Hallo zusammen, hallo Lucabrasi,
als nicht gänzlich unerfahrener Diskutant zum Thema "Religion" fällt mir oft auf, dass recht viele Menschen meinen, man könne zwei verschiedene Weltanschauungen nach dem Motto gegenüberstellen: Wenn der eine Glaube nicht haltbar ist, muss der andere Glaube richtig sein.
Aber so verhält es sich nicht.
Grund: Wenn jemand um die Haltbarkeit/Unhaltbarkeit einer bestimmten Weltanschauung wissen will, dann gilt es auch nur diese eine bestimmte Weltanschauung zu überprüfen - natürlich soweit dies möglich ist, und dies gestaltet sich in der Regel individuell.
Der selben Logik nach, könnte man auch den Buddhismus dem Schamanismus gegenüberstellen, um auf diese Weise ermitteln zu wollen: Wenn der Schamanismus falsch ist, muss der Buddhismus wohl richtig sein, oder umgekehrt.
Wer nach dieser "Schwarz/Weiß-Methodik" zu argumentieren versucht, hat nicht begriffen, dass man jede Weltanschauung für sich genommen kennen lernen, möglichst gut begreifen und dann seine Schlüsse daraus ziehen kann/muss.
Ebenso wichtig ist die Bereitschaft, seine Weltanschauung verwerfen zu können, sobald sich herausstellt, dass sie nicht haltbar ist.
Wer sich trotz dem Nachweis zu gewissen Irrtümern nicht berichtigen kann, weist sich mit einer solchen Haltung einzig als Opfer einer Ideologie aus.
Darum meine Empfehlung: Wenn Du wissen willst, ob der Islam eine Religion der Wahrheit ist, dann konzentriere Dich auch einzig auf dessen Inhalte.
So kannst Du mit jeder Weltanschauung verfahren.
Man kann zwar auch gewisse Vergleiche anstellen, aber wenn, dann z. B. in der Weise, wie friedlich, oder aggressiv eine Religion auftritt, nur sagt das nichts darüber aus, in wiefern diese Religionen richtig oder falsch sind.
Rundum also gilt es bestmöglich korrekt zu differenzieren.
Zudem gilt es zu bedenken, dass unter verschiedenen Weltanschauungen nicht nur Differenzen, sondern auch Gemeinsamkeiten zu finden sind, wobei ich menschliche Empfindungen ganz besonders hervorheben möchte, denn wir alle mögen Freud, nicht aber Leid.
Und nun noch ein humorvolles Wort zu Deiner Frage, wieso Muslime glauben, dass die Bibel verfälscht wurde:
Nun; mal abgesehen davon, dass hierfür sehr viele Gründe nennbar sind, hat sich mal ein muslimischer Freund von mir über folgende Bibelerzählung arg gewundert:
Erzählt wird, dass Jesus am Kreuz hängend zu seinem Vater (also JHWH) gerufen haben soll, er möge bitte den Menschen verzeihen, weil sie nicht wüssten, was sie tun.
Mein Freud meinte: „Also, wenn ich in dem Moment JHWH gewesen wäre, dann hätte ich meinem "Sohn" (also Jesus) gesagt: Mein lieber Sohn, dass Menschen nicht wissen, was sie tun, wusste ich bereits, bevor Du geboren wurdest.
Aber trotzdem danke für Deine Belehrung!“
In diesem Sinne, Erdenbürger