Ya'qub schrieb:Assalam Alaikum,
ich würde gerne wissen, welche Faktoren oder Taten einen Muslim, also richtigen Muslim, zu einem Kafir machen können?...Und wie man das wieder loswerden kann, bevor man stirbt.
Und wenn man als Kafir stirbt, weil man aus UNWISSENHEIT etwas gesagt oder getan hat, kann Allah(s.v.t.) uns vergeben, da wir es ja nicht absichtlich getan haben?
Zu deiner ersten Frage:
http://www.al-islaam.de/pdf/scharch_nawaqid.pdf
Zu deiner zweiten Frage:
Die Frage ist zu allgemein, bei der Beantwortung müssen einfach gewisse Umstämde berücksichtigt werden.
Hier eine Antwort von Sheikh ibn Baz (rahimahullah):
"Wenn es sich beispielsweise um eine Sache handelt die deutlich im Quran erwähnt wird und die der Gesandte Allahs
klar erklärt hat, dann wird in diesem Fall die Unwissenheit nicht als Entschuldigungsgrund akzeptiert, insbesondere wenn es sich um Fälle handelt die die Aqida und fundamentale Grundlagen der Religion betreffen. Wenn eine Person behauptet unwissend zu sein in Dingen die als essentielle Bestandteile der Religion bekannt sind und die unter den Muslimen bekannt sind, wie Unwissenheit in Bezug auf Sh.irk und dem Anbeten anderen neben Allah oder zu behaupten, dass das Gebet keine Pflicht ist, oder dass das Fasten im Ramdan keine Pflicht ist, dass die Zakah keine Pflicht ist und dass die Hajj keine Pflicht ist, wenn man dazu in der Lage ist - in diesen und ähnlichen Fällen ist die Unwissenheit kein Entschuldigungsgrund. Wenn zum Beispiel jemand behauptet, dass er nicht weiß dass das falsch ist was die Mushrikeen bei den Gräbern oder Götzen tun, wenn sie die Toten anrufen, um ihre Hilfe bitten, für sie opfern, ihnen geloben etwas zu tun oder Opfer für Götzen zu erbringen, für Sterne, Bäume oder Steine; oder bei den Toten, Götzen, Jinn, Engel, Propheten Heilung oder Hilfe zu ersuchen gegen Feinde ... all diese Sachen sind dafür bekannt, dass sie zu den essentiellen Dingen der Religion gehören, und dass es großer Shirk ist.
"Und dein Herr hat befohlen: Verehrt keinen außer Ihm" [17:23]
"Dir (allein) dienen wir, und Dich (allein) bitten wir um Hilfe." [1:5]
"Und doch war ihnen nichts anderes befohlen worden, als Allah treu in lauterem Glauben zu dienen" [98:5]
"so diene denn Allah in lauterem Gehorsam Ihm gegenüber. Wahrlich, Allah (allein) gebührt lauterer Gehorsam" [39:2-3]
"Er hat niemanden neben Sich. Und so ist es mir geboten worden, und ich bin der Erste der Gottergebenen." [6:163]
"Wahrlich, Wir haben dir (Muhammad) Al-Kawthar (ein Fluß im Paradies) gegeben. Darum bete zu deinem Herrn und schlachte (Opfertiere) (nur für Ihn)." [108:1-2]
"Und wahrlich, die Moscheen sind Allahs; so ruft niemanden neben Allah an." [72:18]
" Und wer neben Allah einen anderen Gott anruft, für den er keinen Beweis hat, der wird seinem Herrn Rechenschaft abzulegen haben. Wahrlich, die Ungläubigen haben keinen Erfolg." [23:117]
Das selbe betrifft jemanden der Witze über die Religion macht, sie angreift, über sie spottet, sie beleidigt - all dies ist eine Form des großen Shirk und sind Dinge für die niemand entschuldigt werden kann wegen Unwissenheit, weil bekannt ist in der Religion, dass das Beleidigen der Religion oder des Propheten
Formen von großem Shirk sind, ebenso wie das scherzen über die Religion oder das Spotten darüber.
