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Hallo alle zuammen
Ich würde gerne etwas über eure Verbote (oder eher Gebote?) und den damit verbundenen Verzicht erfahren.
Und keine Sorge, es geht hier nicht um Sinn oder Grund eurer Vorschriften, das wird ja oft genug erläutert.
Der Thread hier richtet sich vorallem an diejenigen, welche vor der richtigen und konsequenten Auslebung des Islams auch Musik gehört, getrunken, geraucht haben oder ähnliches, da gibts ja noch mehrere Sachen.
Praktisch so Sachen, die für Nichtmuslime normal sind, aber bei euch nicht erwünscht sind.
Viel es euch schwer, davon loszukommen bzw. wie lange hat es bei euch persönlich gedauert, bis ihr diese Dinge nicht mehr vermisst habt?
Ich selbst stelle mir das unheimlich schwer vor.
Nicht nur, weil ich einiges davon echt gerne mache (zB Musik hören), sondern weil man ja auch davon umgeben ist und es von überall auf einen einrieselt.
Hoffe auf interessante Meinungen und Erfahrungen dazu.
LG Ricoleo
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Je stärker der Iimaan (in der Regel mit "Glaube" übersetzt) ist, desto bereitwilliger ist man, die Gewohnheiten der Jahiliyyah (vor-islamischen Zeit) aufzugeben. Wer Allaah und Seinen Gesandten liebt, ist bereit alles für Sie zu geben. Allaah sagt im Qur'aan: {Aber nein, bei deinem Herrn! Sie glauben nicht eher, bis sie dich über das richten lassen, was zwischen ihnen umstritten ist, und hierauf in sich selbst keine Bedrängnis finden durch das, was du entschieden hast, und sich in voller Ergebung fügen} [Qur'aan: 4;65]
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Lieber Ricoleo,
das mit der Musik.
Meine Eltern hatten mich sehr gefördert, nach bestem Wissen und Gewissen: Ballettunterricht, Gitarre, Querflöte. Ja - ich liebte Musik und Tanzen!
Als ich Muslim wurde, sagte mir niemand gleich, Musik sei verboten. Ich traue mich auch heute noch nicht, durch die Welt zu gehen und allen Leuten die Musik verbieten zu wollen, weil es auch andere Meinungen im Islam gibt und ich kein Gelehrter bin. Auch abgesehen davon - wir lernen im Islam auch, daß man jeder Sache das richtige Gewicht geben soll. Ich meine, wenn du dazu kommst zu begreifen, daß du Gottes Geschöpf bist, nicht mehr und nicht weniger, und dann vielleicht mal anfängst, über die Kommunikation mit Gott, deinem Schöpfer nachzudenken, die in Gottes Offenbarung an dich einerseits und in der Möglichkeit, sich bittend betend an Ihn zu wenden, andererseits, besteht, ist das schon viel, auch wenn du immer noch Musik hörst.
Als ich Muslim wurde, kam das bei mir ganz von innen raus, daß ich von der Musik nichts mehr wissen wollte. Wie gesagt, niemand sagte mir damals, haram. Ich wollte vorwärts kommen in meinem Islam, dazulernen, mehr begreifen, und das war mir so wichtig, da dachte ich, wozu soll ich meine kostbare Zeit mit Musik vertun.
Und dann hat mir Allah so viel geschenkt - eine gute, glückliche Ehe, reichen Kindersegen, mein Leben war so ausgefüllt, ich hatte keinen Augenblick Zeit, mich zurückzusehnen nach Musik und Tanzen, obwohl ich das früher so gemocht hatte.
Meine Kinder hören heute Anascheed, das sind Lieder ohne Musikinstrumente, und ich mag da auch so manches. Dann gibt es einen kanadischen muslimischen Liedermacher, David Warnsby, als ich die Lieder hörte, war ich echt glücklich, weil das westlich ist und islamisch. Es gibt einen deutschen Rapper, der Muslim geworden ist und dann sozusagen islamischen Rap gemacht hat, ich finde die Texte gut, er heißt Ammar.
Lieber Ricoleo,
was hast du denn für einen Hintergrund -Naturwissenschaftlich, oder was sonst?
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Hallo,
Die bedingungslose Liebe und der eiserne Wille kennt keine Grenzen.
Es wird uns alles sehr erschwert, wie du bereits sagtest "man ist ständig davon umgeben", doch wie gesagt wo ein Wille, da auch ein Weg.
Wann verzichtet man auf etwas? Dann wenn es unnötig und überflüssig ist.
Die Dinge und mehr, die du aufgezählt hast, sind Dinge, in der man Ruhe, Freude, Glücksgefühl, Zufriedenheit und spass eigentlich sucht und man tut es so lange, weil man einfach nicht die Erfüllung findet nach der man eigentlich sucht. Stichwort, es macht
süchtig!! Die Suche ist sinnlos.
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Also erstmal danke an alle, die geantwortet haben.
Wenn ich das richtig verstanden habe ist es also einfacher von diesen Sachen loszukommen, wenn man auch ne große Überzeugung für die Sache hat.
