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Interkulturelle Ehe
#1
Salam_wr_wb
mich interessiert das thema interkulturelle ehe da ja immer wieder gesagt wird dass ehen wo die ehepartner aus unterschiedlichsten kulturen kommen zum scheitern verdammt seien und das es meistens in scheidung resultiert. um ehrlich zu sein sehe ich das nicht so und denke die scheidungen unter gleichkulturellen ist mindestens genau so hoch oder noch höher.
gibt es hier brüder oder schwestern die in so einer ehe sind/waren und von ihren erfahrungen berichten können? negative wie positive.
was sind die hindernisse in so einer ehe, gibt es verständnisschwierigkeiten, wie lange seit ihr verheiratet, gibt es probleme in der erziehung der kinder.....
vielleicht kann man auch eine umfrage dazu einfügen da mich auch generell interessiert ob mehr leute in einer gleichkulturellen ehe sind oder interkulturellen.
#2
Wa_salam_wr_wb

Das stimmt leider. Vom Erfahrung her, von dem was ich bisher jetzt immer gehört habe stimmt die Sache leider  bis zu 80%. 

Die Gründe und Faktoren bedenken die meisten leider am Anfang nicht, weil die Gefühle oder Emotionen sie verblendet haben und sich nicht an erfahrene Personen wenden oder deren Ratschläge annehmen. 

Natürlich gibt es auch Scheidungen mit der gleichen Kultur, Bsp.: Frau von Marokko man aus Syrien, Heiraten in Deutschland und klären vorher nicht vorher nicht wo sie später hinziehen werden. Erst wenn die Jahre vergangen und Kinder groß sind, will der Mann nach Heimat(Syrien) und Frau aber nach Marokko. Dann endet meistens leider im Scheidung. 

Wie ist dass jetzt bei einem Paar , bei denen die Sprache, Essen, Tradition(auch wenn es Araber, Türken oder Kurden sind, herrscht zwischen der selben Nation immer noch Unterschiede in Kultur, Sprache und Essen) usw. ganz anders oder entgegen gesetzt ist. 

Das heißt jetzt nicht, dass der Ehepartner-/in  von anderer Kultur sein darf, jedoch sollte man vorher diese Faktoren bedenken und für die Zukunft klären. 

Dies ist nicht von der Luft geholt, sondern die Gelehrten haben auch darüber gesprochen, wie Abul-Husain oft erwähnte. 

Wallahu A´lam
#3
kannst du vielleicht deiner erfahrungen schildern oder bist du selber in so einer ehe?
kannst du auch die gelehrten nennen die darüber gesprochen haben?

es ist das komplette gegenteil zu meiner erfahrung. in meinem freundeskreis wurde jede gleichkulturelle ehe wieder geschieden. und da ich in saudi arabien bin bekomme ich auch mit dass die scheidungsrate zwischen saudi frauen und männern explodiert. deswegen kann ich das nicht so ganz nachvollziehen. mal ganz davon abgesehen dass zwischen marrokanischer kultur und syrischer doch auch welten liegen.
#4
meine güte....


also


Wenn 2 Ehe-Leute in ihrer Kultur FESTGEFAHREN sind, also keine Kompromisse eingehen können, dann kommt es sowieso zu reiberein.
Der "Trick" ist es die Kultur des anderen zu respektieren und sich teilweise anzueignen. Das muss von beiden Seiten passieren.
Und die eigene Kultur dem anderen nicht aufzwingen.
Dann müsste es einigermaßen funktionieren.


