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Extreme Probleme
#1
Salam_wr

Liebe Geschwister,
Ich habe ein sehr ernst zu nehmendes psychisches Problem, was mich seit Monaten extrem belastet. Ich halte es nicht mehr aus. Undzwar ist das so, seitdem ich den Tauhid gelernt habe (keine anderen Götter, Glücksbringer, Allah kommt immer an erster Stelle usw.).
Also ich habe jeden Tag seit bestimmt 5-6 Monaten Gedanken von anderen Göttern, die es ja nicht gibt und dass ich sie anbeten soll. Ich weiß, dass es vom Schaitan ist und dass er mich in die Hölle mitziehen will, weil ich ja mit dem Islam angefangen habe. Ich sage beim Imsak 7 x 2:55 und 3 x die bekannten Schutzverse, aber es geht einfach nicht weg!! Das ist so schlimm! Zum Beispiel kommt mir ein fremdes Gefühl (das soll ein "anderer Gott" sein - hört sich lächerlich an, ist ja auch von dem kranken hobbylosen Schaitan) und ich soll es anbeten. Aber tief im Inneren von mir MÖCHTE ICH DAS NICHT, also zucke ich bestimmt am Tag hundertmal zusammen, weil ich sonst Angst habe, es wirklich zu tun und sage dabei "Nein, das stimmt nicht, da ist außerdem nichts, es gibt keinen anderen Gott". Ich wirke dabei wie ein Wahnsinniger, aber wenn ich die Gedanken ignoriere, dann kommt es mir so vor, als würde ich das wirklich machen!!! Das ist so schlimm und ich kann nicht mehr, wirklich.
Das wurde alles schlimmer als ich eines Tages in der Toilette war. Ich hatte plötzlich ein seltsames Gefühl, als wäre etwas in mir, das diese Gedanken genießt und es wirklich machen will. Wenn ich also nachlasse, und meinen Kopf nicht am Tag hundertmal schütteln würde. Dann würde dieses fremde etwas in mir wirklich diese Gedanken anbeten. Ich habe es mal ausprobiert und sobald ich die Blockade breche, dann merke ich, wie mein Inneres diese Gedanken "aufsucht" um sie anzubeten! Das will ich aber tief im Herzen nicht! Ich kann das nicht abstellen, HILFE, was soll ich tun, bin ich von einem Dschinn besessen...kann es sein, dass damals in der Toilette irgendwas passiert ist, denn die Dschinns halten sich doch gerne dort auf, oder nicht...ohh mann was soll ich nur tun? Ich bin gerade mal 17 Jahre alt und ich möchte nicht mehr diese Gedanken haben, ich kann doch nicht mein ganzes Leben lang verkrampft durch die Welt laufen!

und mein zweites Problem: wie gedenke ich Allah? Man kann Ihn ja nicht erfassen. Was denkt ihr wenn ihr betet? Das ist für mich auch schwierig!
Bitte helft mir, das ist unerträglich! Ich weiß nicht, wie ich an Ihn denken soll! Beim Gebet ist das sehr schlimm, weil mir die ganze Zeit so Bilder oder Vorstellungen von ALLAH in den Sinn kommen, aber das ist doch dann falsch oder nicht, weil dann würde ich doch ALLAH mit der Schöpfung gleich stellen und Shirk begehen, oder? Irgendwie nervt mich der Shirk seit Monaten, wegen diesen komischen Gedanken und weiß ich nicht was..

und eine dritte Frage: Wenn ich im Gebet einue nnötige Bewegung mache, ist das dann ungültig? Also ich meine Zuckungen oder Kopfschütteln, um lästige Gedanken abzuschütteln, die mich ja immer heimsuchen. Oder wenn ich subhana rabbiya laziem ein wenig falsch ausspreche, ohne es zu korrgieren, muss ich dann alles neu machen? Ist das Gebet dann ungültig? Muss ich bei Al Fatiha alles richtig aussprechen? Weil ich mache im Farz Gebet Al Fatiha langsam, weil ich befürchte, einen Buchstaben falsch auszusprechen, und wenn ich dann weitergehe im Gebet, ohne es zu korrigieren, habe ich Angst, dass es ungültig ist, deswegen dauert bei mir immer das Farz Gebet..

und viertens, sobald ich mit Wudu nehmen anfange, beim Hände waschen, kriege ich sofort diese andren "Götter" gedanken. Wie soll ich damit umgehen? Ich breche Wudu dann ab, und mache es neu, weil wenn ich fortfahre, kommt es mir so vor, als würde ich diese Gedanken anbeten...

