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Frage über den Islam
#1
Liebe Geschwister,
mir fällt oft die Frage ein, ob wir zum Beten, Kur'an lesen, Allah dienen, seine Namen aussprechen usw gezwungen sind, weil wenn wir es nicht machen, kommen wir ins Cehennem. Es ist nicht meine Absicht, aber es kommt mir etwas wie soll ich sagen, erpressend vor.. Kann es mir jemand bitte erklären meine Geschwister? Und ich würde gerne privat einpaar Fragen stellen, die ich schnellstmöglich beantwortet haben muss. Möge Allah uns alle schützen..
#2
Selam Aleykum

? Ich denke du beschäftigst dich neu - richtig - mit dem Islam. Aber ich denke du weißt doch sicherlich warum wir erschaffen wurden? Das beantwortet dir deine Frage. Und es spielt keine Rolle ob es nun dir groß gefällt oder nicht. Das Leben ist eine Prüfung, ob wir nun wollen oder nicht. Man muss für das Paradies etwas tuen! Daran kann keiner was rütteln ;)

Hier'n kleiner Text von Scheich Ibn al-’Uthaimīn

Allah, der Allmächtige, sagte:

«.وَمَا خَلَقْتُ الْجِنَّ وَالإِنسَ إِلاَّ لِيَعْبُدُونِ»

"Und Ich habe die Djinn und die Menschen nur darum erschaffen, damit sie Mir dienen (sollen)."1

____________________



Seine Aussage "damit sie Mir dienen" zeigt den ausschließlichen Grund für diese Schöpfung. Das heißt: Er hat die Djinn und die Menschen für nichts anderes erschaffen, außer für die Anbetung.

Das Wort „damit“ (arab. „Li“) in Seiner Aussage "damit sie Mir dienen" dient der Begründung. Diese Begründung zeigt die Weisheit hinter der Schöpfung. Diese Begründung ist jedoch keineswegs so zu verstehen, dass es eine Notwendigkeit im Bezug auf die Schöpfung darstellt. Denn das würde bedeuten, dass alle Geschöpfe Diener wären, die Ihn allein anbeten. Doch dies ist nicht der Fall. Somit dient diese Begründung der Zweckbestimmtheit und nicht der Notwendigkeit.

Deshalb ist diese Begründung eine Erklärung des Zwecks und der Absicht hinter dieser Tat. Dieser Zweck kann auftreten, muss es aber nicht. Zum Beispiel: „Ich spitze meinen Bleistift, damit ich damit schreibe.“ Das heißt, ich kann nun Anfangen damit zu schreiben, muss es aber nicht.

Wenn man diese Begründung als eine Notwenigkeit betrachten würde, dann hieße dies folgendes: Das, worauf diese Begründung bezogen wurde, ist an diese fest gebunden. Somit muss diese Begründung erfüllt werden. Das, worauf diese Begründung bezogen wurde, hat keine andere Möglichkeit, als diese erwähnte Begründung zu erfüllen. Zum Beispiel: „Die Glasscheibe ist durch die extreme Hitze zu Bruch gegangen.“

Seine Aussage "erschaffen" bedeutet, etwas in die Existenz zu bringen, das es vorher nicht gegeben hat. Diese Existenz ist an die Vorbestimmtheit Allahs ihr gegenüber gebunden.

Seine Aussage "Djinn" bedeutet, dass es sich hier um eine verborgene Welt handelt, die uns verwehrt geblieben ist. Deshalb stammt dieses Wort auch vom Wortstamm „Djīm“ (ج) und „Nūn“ (ن) ab, die darauf verweisen, dass es sich hierbei um etwas handelt, dass verborgen und verhüllt ist, wie zum Beispiel: al-Djannah (das Paradies), al-Djinnah (die Djinn) und al-Djunnah (das Schutzschild).

Seine Aussage "Menschen" heißt im arabischen „al-Innş“. Dieses Wort stammt sprachlich vom Wort „Īnāş“ ab, was Geselligkeit bedeutet. Das heißt, dass die Menschen ohne Geselligkeit nicht leben können. Jeder von ihnen gesellt sich zu einem anderen. Und jeder von ihnen bewegt sich zu einem anderen.

