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Glaube an Geister und Spuk?
#1
As salamu aleikum liebe Geschwister,

wollte mal so nebenbei fragen wie es eigentlich im unseren Glaube mit Spuk und so weiter aussieht, weil ich schon oft gehört habe, dass im Quran alles erklärt wurde und man nicht weiter Forschen soll.
Ist der glaube an Spuk erlaubt? Darf man den Ursachen auf den Grund gehen?

Salam

Sven Abdullah
#2
#3
Wa aleikum Salam.

Kommt darauf an, was du mit "Spuk" meinst. Allah (swt) und Sein Gesandter (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) berichten die Menschen beispielsweise über die Jinn - Wesen, die von Allah (swt) erschaffen wurden, die uns sehen können wir aber nicht sie. Unten folgt eine Fatwa mit einigen Informationen über diese Wesen.


Das Leben und Aufenthaltsorte der Jinn

Frage (Nr. 20666):

Könnt ihr bitte Informationen geben über die Lebensart der Jinn, ihre Wohnorte, Kinder, das Familienleben, Gebete (sind sie wie unsere?), ihre Beerdigungen, was für sie halal und was harām ist? Kämpfen sie miteinander, wie es die Menschen tun, gibt es verschiedene Kategorien (wie bei den Menschen – Farbige, Weiße, Europäer, etc.) und sind sie betroffen von Naturereignissen wie Regen, Wind, Erdbeben usw.?

Antwort:

Alles Lob gebührt Allāh.

Erstens:

Die Jinn sind Teil der Schöpfung Allāhs und sie sind Seine Diener, die zur Verantwortung gezogen werden und Seinen Befehlen und Verboten unterliegen, genau wie die Menschen. Unter ihnen gibt es Gläubige, Ungläubige und Übeltäter. Jene von ihnen, die Gutes tun, werden das Paradies betreten, und jene unter ihnen, die Schlechtes tun, werden bestraft werden. Allāh sagt (ungefähre Bedeutung): „Und Ich habe die Jinn und die Menschen nur (dazu) erschaffen, damit sie Mir dienen.“ (51:56).

Und Allāh sagt über die Jinn (ungefähre Bedeutung):

„Und unter uns gibt es Rechtschaffene, und unter uns gibt es solche, die weniger rechtschaffen sind; wir sind getrennte(n) Wege(n) gefolgt.“ (72:11)

„Und unter uns sind Gottergebene (die sich Allāh ergeben haben, nachdem sie den Qur’ān hörten); und unter uns sind (vom rechten Weg) Abschweifende. Was nun jemanden angeht, der sich (Allāh) ergeben hat (durch die Annahme des Islams), so bemüht er sich um (mehr) Besonnenheit. Was aber die (vom rechten Weg) Abschweifenden angeht, so werden sie Brennholz für die Hölle sein.“ (72:14-15).

Ihre Verantwortlichkeit und die Tatsache, dass sie den Befehlen und Verboten Allāhs unterworfen sind, unterliegt dem Konsens der Gelehrten. Einige von ihnen vertreten die Ansicht, dass ihre Verantwortlichkeit exakt dieselbe ist wie die der Menschen, während andere der Meinung sind, dass sie in Übereinstimmung steht mit ihren Fähigkeiten und Möglichkeiten. Scheikh al-Islam ibn Taymiyah (möge Allāh ihm barmherzig sein) sagte: „Ihnen sind entsprechend ihrer Natur Pflichten hinsichtlich grundsätzlicher Angelegenheiten sowie kleinerer Dinge auferlegt worden. Sie sind dem Grundsatz und der Realität nach nicht wie Menschen, deshalb sind auch die Befehle und Verbote, denen sie unterliegen, nicht wie die der Menschen. Doch haben sie auch einiges mit den Menschen gemeinsam, wie die Tatsache, dass sie Befehlen und Verboten unterworfen sind und hinsichtlich der Urteile darüber, was erlaubt und was verboten ist. Darüber ist mir keine Meinungsverschiedenheit unter den Muslimen bekannt.“ (Majmū` al-Fatāwa, 4/233)

Was ihr Leben und ihre Aufenthaltsorte angeht, sind sie wie alle anderen Geschöpfe auch – sie führen ihr eigenes Leben, heiraten und bekommen Nachfahren. Allāh sagt über Iblīs (ungefähre Bedeutung): „… Wollt ihr euch denn ihn (Iblīs) und seine Nachkommenschaft zu Schutzherren anstatt Meiner nehmen, wo sie euch doch Feind sind? …“ (18:50).

