Und Wir sagten nach seiner Vernichtung zu den Kindern Isra'ils: "Bewohnt das Land. Wenn dann das Versprechen vom letzten Mal eintrifft, bringen Wir euch in buntgemischten Gruppen herbei. (104)Mit der Wahrheit haben Wir ihn (als Offenbarung) hinabgesandt, und mit der Wahrheit ist er hinabgekommen. Und Wir haben dich nur als Verkünder froher Botschaft und Warner gesandt. (105)
Tafsir:
Und wahrlich, Wir hatten Moses neun offenbare Zeichen gegeben. Frage nur die Kinder
Israels. Als er zu ihnen kam, sagte Pharao zu ihm: ”Ich halte dich, o Moses, zweifellos für
ein Opfer des Zaubers.“ (17:101) Er sagte: ”Du weißt recht wohl, dass kein anderer als der
Herr der Himmel und der Erde diese (Zeichen) als Zeugnisse herabgesandt hat; und ich
halte dich, o Pharao, zweifellos für ein Opfer des Unheils.“ (17:102) Da beschloss er, sie aus
dem Lande zu vertreiben; doch Wir ertränkten ihn und diejenigen, die mit ihm waren,
allesamt. (17:103) Und Wir sprachen nach ihm zu den Kindern Israels: ”Wohnt in dem
Lande; und wenn die Zeit des Jenseits kommt, dann werden Wir euch als eine gesammelte
Schar herbeibringen.“ (17:104)
17:101-104 - Moses (a.s.) wurden neun Beweise gegeben, doch Pharao und seine Gefolgschaft
leugneten sie. Ibn ‘Abbās erwähnt diese so: Der Stab, die Hand, die Ernteschäden, die Dürre, die
Flut, die Heuschrecken, die Läuse, die Frösche und das Blut. (ÜB) Die Juden werden die Angaben
bestätigen müssen. Diese Aufforderung bezieht sich offensichtlich auf Vers 104 und erklärt,
warum die Geschichte von Moses (a.s.) und Pharao in diesem Zusammenhang erwähnt wurde.
Dieser Teil von der Geschichte Moses' und der Kinder Israels ist genau auf die Götzendiener von
Makka anwendbar, die den Propheten Muḥammad (a.s.s.) und die Gläubigen aus ihrem Gebiet
vertreiben wollten. Ihnen wird gesagt: Wenn ihr euch ähnlich verhaltet wie Pharao, dann trifft
euch ein ähnliches Schicksal. Dies soll hier offensichtlich den Gedanken zurückweisen, dass die
Kinder Israels aufgrund ihrer Abstammung von Abraham (a.s.) ein "auserwähltes Volk", das a
priori für Allāhs Gnade prädestiniert sei. Der Qur’ān weist diesen Anspruch zurück, indem er sagt,
dass am Tag des Jüngsten Gerichts die ganze Menschheit zur Rechenschaft versammelt wird und
niemand eine privilegierte Stellung hat. (ÜB) (vgl. 7:103, 109, 120, 121, 133, 137; 27:10-14; 28:3
und die Anmerkung dazu).
Und mit der Wahrheit haben Wir (den Qur’ān) herabgesandt, und mit der Wahrheit kam er
hernieder. Und dich entsandten Wir nur als Überbringer froher Botschaft und Warner.
(17:105) Und Wir haben den Qur’ān in Abschnitten offenbart, damit du ihn den Menschen
im Verweilen vortragen kannst, und Wir sandten ihn nach und nach hinab. (17:106)
17:105-106 - Sowohl die Offenbarung als auch alles, was in der Schöpfung geschieht, erfolgt
nicht durch Zufall; denn Zufall gibt es nicht. Nach diesem Grundsatz wurde der Qur’ān nach dem
Willen Allāhs herabgesandt; seine Niedersendung zur Erde wurde von Gabriel (a.s.) gezielt
übernommen. Empfänger war dafür unser Prophet Muḥammad, Allāhs Segen und Friede auf ihm,
vorgesehen. Seine Rolle bestand darin als Überbringer froher Botschaft und Warner an die
gesamte Menschheit. Alles geschah also in Wahrheit, als Wahrheit und nach einem gezielten
wahren göttlichen Plan. Zu der Aufgabe unseres Propheten (a.s.s.) gehörte, dass er den Qur’ān in
Etappen und nach Anlässen vortrug, damit die Menschen die Botschaft behalten und begreifen
konnten. Und so geschah es 23 Jahre lang, bis die Offenbarung vollständig abgeschlossen wurde.
Sowohl die Zeitdauer als auch die unterschiedlichen Textabschnitte harmonieren mit einander und
machen das vollständige Werk zum Wunder der göttlichen Perfektion und zu einem Licht und
einer Barmherzigkeit für die Menschheit (vgl. 20:113-114 und die Anmerkung dazu).