Seine Aussage "damit sie Mir dienen" wurde wie folgt ausgelegt: „Damit sie Mir gegenüber den Tauĥīd verwirklichen.“ Und gewiss, das ist die Wahrheit. Diese Aussage wurde auch wie folgt ausgelegt: „Sie erniedrigen sich selbst Mir gegenüber durch ihr Gehorsam, indem sie den Befehlen nachkommen und den Verboten fernbleiben.“ Zu der Gehorsamkeit Allahs gegenüber gehört auch die Umsetzung des Tauĥīds Ihm gegenüber. Dies ist die Weisheit hinter der Schöpfung der Djinn und der Menschen.

Deshalb gab der erhabene Allah den Menschen einen Verstand, entsandte zu ihnen Gesandten und sandte zu ihnen Bücher herab. Würde der Zweck hinter der Schaffung der Menschen denen der Tiere gleichen, dann wäre die Weisheit hinter der Entsendung der Gesandten und dem Offenbaren von Büchern verloren gegangen. Denn letztendlich würde man dann doch nur einem Baum gleichen, das wächst, gedeiht und dann abstirbt. Deshalb sagte der erhabene Allah: "Wahrlich, Er, Der den Qur`ān bindend für dich gemacht hat - Er wird dich zur Stätte der Wiederkehr zurückbringen."2 Somit ist es für dich unausweichlich, dass Er dich zu einem Ort zurückbringen wird, an dem du bezüglich deiner Taten zu Rechenschaft gezogen wirst, waren diese gut, so wird es gut für dich sein, waren diese jedoch schlecht, so wird es schlecht für dich sein.

Die Weisheit hinter der Schaffung der Geschöpfe liegt nicht darin, dass Allah uns braucht, um für Sich Selbst einen Nutzen daraus ziehen zu können. Deshalb sagte der erhabene Allah: "Ich will keine Versorgung von ihnen, noch will Ich, dass sie Mir Speise geben."3

Was jedoch Seine Aussage "Wer ist es, der Allah ein gutes Darlehen gibt, damit Er es ihm um ein vielfaches verdoppele?"4anbetrifft, so ist dies nicht so zu verstehen, dass man Allah ein Darlehen gibt, nein, denn Er ist unbedürftig! Der erhabene Allah hat das Handeln Seines Dieners Ihm gegenüber hier mit einem Darlehen verglichen, da dieses zurückgegeben werden muss. Das heißt, dass der erhabene Allah uns damit zeigen möchte, dass Er Sich Selbst dazu verpflichtet hat, demjenigen den Lohn für seine Taten zu geben, der Gutes verrichtet hat, wie auch derjenige, dem ein Darlehen gegeben wurde, dieses zurückgeben muss.



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[1] adh-Dhāriyāt 51:56

[2] al-Qaşaş 28:85

[3] adh-Dhāriyāt 51:57

[4] al-Baqarah 2:245
#3
Allah (swt) hat uns erschaffen. Ihm gehört dein Leben, dein Körper, alles, was du isst, was du trinkst, die Menschen, die dir am wichtigsten sind, sogar die Luft, die du atmest, gehört Ihm (swt). Ihm verdankst du, dass du sehen, hören, sprechen, fühlen, usw. kannst, sollten wir da nicht dankbar sein? Hat Er (swt) es nicht verdient, dass wir Ihm gehorchen und unser Leben nach Seinem Wohlgefallen leben?

Und Allah (swt) verlangt wirklich nicht viel von uns. Von deinen 24 Stunden, die Er (swt) dir jeden Tag geschenkt hat, musst du Ihm (swt) weniger als eine halbe Stunde für das Gebet widmen. Ist das wirklich zu viel verlangt? Oder ist das in Wirklichkeit sehr sehr wenig? Dein Leben gehört doch Ihm (swt)!

Und wie sieht es mit den anderen Regeln des Islam aus? In Wirklichkeit ist es eine Gnade von Allah (swt), dass Er uns diese Religion geschenkt hat und wir ihr folgen dürfen. Durch den Islam wissen wir, warum wir leben und wie wir am Besten ein erfolgreiches und glückliches Leben auf unserer natürlichen Veranlagung und Bestimmung basierend führen können.

