauben, auf eurem Bett zu sitzen, den ihr nicht mögt. Sollten sie dies dennoch tun, so könnt ihr sie dafür strafen, doch straft sie nicht hart. Ihre Rechte an Euch sind, dass ihr sie mit Essen und Kleidung in angemessener Weise versorgt. Ich habe zu Euch das Buch Gottes gebracht und wenn ihr daran festhaltet, werdet ihr nicht in die Irre gehen. Und wenn ihr über mich befragt werdet (am Tage der Auferstehung), (so sagt mir) was werdet ihr sagen? Sie (die Zuhörer) sagten: „Wir bezeugen, dass Du (die Botschaft) verbreitet hast, (das Prophetentum) und weisen (ehrlichen) Rat erteiltest. Der Erzähler berichte nach der Auswanderung nach Medina: „Er (der Prophet) richtete seinen Zeigefinger zuerst gegen den Himmel und dann auf die Menschen (und sagte): “Oh Gott, sei Zeuge, Oh Gott, sei Zeuge.“ [Dieser Bericht stammt von Sahih Muslim, 4/38-43, von dem Hadith von Jabir ibn 'AbdAllah. Al Sheikh Muhammad Nasir al Din al Albani fügte einige kurze Ergänzungen hinzu von anderen Büchern mit Ahadith die ebenfalls den Hadith von Jabir wiedergeben mit einigen Sahih-Ergänzungen (Hijjat al-Nabi, Seiten 71-73). Siehe auch den Bericht von Jabir in Hadith in Hijjat al-Nabi, 38-41. Siehe ebenfalls einen Teil der Chutbah in Sahih al Buchari, Fath al Bari, 8/108). Ibn Ishaq erwähnte den längsten Text der Abschieds-Rede ohne Isnad. Imam Ahmad erwähnte den längsten Text der Rede der Abschieds-Pilgerfahrt, welche in der Mitte des Ayam al Tashriq gegeben wurde. Sein Isnad beinhaltet 'Ali ibn Zayd ibn Jad'aan, von dem Hafiz ibn Hajar in al Taqib sagte, er wäre schwach. Al Banna sagt: „Al Bazzar berichtete das gleiche mit der gleichen Bedeutung von Ibn 'Umar mit einem anderen Isnad.“ Die Imame der Hadith erzählen in Teilen davon in ihren Büchern, in verschiedenen Kapiteln, wenngleich mit Sahih Isnads, und Allah weiß es am besten. (Al Fath al Rabbani, 297-281)]

Der Prophet führte eine andere Zeremonie in Mina durch, wo er sagte: „Kehrt nicht zum Unglauben zurück, indem ihr einander tötet, wenn ich gegangen bin.“ [Sahih al Bukhari, Fath al Bari, 8/107; Muslim, Sahih, 1/82]

[Ende des Ausschnitts von Dr. 'Umari's Arbeit]


Von den Vorteilen dieser große Predigt

[Bearbeitet von Masa'il Muhimma `an il-`'Umrah wa'l-Pilgerfahrt by Muhammad Jamil Zeeno]
Das Verbot, unschuldiges Blut zu vergießen und etwas zu nehmen ohne Rechte daran zu besitzen, welches den Schutz des Islam für die Seelen hervorhebt.

Aufhebung von Handlungen aus den Zeiten der  Jahiliyyah

Das Verbot Riba (Wucher und Zinsen) zu nehmen, welche das Grundvermögen bereichern, sei es ein kleiner oder großer Betrag. . Allah der Erhabene sagt:

„...aber wenn ihr bereut, dann sollt ihr Anspruch auf (die Rückgabe) eures Grundkapitels haben.“[Edler Quran 2:279]

Die Warnung, ihre Pflichten zu erfüllen, den Frauen ihre Rechte zu gewähren und sie mit Güte zu behandeln. Diesbezüglich gibt es viele Ahadith, die über die Rechte aufklären und davor warnen, sie sich zu unrecht zu nehmen.

Der Rat, sich mit aller Kraft nach dem Buche Allahs zu richten, in dem die Ehre und der Erfolg der Muslime liegen. Ebenso die Anweisung, sich an die Sunnah zu halten, die den Quran erklärt, denn wahrlich, der Grund für die Schwäche der Muslime heutzutage ist das Unterlassen, über die Dinge im Sinne des Buches Allahs und der Sunnah des Propheten zu richten. Es wird keinen Erfolg geben für die Muslime, so lange sie nicht zu diesen beiden Quellen zurückkehren.

Das Zeugnis der Gefährten darüber, dass der Prophet Allahs (Friede sei auf ihm) die Botschaft verbreitete und der Gemeinschaft mit Rat beistand.

Die Anweisungen, die Rituale der Pilgerfahrt und andere Rituale des Propheten (Friede sei auf ihm) und seiner Aussagen, Taten und seiner stillschweigenden Vereinbarungen.

Subtile Hinweise darauf, dass der Abschied des Propheten (Friede sei auf ihm) nahe ist.

Die Warnung davor, dass Muslime sich gegenseitig bekämpfen oder töten, welches einen Akt des Unglaubens darstellt, welches einen zwar nicht aus der Gemeinschaft des Islam ausschließt, wie der Prophet (Friede sei auf ihm) sagte: „Einen Muslim zu verfluchen ist Betrug und ihn zu bekämpfen ist Unglaube.“ [Vereinbarungsgemäß]

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