Ich weiß, alles klingt total verrückt, aber ich meine es ernst und es ist unerträglich! Selbst nach dem Aufwachen, morgens, direkt 'andere Götter' Anbeten-Gedanken! Oder im Schlaf sogar manchmal!

Bin ich vom Dschinn besessen? Damit meine ich dieses eigenartige Gefühl in mir, was diese Gedanken ausführen möchte..ich will es aber nicht. Oder bin ich etwa total verrückt geworden?!
#2
Salam


Einatmen Bruder, mach dir nichts! Von 100 % Muslimen haben das ungefähr 98 %
jedoch redet keiner darüber. Ich hatte 1 zu 1 das selbe wie du! Wie habe ich mir
jedoch geholfen? Indem ich viel Allâhs gedacht habe, viel Dhikr gemacht habe und mir
immer klargemacht habe das ich das einfach nicht glaube und es purer Schwachsinn ist
und Shaytan merkt das ich sehr sensibel bin und er sowas ausnutzt.


Lies dir eine Ruqyah bei einen Imam :)
#3
http://diewahrheitimherzen.net/forum/The...hr-wichtig lies dir das durch!
#4
(18-08-2012, 02:51 PM)Schüler schrieb: Salam


Einatmen Bruder, mach dir nichts! Von 100 % Muslimen haben das ungefähr 98 %
jedoch redet keiner darüber. Ich hatte 1 zu 1 das selbe wie du! Wie habe ich mir
jedoch geholfen? Indem ich viel Allâhs gedacht habe, viel Dhikr gemacht habe und mir
immer klargemacht habe das ich das einfach nicht glaube und es purer Schwachsinn ist
und Shaytan merkt das ich sehr sensibel bin und er sowas ausnutzt.


Lies dir eine Ruqyah bei einen Imam :)

Danke für die Antwort, ich habe das Thema ein wenig editiert! Ich möchte an Allah denken, aber wie?? An was soll ich denken? Ich weiß echt nicht, wie und das macht mich verrückt.
Wie lange hat das gedauert? Bei mir ist das seit einem halben Jahr.
Kann es sein, dass das eine Art Prüfung ist?

Manchmal habe ich auch Zweifel dass der Islam falsch ist und dass die Atheisten richtig liegen. Dann sind diese Gedanken doppelt so schlimm!

EDIT: Danke für den Link!! Genau so ist das bei mir. Wenn ich mal richtig glücklich bin, dann sind diese Gedanken noch schlimmer und dann bin ich sogar kurz davor, Shirk oder so zu begehen, aus Glückseligkeit, weil ich so extrem glücklich bin (das mit den Toren, die da beschrieben sind). Wie schlimm dieser Schaitan ist! Ich hoffe, er wird am jüngsten Tag in die Hölle für IMMER geworfen!!!
#5
Wasalam

(18-08-2012, 02:56 PM)Eray schrieb: Ich möchte an Allah denken, aber wie?? An was soll ich denken? Ich weiß echt nicht, wie und das macht mich verrückt.

Wenn ich im Gebet an ALLAH denke, dann denke ich an das Universum. Bin ein wenig in Astronomie interessiert und kenne mich da ein wenig aus. Und da ich weiss, dass ALLAH jenseits des von ihm geschaffenen Universums ist, sehe ich vor meinem geistigen Auge das Universum und weiss, dass ALLAH mich jenseits den unvorstellbar grossen Universums mich beim Gebet beobachtet. Mehr sieht er uns als umgekehrt. Man kann sich ihn ja auch gar nicht vorstellen, dass soll man ja auch nicht... Denk an seine Grösse, an seine Macht und versuche dir klar zu machen, dass er dich sieht und hört, und dass ist ja auch die Hauptsache....

(18-08-2012, 02:56 PM)Eray schrieb: Manchmal habe ich auch Zweifel dass der Islam falsch ist und dass die Atheisten richtig liegen. Dann sind diese Gedanken doppelt so schlimm!

Bruder, was dir fehlt ist Wissen. Deswegen plagen dich diese Vesvese vom Sheytan. Die einzige Möglichkeit vom Vesvese wegzukommen ist sich Wissen anzueignen. Mit Hocas und Vorbeter fragen wird dir nicht geholfen. Lies soviel es geht und unterhalte dich mit Freunden oder mit anderen Personen die sich im Islam auskennen über das Gelesene um es besser zu verarbeiten. Anfangs hat man immer diese Vesvese, dass ist normal. Diese nimmt aber mit dem Wissen ab....

