02-05-2013, 12:26 PM
1. Wie hier bereits geschrieben wurde, ist Saudi-Arabien ein spezieller Fall. Mekka dürfen Nichtmuslime ja sowieso überhaupt nicht betreten, Medina und andere Städte eigentlich auch nicht, erst recht nicht sich dort dauerhaft aufhalten. Das sind eben unter anderem heilige Orte und Pilgerstätte. Dort werden Gottesdienste verrichtet, die mit bestimmten Regeln verbunden sind und daher sollten Andersgläubige sich dort ja auch nicht aufhalten.
Hier auch noch mal eine Fatwa auf Englisch dazu: http://islamqa.info/en/ref/47736
Wichtig wäre somit bei der Antwort zu erwähnen, dass es also gar keine christlichen bzw. andersgläubigen Staatsbürger in Saudi Arabien gibt, sondern nur vorübergehende Besucher (z.B. die Handel betreiben etc.) und das hat eben seine religiösen Gründe. Somit braucht man über Saudi Arabien gar nicht zu sprechen, weil dies sowieso ein Sonderfall ist.
2. Es besteht ein großer Unterschied, ob Christen und Juden in anderen muslimischen Ländern ihre Religion ausüben können und in Sicherheit sich zu ihrem Glauben bekennen dürfen, usw. oder ob sie missionieren und für ihre Religion werben dürfen.
Das Erste ist ganz klar im Islam erlaubt. Es gibt kein Zwang im Glauben und Nichtmuslime dürften sich sogar auf die Gesetze ihrer eigenen Religionen berufen.
Hier kann man mehr darüber lesen:
http://www.islamreligion.com/de/articles/380/
http://www.islamreligion.com/de/articles/381/
http://www.islamreligion.com/de/articles/385/
Und tatsächlich ist es in den muslimischen Ländern so, dass die Christen sich dort in keinster Weise verstecken müssten oder sie verfolgt werden würden, wie von den Medien verbreitet, sondern dass sie Kirchen, christliche Schulen und sogar staatlich anerkannte christliche Feiertage, usw. haben.
Aber warum sollte man in muslimischen Ländern erlauben, dass zu Schirk und Kufr aufgerufen wird? Sollte man tatsächlich zulassen, dass unter den Muslimen Werbung dafür gemacht wird, etwas anderes neben Allah (swt) zu verehren?
Wir wissen, dass der Schutz der Religion das Wichtigste überhaupt ist und uns als Muslime ist bewusst, dass unser ewiges Leben im Jenseits davon abhängt, also sollte man die muslimischen Bevölkerungen schützen und niemanden Irrleitungen unter ihnen verbreiten lassen.
3. Abgesehen vom islamischen Standpunkt sieht die Realität sowieso so aus, dass in den muslimischen Ländern wie wild missioniert wird. Insofern ist diese Frage ohnehin überflüssig.
(01-05-2013, 03:45 PM)fabian schrieb: as salamu aleikum
also falls es wirklich so ist dann finde ich es ziemlich heuchlerisch wenn wir muslime uns dann beschweren wenn vereine verboten werden, moscheen geschlossen ....
Wieso sollte das heuchlerisch sein? Jede Religion und jedes Land hat seine eigenen Gesetze.
Wenn sie hier in Deutschland einführen würden, dass für keine andere Religion als das Christentum geworben werden darf, dann könnten wir nichts dagegen tun, denn das ist ihr Land und sie erlassen dort die Gesetze, die sie wollen.
Das würden sie aber niemals machen, weil sie dann nicht mehr von sich behaupten könnten, dass sie "freiheitlich, demokratisch und rechtsstaatlich" wären.
Und solange sie hier in den Gesetzen stehen haben, dass jeder zu seiner Religion aufrufen darf, dürfen doch auch Muslime diese Rechte in Anspruch nehmen. Wir müssen uns doch auch an die Gesetze halten, Steuern zahlen und alle anderen staatlichen Pflichten wahrnehmen. Genauso wie wir uns an die Pflichten halten müssen, stehen uns also auch alle Rechte zu. Da spielt es überhaupt keine Rolle, was es für eine Reglung in anderen Ländern oder Religionen gibt.
Und wenn uns die Rechte, die uns hier zustehen, verwehrt werden, nur weil wir Muslime sind und dann auch noch mit scheinheiligen Mitteln und mit Hetze und Lügen vorgegangen wird, dann ist das eine Diskriminierung, auf die man aufmerksam machen und wogegen man sich wehren kann. Da ist überhaupt nichts heuchlerisch dran.