Ansonsten muss man sowieso Kompromisse in der Ehe eingehen, auch wenn man in der selben Kultur ist.
#5
Assalamu alaikum wa rahmatullah

Ich denke es kommt eher zu Problemen, wenn europäische Schwestern einen Araber heiraten,
weniger wenn es umgekehrt ist.
Die Bewirtung etc. bei Besuch ist einfach komplett anders, und jedes 2. Wochenende für 15+ Leute zu kochen ist eine Herausforderung, sofern dies nicht bereits vor der Heirat gelernt wurde.
Desweiteren ist es oft sehr hektisch und es sind viele Kinder vor Ort, womit ebenfalls nicht alle Frauen zurechtkommen.
#6
(22-05-2016, 06:16 PM)fabian schrieb: kannst du vielleicht deiner erfahrungen schildern oder bist du selber in so einer ehe?
kannst du auch die gelehrten nennen die darüber gesprochen haben?

es ist das komplette gegenteil zu meiner erfahrung. in meinem freundeskreis wurde jede gleichkulturelle ehe wieder geschieden. und da ich in saudi arabien bin bekomme ich auch mit dass die scheidungsrate zwischen saudi frauen und männern explodiert. deswegen kann ich das nicht so ganz nachvollziehen. mal ganz davon abgesehen dass zwischen marrokanischer kultur und syrischer doch auch welten liegen.

Wa_salam_wr_wb

Selber bin ich nicht in so einer Ehe, jedoch von Erfahrung her, da ich in der Moschee tätig bin, bekommt man ja alles mit.
Bezüglich der Quellen, habe ich das immer von Abu-Husail gehört. Er meinte dass die Gelehrten darüber auch gesprochen haben und kann er sicherlich viele Beispiele geben.

Bezüglich der Scheidungsrate zischen gleichkulturelle und anderes Kulturelle ist ja der Grund maßgebend. 
Nur die Scheidungsrate bei  nicht gleichem Kultur,  ist die Höchstwahrscheinlichkeit leider höher.

Auch hat ja Bruder Abdullah ibn Yusuf ein Beispiel schon gegeben.

Wie schon gesagt, wenn bei Parteien sich vorher absprechen und wissen mit wem die sich einlassen oder so ein Niveau wie die Sahaba haben, denn sie waren ja nicht alle von selben Kultur und Metalität, wie z.b. Suhayb der Römer, Bilal der Abessinier  oder einige Frauen des Propheten  Sas wie z.b. Safiya , dann ist die Höchstwahrscheinlichkeit dass die Ehe standhaft bleibt, inscha-Allah viel größer. 

Wallahu A´lam
#7
Bismillah,
assalamu alaikum,

ich lebe seit 40 Jahren in einer sogenannten interkulturellen Ehe. Alhamdulillah! Ich bin aus Deutschland(konvertiert) und meine Frau hat türkische Wurzeln.

Für uns war immer der Islam die gemeinsame Führung. Und das halte ich für den besten "Kit" für eine Ehe. Auf Allah und unseren Propheten Muhammad, Allahs Segen und Heil auf ihm, kann sich das Ehepaar immer verlassen und den gemeinsamen Weg dann auch gemeinsam gehen. Beide müssen sich aber auch immer an die "Regeln" des Islam für die Ehe und das Leben ganz allgemein  halten. Das ist nicht immer einfach, aber gläubige Muslime haben es hier viel leichter als Nichtmuslime. Wir Muslime haben ein sehr gutes Gerüst für die Ehe. Leider halten sich sehr viele Ehepaare nicht an den Islam, schauen nicht was Allah eigentlich von ihnen will. Wie er die Aufgaben von Mann und Frau getrennt hat. Usw. usw.

In einer interkulturellen Ehe ist es meines Erachtens nach wie in jeder anderen Ehe auch. Beispiel: Was nützt es denn, wenn der deutsche Nichtmuslim aus einer sehr reinlichen Familie kommt, die deutsche nichtmuslimische Ehefrau aus einer Familie die nur oberflächlich alles sauberhält. Wenn er, was immer noch eher die Regel ist, sich nicht so an den Putzarbeiten zu Hause beteiligt, wird es immer und immer wieder zu Streitigkeiten kommen. Da kann man vor der Ehe besprechen was man will. Die Streitigkeiten über die Sauberkeit können ja einen anderen Grund haben(z. B. Eifersucht des Ehemannes). Also Sauberkeit nur vorgeschoben. Bei Muslimen ist dies genauso, man kann "deutsch" auch einfach mit "türkisch" tauschen.