Kopf hoch, das wird schon... :salambox:
#6
(18-08-2012, 05:11 PM)Abdulaziz schrieb: Wasalam

(18-08-2012, 02:56 PM)Eray schrieb: Ich möchte an Allah denken, aber wie?? An was soll ich denken? Ich weiß echt nicht, wie und das macht mich verrückt.

Wenn ich im Gebet an ALLAH denke, dann denke ich an das Universum. Bin ein wenig in Astronomie interessiert und kenne mich da ein wenig aus. Und da ich weiss, dass ALLAH jenseits des von ihm geschaffenen Universums ist, sehe ich vor meinem geistigen Auge das Universum und weiss, dass ALLAH mich jenseits den unvorstellbar grossen Universums mich beim Gebet beobachtet. Mehr sieht er uns als umgekehrt. Man kann sich ihn ja auch gar nicht vorstellen, dass soll man ja auch nicht... Denk an seine Grösse, an seine Macht und versuche dir klar zu machen, dass er dich sieht und hört, und dass ist ja auch die Hauptsache....

(18-08-2012, 02:56 PM)Eray schrieb: Manchmal habe ich auch Zweifel dass der Islam falsch ist und dass die Atheisten richtig liegen. Dann sind diese Gedanken doppelt so schlimm!

Bruder, was dir fehlt ist Wissen. Deswegen plagen dich diese Vesvese vom Sheytan. Die einzige Möglichkeit vom Vesvese wegzukommen ist sich Wissen anzueignen. Mit Hocas und Vorbeter fragen wird dir nicht geholfen. Lies soviel es geht und unterhalte dich mit Freunden oder mit anderen Personen die sich im Islam auskennen über das Gelesene um es besser zu verarbeiten. Anfangs hat man immer diese Vesvese, dass ist normal. Diese nimmt aber mit dem Wissen ab....

Kopf hoch, das wird schon... :salambox:

Das Problem ist, wenn ich mir irgendwas beim Gebet vorstelle, wie das Universum. dann kommt es mir so vor, als würde ich das Universum oder das Bild oder meine Gefühle oder den Gebetsteppich oder den Boden oder das was vor mir ist.... anbeten. Also die ganze Zeit nur diese kranken Sachen. Ich sage jetzt jedes Mal wenn diese Gedanken kommen euzu billahi mines seytanirajim. Werde ich dann hundert Mal am Tag sagen. Sonst werde ich wirklich richtig verrückt.

Und das mit dem Wissen, ich habe anfangs sehr viel gelesen und Videos auf YouTube mir angeschaut, bis das von meinen Eltern verboten und sich gegen sie zu widersetzen ist ja eine große Sünde. Ich durfte lange Zeit nichts mehr vom Islam mir angucken, weil meine Eltern Angst hatte, dass ich dann noch mehr durchdrehe. Aber im Gegenteil, das ist erst schlimmer geworden, als ich nichts mehr lesen konnte...& so.

Aufjeden Fall danke für eure Antworten! :)

Wenn jemand drei beantworten würde, würde es mir auch sehr behilflich sein!!
#7
(18-08-2012, 05:16 PM)Eray schrieb: Wenn jemand drei beantworten würde, würde es mir auch sehr behilflich sein!!


Du fragst ob unnötige Bewegungen oder Zuckungen im Gebet das Gebet zunichte machen und du es wiederholen müsstest...

Nein musst du nicht. Aber stell dir einfach vor: wenn du für ein perfektes Gebet 100 Punkte bekommst, bekommst du für ein Gebet mit vielen unnötigen Bewegungen deutlich weniger Ecr (Pluspunkte)... Also versuche es zu unterlassen. Kenne Menschen, die sich im Gebet permanent vor und zurück bewegen im Stehen (Ruku), sprich wippen, dass stört auch alle anderen wenn man zusammen in der Moschee betet....

Aber deswegen nochmal beten musst du nicht...versuch es einfach zu unterlassen...
#8
Assalamu aleikum wa Rahmat Allah wa Barakatu.

Diese Gedanken kommen, wie du ja selber schreibst, vom Shaitan, um dich vom Praktizieren abzuhalten. Aber sei beruihgt, solche Einflüsterungen hatten sogar die Sahaba, die zu den besten Menschen gehörten.