Ohne den Islam wird kein Mensch jemals ein glückliches und erfolgreiches Leben führen, denn er weiß dann gar nicht, warum er lebt und er wird dem Grund seiner Erschaffung auch gar nicht gerecht.

Allah (swt) sagt im Quran (ungefähre Bedeutung): "Und Ich habe die Dschinn und die Menschen nur darum erschaffen, damit sie Mir dienen." (51:56)

Und zusätzlich können wir dann auch noch dafür, dass wir uns an die wunderschöne und beste Lebensweise unseres Schöpfers gehalten haben, Hoffnung auf ein glückliches Leben im Jenseits im Paradies haben.

Ist das ungerecht? Kann man das auch nur in irgendeiner Art und Weise mit Erpressung vergleichen?

Das Paradies gehört Allah (swt) und so müssen wir nach Seinen Regeln und Maßstäben handeln, um Seine Erlaubnis für den Eintritt dafür zu bekommen. Und Allah (swt) ist tatsächlich in keinster Weise ungerecht den Menschen gegenüber:

"Wahrlich, Allah tut kein Unrecht; auch nicht vom Gewicht eines Stäubchens. Und ist da irgendeine gute Tat, so vervielfacht Er sie und gibt von Sich aus gewaltigen Lohn." (ungefähre Bedeutung 4:40)

Jeder Mensch, der in die Hölle kommen wird, wird insha Allah genau wissen, dass er dies verdient hat und dass er in keinster Weise ungerecht behandelt wurde. Schließlich hat er doch das Schlimmste gemacht, was ein Mensch tun kann, nämlich Seinen Schöpfer, dem Er alles zu verdanken hat, verleugnet, Ihm Partner beigesellt oder Seine Botschaft abgelehnt und sich geweigert sein Leben so zu führen, wie Er es von den Menschen will.

Wenn wir nach dem Islam leben und Allah (swt) dienen, dann haben also wir allein ein Nutzen davon, Allah (swt) braucht uns in keinster Weise.

"Und wer da eifert, eifert nur für seine eigene Seele; denn Allah ist auf niemanden von allen Welten angewiesen. Und jene, die glauben und gute Werke tun - wahrlich, Wir werden ihre Übel von ihnen nehmen und ihnen den besten Lohn für ihre Taten geben." (ungefähre Bedeutung 29:6-7)

Ich hoffe, ich konnte dir bei deiner Frage weiterhelfen. Möge Allah (swt) dich rechtleiten und in der Religion festigen und uns alle!
#4
(03-02-2013, 06:03 PM)Gbaboc schrieb: Liebe Geschwister,
mir fällt oft die Frage ein, ob wir zum Beten, Kur'an lesen, Allah dienen, seine Namen aussprechen usw gezwungen sind, weil wenn wir es nicht machen, kommen wir ins Cehennem. Es ist nicht meine Absicht, aber es kommt mir etwas wie soll ich sagen, erpressend vor.. Kann es mir jemand bitte erklären meine Geschwister? Und ich würde gerne privat einpaar Fragen stellen, die ich schnellstmöglich beantwortet haben muss. Möge Allah uns alle schützen..

Essalam alaykum

Stell dir vor, du gehst zum Arzt und beklagst dich über deine Gesundheit. Der Arzt sag dir wenn du das , das und das... machst wird dir besser gehen und empfehlt dir noch zusätzlich 5 mal am Tag Vitamine einnehmst.

Der Arzt verlangt diese Sachen, weil er ein Arzt ist. Er hat nicht wirklich was davon wenn es dir Gut geht, aber er möchte das. Das ist seine Arbeit.

Falls du es trotzdem nicht macht bzw. umsetzt was er dir empfohlen hat schadest du dir selbst.

So ist es, auch nicht viel anders mit uns. Allah teala sagt im Koran warum wir das Gebet, das Fasten, und auch warum wir Zakah usw. machen sollten. Das ist zur unseren Vorteil.
  


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