"Sprich: "Galt euer Spott etwa Allah und Seinen Zeichen und Seinem Gesandten? Versucht euch nicht zu entschuldigen. Ihr seid ungläubig geworden, nachdem ihr geglaubt habt" [9:65-66]
Es ist eine Pflicht für die Gelehrten an jedem Ort dieses Wissen unter den Leuten zu verbreiten und sie bekannt zu machen, damit dass das einfache Volk keine Entschuldigung haben wird und damit dieses wichtige Wissen weitverbreitet unter ihnen wird; damit sie ihre Bindung zu den Toten und das Hilfe-Ersuchen bei ihnen aufgeben, sei es in Ägypten, Syrien, Irak, oder in Medina am Grab des Propheten
oder in Mekka oder wo auch immer; damit die Pilgerer und Leute sich dessen bewusst sind und die Gesetze und die Religion Allahs kennen. Das Schweigen der Gelehrten ist einer der Gründe für die Ungewissheit und Unwissenheit des einfachen Volkes. Die Gelehrten, wo auch immer sie sich befinden mögen, müssen den Leuten die Religion Allahs vermitteln und sie die Einzigartigkeit Allahs (Tawheed) und die Arten des Shirk lehren, damit sie den Shirk aufgeben aus dem Verständnis heraus, so dass sie Allah alleine anbeten mit Verstand. Auch müssen sie sich gegen die Dinge aussprechen, die am Grab von Al-Badawi, am Grab von Al-Husayn (radia'Allahu ´anhu) oder am Grab von Sheikh Abdalqadir Al-Jilani (rahimahullah) oder am Grab des Propheten
in Medina geschehen. Die Leute müssen wissen, dass die Anbetung allein Allah gilt und dass niemand das Recht hat angebetet zu werden, wie Allah sagt:
"Und doch war ihnen nichts anderes befohlen worden, als Allah treu in lauterem Glauben zu dienen" [98:5]
"so diene denn Allah in lauterem Gehorsam Ihm gegenüber. Wahrlich, Allah (allein) gebührt lauterer Gehorsam" [39:2-3]
"Und dein Herr hat befohlen: Verehrt keinen außer Ihm" [17:23]
Also ist es die Aufgabe der Gelehrten innerhalb der islamischen Welt und an den Orten an denen sich muslimische Minderheiten befinden und an jedem Platz, den Menschen die Einzigartigkeit Allahs (Tawheed) zu lehren und sie über die Bedeutung der Anbetung zu Allah aufklären und sie davor zu warnen Allah etwas beizugesellen (Shirk), was die größte Sünde ist. Allah hat die Menschheit und die Jinn erschaffen damit sie Ihm dienen und er hat ihnen befohlen dies zu tun, denn Er sagt:
"Und Ich habe die Dschinn und die Menschen nur darum erschaffen, damit sie Mir dienen (sollen)." [51:56]
Dienen bedeutet Ihm zu gehorchen und Seinem Gesandten, die Anbetung aufrichtig Ihm allein widmen und das Herz auf Ihn zu richten. Allah sagt:
"O ihr Menschen, dient eurem Herrn, Der euch und diejenigen vor euch erschaffen hat, damit ihr gottesfürchtig sein möget" [2:21]
Im Hinblick auf Angelegenheiten die möglicherweise unklar sind, wie Dinge des Gebets oder des Fastens, wenn jemand hier unwissend ist, dann möge er dafür entschuldigt sein, da der Prophet
einen Mann verzieh der Ihraam in einem Mantel und parfürmiert betrat. Der Prophet
sagte zu ihm: "Nimm deinen Mantel ab und wasch das Parfürm ab und tu während deiner Umrah das was du während der Hajj tust." Er sagte ihm nicht, dass er eine Geldstrafe (Fidyah) zahlen muss für seine Unwissenheit. In solchen Fällen wo Dinge unklar sind, sollten dem gelehrt werden der unwissend darüber ist, damit er sie versteht.
Aber was die Grundlagen der Aqida angeht, die Säulen des Islam und Dinge die klar als haraam betrachtet werden, so kann Unwissenheit nicht akzeptiert werden, von niemanden der unter Muslimen lebt. Wenn irgendwer unter Muslimen lebt und sagt "Ich weiß nicht, dass Zina haram ist", dann ist dies kein Entschuldigungsgrund. Wenn er sagt "Ich weiß nicht, dass Ungehorsamkeit gegenüber meinen Eltern haram ist", dann wird dies nicht akzeptiert. Das sind Angelegenheiten die unter Muslimen und im Islam bekannt sind.
Aber wenn er in einem Land lebt, weit entfernt von der islamischen Welt oder in einem abgelegenen Ort in Afrika, da wo keine Muslime um ihm herum sind, dann kann die Unwissenheit als Entschuldigungsgrund akzeptiert werden und wenn er in diesem Zustand stirbt und dieser Fall wird Allah überlassen; dieser fällt unter der selben Regelung wie der der während einer Fatrah (die Zeit zwischen zwei Propheten) lebte. Die richtige Ansicht ist, dass sie am Tag der Auferstehung geprüft werden; wenn sie gehorchen kommen sie ins Paradies und wenn sie ungehorsam sind, werden sie die Hölle betreten, Aber derjenige der unter Muslimen lebt und Handlungen des Kufr begangen hat und die bekannten Pflichten unterlassen hat, hat keine Entschuldigung, weil dies Angelegenheiten sind die klar sind und um ihm herum sind Muslime, die fasten und Hajj verrichten. All dies ist wohlbekannt und weitverbreitet unterhalb von Muslimen, so ist die Behauptung von Unwissenheit in so einem Fall eine falsche Behauptung. Und Allah ist derjenige den wir um Hilfe anflehen."
[Kitab Majmu’ Fatawa wa Maqalat Mutnawi´ah li Samahat]
(aus Islam Q&A)