Hier ein paar Ahadith dazu und was man bei solchen Einflüsterungen insha Allah tun sollte:

Einer der Sahaba beschwerte sich beim Gesandten Allahs (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) über Einflüsterungen während des Gebets und er sagte: „Der Shaitan kommt zwischen mich und meine Gebete und meine Rezitation und verwirrt mich dabei.“ Der Gesandte Allahs (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: „Dies ist ein Teufel, der Khanzab genannt wird. Wenn er dich beeinflusst, suche Zuflucht bei Allah vor ihm und spucke dreimal trocken auf deine linke Seite.“ Er (der Sahabi) sagte: „Ich tat dies und Allah nahm ihn von mir.“ (Muslim, 2203)

Einige der Sahaba beschwerten sich über Waswas, wodurch sie belästigt wurden. Daher kamen einige der Gefährten des Gesandten Allahs (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) zum Propheten (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) und sagten zu ihm: „Wir finden bei uns selbst Gedanken, die zu schrecklich sind, um sie auszusprechen.“ Er sagte: „Habt ihr tatsächlich solche Gedanken?“ Sie antworteten: „Ja.“ Er sagte: „Dies ist ein klares Zeichen des Glaubens.“ (Muslim, 132, aus dem Hadith von Abu Huraira)

An-Nawawi sagte in seinem Kommentar zu diesem Hadith: „Die Worte des Propheten (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) ‚Dies ist ein klares Zeichen des Glaubens.‘, bedeuten, dass das Empfinden dieser Einflüsterungen als etwas Schlechtes ein deutliches Zeichen von Glauben ist, denn wenn man sich nicht traut, es zu äußern und man sich davor fürchtet und es nicht aussprechen mag, dann ist nur noch das Denken übrig. Dies ist das Zeichen desjenigen, der perfekten Glauben erreicht hat und der frei von Zweifeln ist.“

Und es wird gesagt, dass die Bedeutung ist, dass der Shaitan nur zu denjenigen flüstert, bei denen er verzweifelt, denn er ist nicht in der Lage, sie zu verführen. Was den Kāfir anbelangt, so kann er ihm auf jede erdenkliche Art erscheinen und ist nicht auf Einflüsterungen beschränkt, vielmehr kann er mit ihm spielen, wie immer er möchte. Darauf basierend ist die Bedeutung des Hadith, dass die Ursache von Waswas reiner Glaube ist oder dass Waswas ein Zeichen von reinem Glauben ist.

Die Tatsache, dass man dies hasst und dass das Herz davor zurückschreckt ist Ausdruck des Glaubens. Das Einflüstern trifft jeden, der sich Allah zuwendet, sei es durch das Sagen von Dhikr oder anders. Es ist unvermeidlich, daher muss man standhaft und geduldig sein und beharrlich mit Gebet und Dhikr weitermachen und nicht aufgeben, denn auf diese Art wird man die Falle des Shaitan umgehen. „Gewiss, die List des Satans ist schwach.“ [4:76, ungefähre Bedeutung]. Immer, wenn eine Person sich Allah zuwenden möchte, kommen durch die Einflüsterungen andere Gedanken in ihren Kopf. Der Shaitan ist wie ein Bandit: Immer, wenn jemand sich auf Allah zu bewegt, blockiert er den Weg. Daher antwortete einer der Salaf als ihm gesagt wurde, dass die Juden und Christen sagten: ‚Wir haben kein Waswas.‘: „Sie sagen die Wahrheit, denn was sollte der Shaitan mit einem Haus tun, das bereits in Trümmern liegt?“ (Fatawa Shaikh al-Islam Ibn Taymiyya, 22/608)



Jetzt folgt eine Fatwa mit konkreten Tipps gegen diese Einflüsterungen - während des Gebets und außerhalb:


Frage:

Ein Mann leidet an Waswas (Einflüsterungen) des Shaitan, die mit Allah zu tun haben und ist deswegen sehr verängstigt.


Antwort:

Alles Lob gebührt Allah. Der Fragende fürchtet sich vor den Konsequenzen seines Problems. Dies ist ein Grund zur Freude, denn die Konsequenzen können nicht anders als gut sein. Durch Einflüsterungen versucht der Shaitan die Kontrolle über den Menschen zu gewinnen, erschüttert den aufrechten Glauben in seinem Herzen und lässt ihn an psychischen Problemen leiden, die die Reinheit seines Glaubens und seines Lebens beeinträchtigen, sofern er ein Gläubiger ist.