Was für mich aber immer sehr wichtig war, in meine Ehe mischt sich niemand ein! Nicht meine Mutter und nicht die Mutter meiner Frau. Und auch sonst niemand. Alle Verwandten dürfen uns sehr wohl Ratschläge geben, aber niemand von außen bestimmt, wie wir zusammen leben sollen. Wir haben sehr wohl engen Kontakt zu den Verwandten gepflegt. Aber immer zu unseren Konditionen. Ich kenne Beispiele, dass der Sohn nach der Arbeit immer zuerst zu seiner Mutter nach Hause kommt und dann erst zu seiner Familie(das muss nicht schlecht sein). Aber für eine Ehe auf die Dauer sehr belastend. Oder dass die Ehefrau mit ihrem Ehemann besprochen hat, dass sie einen Deutschkurs besucht und die Schwiegereltern ihre Schuhe verstecken, weil sie nicht wollen, dass die Tochter Kontakt mit anderen Menschen bekommt(diese Schwieger-Tochter wurde sehr ausgenutzt). Solche und viele andere Vorfälle kenne ich und so etwas hätte und gibt es bei uns nicht. Wir halten uns auch aus der Ehe unserer Kinder heraus. Natürlich wird viel besprochen, aber ich versuche nie zu sagen, ihr müsst dies so machen oder so. Eine Empfehlung ja, einen Befehl nein! Gilt natürlich nicht in religiösen Fragen. Aber auch dort reagieren wir so tolerant wie möglich. Jedes Ehepaar muss sich selbst "zusammenraufen" und dazu benötigen sie gemeinsame Zeit. 

Für mich war und ist sehr wichtig, dass die Versorgung der Familie Halal ist. Niemals haben wir Zinsen oder sonstiges Haram-Einkommen genommen, um die Familie zu versorgen. Ich habe immer darauf geachtet, dass meine Arbeit islamisch gesehen in Ordnung geht. Meine Kinder arbeiten nicht für meine Wünsche. Ich kenne viele Familien, in denen die Kinder die Eltern unterstützen. Das machen meine Kinder sofort, wenn ich dies auch zulasse. Aber wir verlangen nichts. Natürlich könnten wir in einer größeren Wohnung leben, ein größeres Auto fahren usw. Meine Kinder würden alles bezahlen. Aber wir leben immer von dem was Allah uns zur Verfügung stellt oder gestellt hat. Dies war immer ausreichend. Nie hatten wir Luxus im deutschen Sinne. Wenn ich unser Leben mit dem Leben von Muhammad(saws), Abu Bakr und den anderen Sahaba vergleiche, dann haben wir im Luxus gelebt. Für die meisten deutschen Familien leben und lebten wir eher an der Armutsgrenze. Aber meine Kinder hatte immer alle mehr als genug zu Essen, Kleidung, Wärme, Wohnung usw.

Ein sehr wichtiges gemeinsames Ziel war die Bildung unserer Kinder. Natürlich haber wir ihnen so gut es für uns möglich war das islamisch Richtige vorgelebt. Nicht nur gesagt. Beruflich wollte ich niemals, dass meine Töchter Toiletten anderer putzen, um ein paar Euro zu verdienen. Alle unsere Kinder haben Abitur und studiert oder studieren noch. Dabei haben weder meine Frau noch ich ein Abitur oder Studium(wir konnten und haben nie bei den Hausaufgaben der Kinder geholfen). Allerdings haben wir beide eine solide Ausbildung im jeweiligen Beruf erhalten.Ich habe ohne Abitur und ohne Studium die letzten 25 Jahre in einer kleinen Branche gearbeitet. Alle Kollegen, auch von der Konkurenz hatten Abitur und zumindest ein Studium(BWL oder ähnliches). Über mein Können und mein Wesen konnte ich meine damaligen Chefs überzeugen, dass ich auch ohne Abitur sehr erfolgreich für sie arbeiten kann. Aber ohne die Hilfe Allahs geht hier gar nichts. Dies habe ich in der Vergangenheit und auch noch heute immer wieder bemerkt, dass Allah Dinge ermöglicht, die einem sonst nie möglich gewesen wären. Man muss Allah bitten und ihm auch die Chance geben, einem zu helfen.