Sie versammeln sich oft in Ruinen und an unreinen Orten wie Toiletten und Müllhalden. Der Prophet (Allāhs Frieden und Segen seien mit ihm) sagte: „Diese Toiletten sind beliebt (von Satanen besetzt). Wenn also einer von euch zur Toilette geht, soll er sagen: A`ūdhu billāhi min al-Khubuthi wa-l-Khabā’ith (ich suche Zuflucht bei Allāh vor den männlichen und weiblichen Satanen).“ (Abu Dawūd #6; von al-Albāni in Silsilat al-Ahādīth al-Sahīhah #1070 als sahīh klassifiziert)

Der Ausdruck „al-Khubuthi wa-l-Khabā’ith“ (oben als „männliche und weibliche Satane“ übersetzt) wird so verstanden, dass al-Khubuth auf die Satane bezogen ist und al-Khabā’ith auf üble Geister, was sowohl männliche als auch weibliche Satane umfasst.

Es besteht kein Zweifel daran, dass die Jinn sterben, denn sie sind auch mit den folgenden Worten Allāhs gemeint (ungefähre Bedeutung): „Alle, die auf ihr sind, werden vergehen“ (55:26).

Es sollte angemerkt werden, dass die Welt der Jinn eine Welt des Verborgenen ist und wir wissen darüber nur das, was Allāh uns in Seinem Buch oder durch die Lippen Seines Gesandten (Allāhs Frieden und Segen seien mit ihm) mitteilte.

Darauf basierend können wir nichts über sie sagen, außer dem, was uns in den Texten des Islam überliefert wurde. Alles andere ist vor uns verborgen. Allāh sagt (ungefähre Bedeutung): „Und (oh Mensch) verfolge nicht (sage nicht, tu nicht, bezeuge nicht) das, wovon du kein Wissen hast. Gewiss, Gehör, Augenlicht und Herz, – all diese -, danach wird gefragt werden (von Allāh).“ (17:36).

Für weitere Informationen zu diesem Thema siehe in dem Buch `Ālim al-Jinn wa-l-Schayātīn von Dr. `Umar Sulaymān al-Aschqar [Anmerkung des englischen Übersetzers: Dieses Buch ist auch auf Englisch unter dem Titel „The world of the Jinn and Devils in the light of Qur’ān and Sunnah“ in drei Teilen erhältlich, International Islamic Publishing House, Riyadh, Saudi Arabia]

Allāh hat uns Informationen über die Jinn und andere Geschöpfe zu unserem Nutzen gegeben und was Er vor uns verborgen hat, müssen wir nicht wissen. Wenn das Wissen darüber wichtig für uns wäre, hätte Allāh es uns gegeben. Daher sollten wir uns nicht mit solchen Dingen beschäftigen oder die Mysterien der Jinn zu erforschen versuchen, was nämlich nur durch Offenbarung geschehen kann. Der Mensch sollte Fragen über seine Religion stellen, über gottesdienstliche Handlungen und den Glauben, wie er zu handeln hat und über weitere wichtige Angelegenheiten, die entweder zur Pflicht gemacht oder verboten wurden, sodass er ein wahrer Diener Allāhs werden kann.

In den Gefährten des Propheten (Allāhs Frieden und Segen seien mit ihm) haben wir ein gutes Beispiel. Sie befragten den Gesandten (Allāhs Frieden und Segen seien mit ihm) nicht über solche Angelegenheiten, die nichts nutzen und auch nicht schaden, wenn man sich damit nicht auskennt.

Ich bitte Allāh darum, uns mit nützlichem Wissen zu segnen und uns rechtschaffene Taten zu ermöglichen.

Und Allāh weiß es am besten.

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