Dies ist nicht das erste und auch nicht das letzte Mal, dass ein Gläubiger so etwas ausgesetzt ist. Dieses Problem wird fortbestehen, solange es Gläubige in dieser Welt gibt. Die Sahaba (möge Allah mit ihnen zufrieden sein) waren ebenfalls damit konfrontiert. Es wurde überliefert, dass Abu Huraira (möge Allah mit ihm zufrieden sein) sagte: „Einige der Gefährten des Gesandten Allahs (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) kamen zu ihm und sagten: ‚Wir haben Gedanken, die zu schrecklich sind, um sie auszusprechen.‘ Er sagte: ‚Leidet ihr wirklich darunter?‘ Sie antworteten: ‚Ja.‘ Er sagte: ‚Das ist ein deutliches Zeichen des Glaubens.‘ (Muslim)

In as-Sahihain wird von Abu Huraira (möge Allah mit ihm zufrieden sein) berichtet, dass der Prophet (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: „Der Shaitan kommt zu einem von euch und sagt: ‚Wer hat dieses und jenes erschaffen? Wer hat dieses und jenes erschaffen?‘, bis er sagt: ‚Wer hat deinen Herrn erschaffen?‘ Wenn dies einem von euch passiert, lasst ihn bei Allah Zuflucht suchen und diese Gedanken unterbinden.“

Es wurde von Ibn Abbas (möge Allah mit ihm zufrieden sein) berichtet, dass ein Mann zum Propheten (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) kam und sagte: „Ich habe Gedanken in mir, die ich niemals laut aussprechen würde, eher würde ich mich zu einem Häufchen Asche verbrennen lassen.“ Der Prophet (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: „Alles Lob gebührt Allah, Der seine (des Shaitans) Fallen auf ein bloßes Flüstern reduziert hat.“ (Abu Dawud)

Shaikh al-Islam Ibn Taymiyya (möge Allah ihm barmherzig sein) sagte in Kitab al-Iman: „Ein Gläubiger kann unter den Einflüsterungen des Shaitan leiden, der ihm Gedanken des Kufr einflüstert, die ihm zu schaffen machen. Die Sahaba sagten: ‚O Gesandter Allahs, einige von uns haben Gedanken, die wir niemals aussprechen würden – eher würden wir uns vom Himmel zur Erde stürzen.‘ Er sagte: ‚Das ist ein deutliches Zeichen des Glaubens.‘ Gemäß einem anderen Bericht: ‚… Gedanken, die zu schrecklich sind, um sie auszusprechen.‘ Er antwortete: ‚Alles Lob gebührt Allah, Der seine (des Shaitans) Fallen auf ein bloßes Flüstern reduziert hat.‘, was bedeutet, dass die Tatsache, dass diese Einflüsterungen kommen, sie jedoch völlig unerwünscht sind und von Herzen verabscheut werden, ein deutliches Zeichen des Glaubens ist. Es ist dem Mujahid ähnlich, dem der Feind begegnet, doch er widersteht ihm, bis er ihn überwältigt und dies ist ein mächtiger Jihad. … Daher haben diejenigen, die nach Wissen streben und die hingebungsvollen Diener Waswas und Zweifel, mit denen andere nicht konfrontiert sind, denn sie (die anderen) folgen nicht dem Weg, der von Allah vorgeschrieben ist, vielmehr folgen sie ihren eigenen Launen und Gelüsten und vernachlässigen es, ihres Herrn zu gedenken. Dies ist es, was der Shaitan will, im Gegensatz zu denjenigen, die sich darum bemühen, ihrem Herrn näher zu kommen, indem sie nach Wissen streben und Ihm dienen. Er ist ihr Feind und trachtet danach, sie davon abzuhalten, sich Allah zu nähern.“

Wenn der Fragende mit solchen Waswas des Shaitan konfrontiert wird, dann sollte er dagegen ankämpfen und ihnen widerstehen. Er sollte sich bewusst machen, dass sie ihm nicht schaden können, wenn er seine Pflicht des Widerstandes erfüllt und sich nicht davon kontrollieren lässt. Der Prophet (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: „Allah wird meiner Ummah jede Einflüsterung vergeben, die ihre Gedanken kreuzt, solange sie nicht danach handelt oder darüber spricht.“ (Übereinstimmend angenommen)

Falls man ihn fragt: „Glaubst du an die Einflüsterungen, die du hast? Glaubst du, dass sie wahr sind? Glaubst du wirklich, dass Allah so ist, wie diese Waswas behaupten?“ Dann würde er antworten: „Es steht uns nicht zu, darüber zu sprechen. Preis sei Dir (o Allah)! Dies ist eine gewaltige Verleumdung.“ [24:16, ungefähre Bedeutung] Er würde es in seinem Herzen verabscheuen und mit seiner Zunge verurteilen und er wäre derjenige, der dem am heftigsten widersprechen würde, denn es sind lediglich Einflüsterungen und Gedanken. Es ist eine Verlockung des Shaitan, der durch den Sohn Adams fließt wie dessen Blut, um ihn zu verfluchen und ihn hinsichtlich seiner Religion zu verwirren.