Gemeinsame wichtige Ziele sind sehr wichtig in einer Ehe. Ob das die Kinder sind, die gemeinsame Hadsch oder gemeinsame Umra, das regelmäßige gemeinsame Beten jeden Tag. Die gemeinsamen Essenszeiten. Und und und. Alles muss besprochen werden und einmal gibt der eine nach und das andere Mal der andere.

Ich habe sehr viel erzählt. Normalerweise würde ich nicht so viel über meine Familie erzählen, aber ich denke es ist wichtig auch mal positive Ehen aufzu zeigen. Im übrigen sind wir damit nicht ein Einzelfall, wir kennen einige Familien, die ähnlich wie wir funktionieren. Egal ob "interkulturell" oder alles "türkische" Partner.

Unser wichtigstes gemeinsames Ziel ist übrigens das Paradies. Wir wollen gemeinsam ins Paradies kommen. So Allah will.

wassalam
#8
Dieses Problem haben zwar andere, aber bei Muslimen gibt es dieses Problem überhaupt nicht.

Denn: Ein muslimischer Mann darf zwar eine Nicht-Muslimin heiraten, diese muss aber zeitnah konvertieren. Eine muslimische Frau darf garnicht erst einen Nicht-Muslim heiraten.

Damit stellt sich das Problem für uns nicht. Denn es ist sichergestellt, daß der Ehepartner zwangsläufig die islamische Religion und damit auch diese Kultur annimmt. Bei Muslimen gibt es also keine interkulturelle Ehen, sondern immer nur islamische Ehen, weil der jeweilige Nicht-Muslim bereits vor der Heirat oder spätestens kurz danach konvertieren muss.

Bei den Kindern stellt sich die Frage auch nicht. Wenn ein Elternteil muslimisch ist, dann werden die Kinder muslimisch erzogen. Und auch hier: Eine muslimische Frau kann gar keinen nicht-muslimischen Partner haben, weil der schon vor der Heirat Muslim sein muss. Und eine Nicht-Muslima, die einen Muslim heiratet sollte schnellstmöglich konvertieren. Bzw. es ist die Aufgabe ihres muslimischen Mannes, sie entsprechend zu erziehen. Er muss ihr den Islam nahebringen, sie unterweisen und sie zur Konversion bringen und danach sicherstellen, daß sie regelmäßig betet. Wenn die Frau nicht regelmäßig betet, darf er sie sanktionieren oder im Zweifelsfall die Scheidung einreichen.

Wenn ein Mann nicht betet, darf die muslimische Frau auch die Scheidung einreichen, sie muss es sogar.

Somit stellt sich die Frage nach einer interkulturellen Ehe nicht. Eine Ehe mit einem Muslim ist immer islamisch und nichts anderes!
#9
Assalamu alaikum

Deine Aussage,
''Ein muslimischer Mann darf zwar eine Nicht-Muslimin heiraten, diese muss aber zeitnah konvertieren.",
solltest du nocheinmal recherchieren.
Eine solche Bedingung gibt es nicht, auch wenn es natürlich von Nutzen wäre, wenn die Partnerin konvertieren würde.
Auf die Thematik der Heirat von Ahlul Kitab, in einem Land der Kufar, möchte ich an dieser Stelle nicht eingehen.
Allerdings wirst du dazu etwas in diesem Forum finden.
  


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