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Meine Geschichte
#1
As-salamu alaikum wa rahmatullahi wa barakatuhu,

einige hatten mich gebeten zu schreiben wie es dazu kam, dass ich nun Muslima bin.


Hier also: 

Ich würde sagen , dass es ja eigentlich damit anfing, dass mein damaliger Freund und ich einige Probleme auf Grund unserer unterschiedlichen Religionen hatten Vorallem seit der Schwangerschaft. Auf Grund einiger Aussagen von ihm musste ich mich dann mit dem Islam intensiver auseinander setzen. Und ich bin zwischendrin so wütend geworden! Nicht immer, aber immer wieder mal. Endgültig eskaliert ist es dann im Dezember als ich ein Video von jmd geschickt bekommen habe, in dem es darum ging, dass das Christentum aussterben wird, Bibelzitate aus dem Zusammenhang gerissen wurden etc. Da ist mir komplett der Kragen geplatzt und ich hab was ziemlich Schlimmes gesagt.

 
Eines Nachts hatte ich dann einen Traum. Dazu muss man sagen, dass ich von jeher viel in meinen Träumen verarbeite.
In meinem Traum nun kam ein Mann auf mich zu.. Er meinte dann zu mir: „Was ist mit dir los? Ich möchte nicht, dass es dir so schlecht geht. Was hast du getan? Das bist du nicht. So kenne ich dich gar nicht. Wenn du willst, dass Gott dir vergibt, dann sag, wenn du wach bist: Lā ilāha illā ʾllāh. Das reicht fürs erste. Mach dir keine Sorgen wegen ***** (Name des Papas)  alles wird gut.
Ich bin aufgewacht und hab erstmal gelacht. Was für ein blöder Traum. Ich war auch noch immer viel zu wütend. Ein paar Nächte später hatte ich wieder den gleichen Traum. Und dann wieder. In der darauf folgenden Nacht auch nochmal. Diesmal war der Mann aber irgendwie sauer auf mich und meinte nochmal mit Nachdruck: Sarah, sag es wenn du aufwachst. Das reicht fürs erste. Und wenn du bereit bist sag alles. Da hab ich langsam Angst bekommen. Als ich aufgewacht bin hab ich es gesagt und meine ganze Wut war wie verflogen. Und es ging mir sehr gut, weil ich endlich kein Stück mehr wütend war.
 
Im November war ***** noch bei mir gewesen und meinte zu mir ich sollte ihm verzeihen, er habe sich nicht gut verhalten, er schwört,für Allah er will bei mir sein und auch für seinen Sohn da sein. Und zuerst schien es auch so. Dann würde er wieder ganz seltsam und hat sich zurück gezogen.
Nach dem Traum wollte ich dann unbedingt mit ihm reden. aber es hat sich nicht mehr ergeben. Ständig kamen Ausreden. 4 Tage vor der Geburt habe ich dann durch zufall erfahren, dass er schon seit November eine neue Freundin hat. Ich hab nur noch geweint und war fix und fertig. Ab da konnte nicht mehr schlafen, nicht mehr essen. Und ich wusste, dass bald die Geburt ansteht. Ich hatte keine Kraft mehr. Ich hatte so eine unglaubliche riesen Angst. Wenn die Geburt so wie bei meiner Tochter sein würde, dann würde ich das nicht durchstehen. 2Tage später, Ich konnte mal wieder nicht schlafen und hatte die ganze Nacht diesen Psalm im Kopf „Er erquicket meine Seele; er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und dein Stab trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein“. Ich bin schon ganz früh morgens in die Kirche gegangen und hab einfach nur immer wieder aus tiefsten Herzen gebetet: „Gott, bitte bitte, lass mich nicht allein. Bitte hilf mir mit der Geburt. Lass sie mich gut überstehen. Bitte bitte lass mich nicht allein.“ Immer und immer wieder. Irgendwann fing dann der Gottesdienst an. Und es hat sich nicht mehr richtig angefühlt. Nach dem Gottesdienst bin ich dann nach Hause und hab das Glaubensbekenntnis gesprochen.
Es hat sich gut angefühlt. Doch leider ging es mir dennoch total schlecht. Ich hätte komplett durchdrehen können und hatte Angst. Ich habe mich trotzdem einsam und allein gelassen gefühlt. Abends hatte ich noch mit dem Papa meines Sohnes telefoniert. Es war einfach nur schlimm. Er meinte, er will nichts mehr von ihm wissen. Er sei nicht sein Sohn. Er wird nicht ins Krankenhaus kommen. Vaterschaft nicht anerkennen etc.
Die weiteren 2 Tage ging es mir auch furchtbar schlecht. Ich hab mich an dem Tag versucht abzulenken. Hab den Keller ausgemistet, den neuen Wohnzimmerschrank aufgebaut, Möbel umgestellt, geputzt... was gar nicht so einfach war, da ich immer dieses blöde Ziehen im Bauch hatte. Und auf einmal hatte ich zwei heftige Wehen und die Fruchtblase ist geplatzt. Und ich konnte nichts anderes machen als einfach nur weinen. Ich hab gedacht: „So ein Mist. Jetzt geht´s los. Ich schaff das nicht. Ich werde es dieses mal nicht schaffen so viele Stunden Wehen durchzustehen. Ich kann nicht ganz alleine in dieses Krankenhaus fahren. Ich war die meiste Zeit der Schwangerschaft allein, ich bin jetzt allein, ich werde für immer allein sein. Ich bin viel zu fertig. Ich schaff das nicht.“
Im Krankenhaus angekommen konnte noch gerade festgestellt werden, dass alles bereit ist und 30min und noch nicht mal 20wehen später war mein Kleiner schon da. Die erste Nacht im Krankenhaus lag ich mit dem Kleinen im Arm im Bett Und da ist mir bewusst geworden, dass ich nicht alleine war, dass Allah bei mir war und mich nicht allein gelassen hat und das es wirklich die richtige Entscheidung war.
  


Nachrichten in diesem Thema
Meine Geschichte - von SarahR - 27-02-2015, 12:07 PM
RE: Meine Geschichte - von *Amatullah* - 27-02-2015, 04:52 PM
Meine Geschichte - von Bint Adam - 27-02-2015, 04:53 PM
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RE: Meine Geschichte - von Abuyesin - 03-03-2015, 08:43 AM

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