Daher wird der Shaitan bei niemandem Zweifel oder Verdächtigungen über banale Angelegenheiten in das Herz pflanzen. Beispielsweise hört jemand von der Existenz großer Städte, die voller Menschen und Gebäude sind im Osten und im Westen, doch würde ihm niemals der Gedanke kommen, an deren Existenz zu zweifeln oder sie zu kritisieren und zu behaupten, sie seien zerstört und unbewohnbar oder sie seien unbewohnt oder Ähnliches. Der Shaitan hat keinen Nutzen daran, den Menschen solche Gedanken einzuflüstern. Er hat aber eine Menge zu gewinnen, wenn er den Glauben der Menschen erschüttert. Daher sendet er seine Kavallerie und seine Infanterie aus, um das Licht des Wissens und der Rechtleitung in den Herzen auszulöschen und sie in die Finsternis des Zweifels und der Verwirrung zu treiben. Der Prophet (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) hat uns über die entsprechende Abhilfe informiert, die darin besteht, bei Allah Zuflucht zu suchen und die Zweifel somit zu stoppen. Tut eine Person dies und fährt damit fort, Allah zu dienen, auf die Belohnung hoffend und danach strebend, so wird es mit Allahs Erlaubnis aufhören. Daher sollte man seine Gedanken von dieser Art Denken abwenden und sich bewusst machen, dass man Allah dient, Ihn anruft und preist und wenn man jemanden das, was einem eingeflüstert wird (Waswas), sagen hören würde, dann würde man ihn wahrscheinlich, wenn es einem möglich wäre, töten. Die Dinge, die eingeflüstert werden, sind weder real noch wahr, sie sind lediglich Einbildungen und Einflüsterungen, die keine Basis haben.

Unser Ratschlag lässt sich wie folgt zusammenfassen:

1. Zuflucht bei Allah suchen und von solchen Gedanken vollkommen ablassen, wie es der Prophet (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) befohlen hat.

2. Allahs gedenken und sich selbst unter Kontrolle halten und nicht weiter über diese Einflüsterungen nachdenken.

3. Sich mit der Anbetung beschäftigen und gute Taten vollbringen, im Gehorsam Allah gegenüber und um Ihm zu gefallen. Wenn man sich der Anbetung vollkommen und ernsthaft widmet, dann werden diese Einflüsterungen inshaAllah in Vergessenheit geraten.

4. Fortlaufend bei Allah Zuflucht suchen und Dua machen, um von den Einflüsterungen befreit zu werden.

Ich bitte Allah darum, uns gesund und sicher zu bewahren und vor allem Übel zu beschützen.


Majmu Fatawa wa Rasail Fadilat ash-Shaikh Muhammad Ibn Salih al-Uthaimin, Teil 1, S. 57-60


Quelle: Islam-QA.com (Frage Nr. 12315)



Und hier eine weitere Fatwa:

Frage:

Wenn ich mein Salah verrichte oder gute Taten zu tun beabsichtige, bekomme ich oftmals schlechte Gedanken. Wenn ich mich im Salah konzentriere und mich darum bemühe, mir die Bedeutung der Worte bewusst zu machen, kommen schlechte Gedanken in meinem Kopf auf, die Schlechtes sogar über Allah beinhalten. Ich bin sehr frustriert und wütend deswegen. Ich weiß, dass niemand Sünden vergibt außer Allah allein, doch durch meine üblen Gedanken weiß ich, dass es nichts Schlimmeres gibt als schlecht über Allah zu denken. Nach dem Gebet erbitte ich Allahs Vergebung, fühle mich jedoch weiterhin schlecht, denn ich möchte, dass diese schlechten Gedanken aufhören, doch ich kann sie nicht unterbinden. Diese Gedanken verderben mir die Freude am Gebet und geben mir das Gefühl, verdammt zu sein.


Antwort:

Alles Lob gebührt Allah.