Allerdings finde ich es nicht unnötig, wenn es einem Zufriedenheit und Freude gibt.
Ich meine, dass ist doch erstmal nichts schlechtes.
Oder gehts dabei mehr um die Zeit, die man dann nicht nutzt bzw nutzen kann, um dem Islam näher zu kommen?
Und das mit dem Tanzen wusste ich noch gar nicht.
Gilt das grundsätzlich oder nur für, sagen wir mal, aufreizende Tänze?
Und was meinen Hintergrund angeht, den würde ich vermutlich tatsächlich als mehr oder weniger naturwissenschaftlich betrachten.
LG Ricoleo
Hallo Ricoleo,
ich teile Deine Einstellung hinsichtlich Musik. Musik verbindet schließlich und man denke z.B. an Persönlichkeiten wie Cat Stevens der mit seiner Musik viele Menschen in dieser Welt erreicht hat.
"Oder gehts dabei mehr um die Zeit, die man dann nicht nutzt bzw nutzen kann, um dem Islam näher zu kommen"
Ich denke, man sollte sich fragen, ob man ein gläubiger oder ein religiöser Mensch sein will. Ich bin kein Freund von Religionen,denn diese werden von Menschen gemacht und man kann das Unveränderliche im Menschen nicht ändern, egal ob man Jude,Christ,Moslem, Atheist oder sonstwas ist.
Aber der Glaube allein kommt von Gott und ist für jeden Menschen spirituell-individuell.
Der Mensch ist schließlich das was er tut und wenn ich die Möglichkeit habe durch Musik oder sonstigen Handlungen gute Taten zu vollbringen, dabei aber sämtliche Regeln der traditionellen islamischen Überlieferung brechen müsste, so würde ich mich immer für Ersteres entscheiden. Gott wird es verstehen und wenn er das nicht tut ist er nicht Gott und ich habe nichts zu befürchten :-)
Fatiha
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Dazu bist du da
Gott zu dienen,
dazu bist du da.
Dein Leben gut zu leben,
dazu hast du es gekriegt.
Das Verbotene ist verboten,
weil es sich
zwischen dich stellt
und Allah.
Wenn du Wein trinkst,
kannst du nicht mehr klar denken.
Und denken sollst du,
das unterscheidet dich
vom Tier.
Buchtipp: "Regine Borrmann, Ein recht gutes Leben, Geschichten aus dem Sudan"
Findest du als Google-Blog, wenn du das so in den Google eingibst.
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Lieber Ricoleo,
1.was das Loskommen von diesen Sachen angeht: Gott ist eben da. Er hilft einem, wenn man Ihn darum bittet. Und das tun wir fünfmal am Tag in unseren Gebeten. Es ist nicht nur eine Sache von Überzeugung.
2. Ich glaube an Gott als meinen Schöpfer, und ich denke gut von Ihm. Wenn Er mir etwas verboten hat, dann nicht, um es mir schwer zu machen, sondern weil es besser ist für mich. Darauf vertraue ich, davon bin ich von ganzem Herzen überzeugt.
3. Allah hat uns dafür , daß wir Ihm gehorchen (also auch um Seinetwillen auf Dinge verzichten) versprochen, daß unser Leben schon im Diesseits gut sein wird. Nach über 25 Jahren als Muslimin kann ich sagen, daß ich das erlebt habe. Und zwar nicht so, daß Allah einem nun alles schenkt, was das Herz begehrt. Davon zwar auch, aber hauptsächlich ist es wohl, daß sich in diesem unseren Herzen etwas verändert, daß das Leben gut sein läßt. Ich habe darüber in meinem Buch geschrieben.
4. Allah hat uns auch versprochen, daß Er uns im Jenseits reich belohnen wird. Auf wessen Versprechen könnte man sich verlassen wenn nicht auf das Versprechen des Allmächtigen Schöpfers, Dessen Schätze unerschöpflich sind?
Ich meine, wenn du arbeiten gehst, verzichtest du auch auf Dinge, die du stattdessen lieber tun würdest. Das akzeptierst du selbstverständlich, du bekommst ja dafür dein Gehalt.
LG Regine Borrmann
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Hallo,
So ist es Ricoleo, die Überzeugung ist der Grundstein für alles nachfolgende überhaupt.
Ja vielleicht gibt es einem Freude, doch nur für diesen Moment.
Wenn du zwischen der kurzfristigen und der lebenslangen Freude entscheiden dürftest, für welche dieser würdest du sie treffen??
Der Mensch wird so manipuliert und damit aufgezogen sich an vergänglichen Dingen zu binden, damit der veranlasser sein Profit daraus schlägt. Es interessiert die weltlich bedachten Menschen nicht wie es dir geht, Hauptsache sie haben alle Taschen voll.
Doch weder der Islam noch ALLAH haben was davon wenn du es sein lässt, denn er interessiert sich für deine lebenslängliche Freude, Zufriedenheit und Glückseligkeit.
Und glaub mir Muslime haben mehr Freude als es von aussen vielleicht den Anschein macht, absolut.
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