Liebe Bruder Moslem, ich weiß glaube ich genau was du meinst. Ich habe auch desöftern miterlebt. Besonders als man noch klein war, hat z.B. ein Kind, wenn es sehr verärgert oder traurig war, seinen Vater gerufen: "O Vater, komm und bestrafe diese Kinder", obwohl der Vater vielleicht gerade auf der Arbeit war.
Aber wir sollten darauf achten, dass wir mit den Kindern nicht gleich schimpfen, wenn sie aus Unwissenheit Fehler machen. Ich hatte mal von einem Hadith gehört, da war ein Mann, der glaube ich unseren Propheten saw zum ersten Mal besuchte und dabei eine Form von Shirk gemacht hatte (ich weiß leider nicht mehr was). Unser Prophet saw hat ihn nicht Kafir genannt, sondern ihn auf diesen Fehler hingewiesen. So müssen wir auch handeln in sha Allah, wenn unsere Brüder aus Unwissenheit Fehler machen.
Bruder Moslem, ansonsten kann ich dir nur folgendes ans Herz legen: Wir sind auf die Barmherzigkeit Allahs angewiesen. In einem Hadith heißt es:
"Niemanden werden seine Taten ins Paradies bringen.", die Gefährten fragten: "Auch dich nicht, o Gesandter Allâhs?", er antwortete: "Auch mich nicht, außer Allâh umgibt mich mit Barmherzigkeit…"
Wenn der Sheytan nun kommt und versucht einem sagt: Dies könnte eine Sünde sein, das könnte eine Sünde sein. Du musst das richtig machen, sonst kommst du nicht ins Paradies. In diesen Augenblicken würde ich auf die Barmherzigkeit Allahs vertrauen. Und somit Sheytan keine Chance geben.
Ich versuche dir das mal so zu verdeutlichen: Bevor ich den Hadith oben kannte, war ich immer ein relativ "nüchterner" Mensch in den Gebeten. Ich habe sie einfach ausgeführt, ohne viel Gefühl, weil ich dachte, dass diese Taten ausreichen und dann komm ich ins Paradies. Aber seitdem ich weiß, dass dies nicht so ist und ich von Allahs Barmherzigkeit abhängig bin, sind die Gebete völlig anders.
Oft kam der Sheytan in den Gebeten zu mir und versuchte mich mit Kleinigkeiten vom Gedenken Allahs im Gebet abzulenken. Sein Trick dabei ist: Den Muslim glauben zu machen, dass diese Gedanken nicht vom Sheytan sind, denn sie sollen ja einen Allah näher bringen. Die selbe Taktik wendet er auch an, um Menschen durch sehr viel Zweifel ("Dies und das könnte haram sein!") in den Wahnsinn zu treiben, sodass diese dann von der Religion ablassen. In diesen Momenten würde ich auf Allahs Barmherzigkeit vertrauen!
Eine andere sehr wichtige Sache habe ich in einem Vortrag gehört, aber leider ohne Verweis auf Quran oder Hadith. Es ging darum, dass man bei Erleichterungen im Islam nicht NEIN sagen soll, sondern diese annehmen und Allah swt dankbar sein soll (unser Prophet saw hat uns schließlich gelehrt Geschenke anzunehmen). Wenn z.B. Allah uns eine Sache erleichtert hat (weniger Beten auf Reisen), sollten wir das auch nutzen, weil Allah swt das mag!
Bevor ich das gehört hatte, war ich auch einer, der sich die Religion immer sehr schwer gemacht hatte, weil ich dachte, dass es dadurch mehr Hasanath gibt. Aber nein, Fehlanzeige.
Wenn nicht von unserem Herrn, von wem sonst sollen wir dann Geschenke annehmen?