Üble Einflüsterungen während des Gebets und zu anderen Zeiten kommen von Shaitan, der eifrig dabei ist, den Muslim in die Irre zu leiten und ihn vom Guten abzuhalten. Einer der Sahaba beschwerte sich beim Gesandten Allahs (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) über Einflüsterungen während des Gebets und er sagte: „Der Shaitan kommt zwischen mich und meine Gebete und meine Rezitation und verwirrt mich dabei.“ Der Gesandte Allahs (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: „Dies ist ein Teufel, der Khanzab genannt wird. Wenn er dich beeinflusst, suche Zuflucht bei Allah vor ihm und spucke dreimal trocken auf deine linke Seite.“ Er (der Sahabi) sagte: „Ich tat dies und Allah nahm ihn von mir.“ (Muslim, 2203)

Angemessene Konzentration (Khushu) ist die Quintessenz des Gebets. Ein Gebet ohne Konzentration ist wie ein Körper ohne Seele. Im Folgenden zwei Dinge, die dabei helfen, Konzentration zu entwickeln:

1. Sich darum bemühen, über das, was man sagt und tut nachzudenken, über die Bedeutungen des Qurans nachzudenken sowie über Dhikr und Dua, die gesagt werden; im Kopf behalten, dass ein Gespräch mit Allah geführt wird, als ob man Ihn sehen würde. Denn wenn der Diener im Gebet steht, spricht er zu seinem Herrn und Ihsan bedeutet Allah so zu dienen, als ob man Ihn sehen würde, wobei man weiß, dass, auch wenn man Ihn nicht sehen kann, Er einen sieht. Wenn man die Süße des Gebets erfährt, wird man mehr davon wollen. Dies ist abhängig von der Stärke des Glaubens – und es gibt viele Mittel, den Glauben zu stärken. Daher sagte der Prophet (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm): „Von den Dingen dieser Welt, sind mir Frauen und Parfum lieb geworden und meine Freude ist im Gebet.“ Gemäß einem anderen Hadith sagte er: „Lass uns Ruhe finden, o Bilal, im Gebet.“ und er sagte nicht: „Lass uns eine Pause einlegen.“

2. Sich darum bemühen, die Dinge, die während des Gebets eine Ablenkung sein könnten, zu entfernen und nicht über unwichtige Dinge nachzudenken. Waswas beeinflusst jede Person anders, denn es hat mit den Zweifeln, Wünschen und dem Ausmaß, in dem der Einzelne mit anderen Dingen verbunden ist oder in dem er andere Dinge fürchtet, zu tun. (Majmu Fatawa Shaikh al-Islam Ibn Taymiyya, 22/605)

Hinsichtlich der Einflüsterungen, die ein solches Ausmaß erreichen, dass die Person unangemessen über Allah denkt, so sind dies üble Einflüsterungen vom Shaitan. Allah sagt (ungefähre Bedeutung): „Und wenn dich vom Satan eine Eingebung aufstachelt, dann suche Zuflucht bei Allah, denn Er ist ja der Allhörende und Allwissende.“ [41:36]

Einige der Sahaba beschwerten sich über Waswas, wodurch sie belästigt wurden. Daher kamen einige der Gefährten des Gesandten Allahs (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) zum Propheten (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) und sagten zu ihm: „Wir finden bei uns selbst Gedanken, die zu schrecklich sind, um sie auszusprechen.“ Er sagte: „Habt ihr tatsächlich solche Gedanken?“ Sie antworteten: „Ja.“ Er sagte: „Dies ist ein klares Zeichen des Glaubens.“ (Muslim, 132, aus dem Hadith von Abu Huraira)

An-Nawawi sagte in seinem Kommentar zu diesem Hadith: „Die Worte des Propheten (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) ‚Dies ist ein klares Zeichen des Glaubens.‘, bedeuten, dass das Empfinden dieser Einflüsterungen als etwas Schlechtes ein deutliches Zeichen von Glauben ist, denn wenn man sich nicht traut, es zu äußern und man sich davor fürchtet und es nicht aussprechen mag, dann ist nur noch das Denken übrig. Dies ist das Zeichen desjenigen, der perfekten Glauben erreicht hat und der frei von Zweifeln ist.“

Und es wird gesagt, dass die Bedeutung ist, dass der Shaitan nur zu denjenigen flüstert, bei denen er verzweifelt, denn er ist nicht in der Lage, sie zu verführen. Was den Kāfir anbelangt, so kann er ihm auf jede erdenkliche Art erscheinen und ist nicht auf Einflüsterungen beschränkt, vielmehr kann er mit ihm spielen, wie immer er möchte. Darauf basierend ist die Bedeutung des Hadith, dass die Ursache von Waswas reiner Glaube ist oder dass Waswas ein Zeichen von reinem Glauben ist.

Die Tatsache, dass man dies hasst und dass das Herz davor zurückschreckt ist Ausdruck des Glaubens. Das Einflüstern trifft jeden, der sich Allah zuwendet, sei es durch das Sagen von Dhikr oder anders. Es ist unvermeidlich, daher muss man standhaft und geduldig sein und beharrlich mit Gebet und Dhikr weitermachen und nicht aufgeben, denn auf diese Art wird man die Falle des Shaitan umgehen. „Gewiss, die List des Satans ist schwach.“ [4:76, ungefähre Bedeutung]. Immer, wenn eine Person sich Allah zuwenden möchte, kommen durch die Einflüsterungen andere Gedanken in ihren Kopf. Der Shaitan ist wie ein Bandit: Immer, wenn jemand sich auf Allah zu bewegt, blockiert er den Weg. Daher antwortete einer der Salaf als ihm gesagt wurde, dass die Juden und Christen sagten: ‚Wir haben kein Waswas.‘: „Sie sagen die Wahrheit, denn was sollte der Shaitan mit einem Haus tun, das bereits in Trümmern liegt?“ (Fatawa Shaikh al-Islam Ibn Taymiyya, 22/608)

Die Gegenmittel:

1. Wenn man merkt, dass Waswas Einfluss nimmt, soll man sagen: „Amantu Billahi wa Rasulihi (Ich glaube an Allah und Seinen Gesandten).“ Es wurde von Aisha (möge Allah mit ihr zufrieden sein) berichtet, dass der Gesandte Allahs (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: „Der Shaitan kommt zu einem von euch und sagt: ‚Wer hat dich erschaffen?‘ Und er antwortet: ‚Allah.‘ Dann sagt der Shaitan: ‚Wer hat Allah erschaffen?‘ Wenn dies einem von euch passiert, dann soll er sagen: ‚Amantu Billahi wa Rasulihi (Ich glaube an Allah und Seinen Gesandten).‘ Dann wird er von ihm gehen.“ (Ahmad, 25671; von al-Albani in as-Sahiha, 116 als hasan klassifiziert.)

2. Man sollte so gut wie möglich aufhören, darüber nachzudenken und sich mit anderen Dingen beschäftigen und ablenken.

Zuletzt raten wir jedem, sich weiterhin Allah in allen Lebenslagen zuzuwenden und Ihn um Hilfe zu bitten und Ihn anzuflehen und Ihn um Standhaftigkeit bis zum Tod zu bitten und um einen Tod zu bitten, während man rechtschaffene Taten verrichtet.

Und Allah weiß es am besten.


Quelle: Islam-QA.com (Frage Nr. 25778)


Wenn du dich an diese Ratschläge hälst, müsste dir insha Allah schon mal sehr geholfen werden. Möge Allah (swt) dich schützen und rechtleiten.
#9
(18-08-2012, 11:27 AM)Eray schrieb: und mein zweites Problem: wie gedenke ich Allah? Man kann Ihn ja nicht erfassen. Was denkt ihr wenn ihr betet? Das ist für mich auch schwierig!
Bitte helft mir, das ist unerträglich! Ich weiß nicht, wie ich an Ihn denken soll! Beim Gebet ist das sehr schlimm, weil mir die ganze Zeit so Bilder oder Vorstellungen von ALLAH in den Sinn kommen, aber das ist doch dann falsch oder nicht, weil dann würde ich doch ALLAH mit der Schöpfung gleich stellen und Shirk begehen, oder? Irgendwie nervt mich der Shirk seit Monaten, wegen diesen komischen Gedanken und weiß ich nicht was..

Hier eine sehr nützliche Abhandlung "33 Wege Khuschu (Demut) im Gebet zu entwickeln" von Sheikh Muhammad Al Munajid:

http://www.way-to-allah.com/dokument/33_Wege_Demut.pdf

Lese dir diese Abhandlung insha Allah durch und versuche es umzusetzen, dadurch wirst du insha Allah mehr Demut im Gebet bekommen und von Einflüsterungen geschützt.

Unter anderem werden dort auch die konkreten Punkte erwähnt, dass man sich während des Gebets an den Tod erinnern soll und dass man über die Bedeutungen der Verse und Bittgebete nachdenken sollte.

Wenn du kein Arabisch kannst, lerne zumindest die Bedeutungen der Verse, Adhkar usw. und eigne dir Wissen darüber an. Dann kannst du während des Rezitieren insha Allah darüber nachdenken und die Bedeutungen z.B. im Gedanken verinnerlichen.
  


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