Assalamu alaykum wa rahmatullahi wa barakatuh,
einen schönen, gesegneten und erfolgreichen Ramadan wünsche ich euch, liebe Geschwister!
Und möge ALLAH ta'ala euch für eure herzlichen Bemühungen um andere Geschwister (wie mich) ganz reichlich belohnen, Amin!!
Ich bin ein bisschen überwältigt und gerührt von euren Antworten, habe sie gestern gelesen, und dann durften wir ja noch erfahren, dass heute der Ramadan beginnt Alhamdulillah, daher musste ich mich erstmal ein bisschen sammeln. Ein ganz neues Gefühl für mich, hab' schon wieder Gänsehaut. ^.^
Ich beginne mal bezüglich des
Ramadan: heute wurde mein Versuch des Fastens leider hinfällig, und ab morgen oder übermorgen bin ich voraussichtlich ohnehin ein paar Tage davon befreit (das monatliche Frauenthema). Dazu gleich mal eine Frage: diese Tage müsste man dann später fastend nachholen? Ist das richtig? Ich habe ein sehr schlechtes Gewissen, wenn ich überhaupt nicht faste, denn schwer krank bin ich ja nicht. Ich muss diese Medikamente morgens und abends nehmen, tagsüber ist normalerweise keine Tabletteneinnahme erforderlich Alhamdulillah, und die Medikamente dienen nicht zur Heilung einer Erkrankung, sondern vor allem zur Vorbeugung von Komplikationen am Herzen. Einen Flüssigkeitsmangel sollte ich laut Arzt nicht aufkommen lassen. Hunger wäre bei mir weniger ein Problem, denke ich. Wenn der Ramadan vorbei ist und ich habe nicht gefastet, ich glaube ich würde mich sehr schlecht fühlen! :'( Würde es so gerne durchziehen ab Ende Juli, aber dadurch dass ich die meiste Zeit allein bin, habe ich Angst falls etwas sein sollte (mit Kreislauf oder so) wenn ich die Grenze überschreite, man kann das ja vorher nicht so genau fühlen.
Die Ersatzhandlung fürs Fasten, dass man stattdessen Bedürftige speist, wie berechnet man das? Irgendwo im Internet vor einigen Wochen habe ich gesehen, dass ca. 6,50€ pro nichtgefasteten Tag angegeben waren. Und in welchem Zeitraum sollte das gemacht werden?
Gebete: die zahlreichen Videos zum Erlernen sind mir bekannt, MashaAllah :) habe sie mir oft angeschaut wegen der Aussprache und den Körperhaltungen, und beim richtigen lernen komme ich besser zurecht mit Büchern und Zetteln. Die Grundtexte des Gebetes habe ich mir in ein Heft geschrieben und das meiste davon auch schon auswendig gelernt (mühsam, aber möglich, lächel), was mir insbesondere fehlt sind weitere Quransuren & -Ayat im Gebet nach Al-Fatiha! Mir ist bekannt, dass man an diesen Stellen etwas anderes sprechen darf, solange man es noch nicht beherrscht, also wie Dhikr/Zikr machen.
ABER was wohl mein insgesamtes Hauptproblem ist - dass ich mir oft selber so sehr im Weg stehe! Wie gesagt, diese Blockade, die ich nicht näher definieren kann... Es gibt sie sowohl beim praktizieren des Islam, als auch bei Dingen des alltäglichen Lebens, ich weiß nicht was das ist und vermute nur, dass es vom vielen Alleinsein kommt. Und als wäre da irgend eine Angst, weitere Schritte nach vorne zu gehen.
Moschee: Es gibt im Umkreis eine nur für Brüder, und eine für Männer und Frauen, soviel ich weiß. Das dürfte eine normale sunnitische Moschee sein. Wieso ich mich dort noch nie hingetraut habe? Eine Schwester, ehemals aus meiner Gegend, war etwas lockerer als ich und ist ein paar Mal hingegangen zu jener Moschee auch für Frauen, hat dort jedoch keine angetroffen. :/ Im Osten gibt's allgemein nicht so viele Muslime. ^^ Diese ebenfalls konvertierte Schwester "fand" ich übrigens im Internet, ihr Foto mit Hijab und ihr Wohnort bei mir um die Ecke, und hatte sie gleich freudig angeschrieben. :) Daraufhin antwortete sie, dass sie einige Wochen zuvor ausgewandert ist zu ihrem Mann ins Ausland und bloß ihren Wohnort noch nicht aktualisiert hatte. :( Nun, und mal einen Bruder ansprechen (nur, ob er evtl. eine hilfsbereite Schwester in seiner Familie hat oder so) - man wird es mir als Deutsche Konvertitin vielleicht schwer glauben, aber dafür bin ich zu scheu & schamhaft! Hatte bereits ein paar Mal Anlauf dazu genommen, jedoch mich nicht überwinden können, SubhanAllah. ^^
Ein einziges Mal hatte ich via Chat einen Bruder aus meiner Gegend kontaktiert, weibliche Verwandte hatte er hier nicht, dennoch wirkte er anfangs sehr hilfsbereit, und dann plötzlich überhaupt nicht mehr, ich hätte es sein lassen sollen, denn er hat im Folgenden nicht gut reagiert. (Er hat nichts haram geschrieben oder so, es war etwas anderes das Problem.)
Neben dem Alleinesein, was mich am meisten bedrückt ist die Sache mit meiner Familie, dass ich nicht offen zu ihnen sein kann, das schmerzt sehr. Es ist nicht bloß die Befürchtung vor Familienstress oder so, sondern es steckt eine ganze Menge mehr dahinter (was ich leider keinesfalls öffentlich schreiben kann). Und solange die nichts davon wissen, traue ich mich nicht zu einem lockeren Umgang bezüglich Hijab - obwohl ich total im Herzen habe, dass ich mich damit wirklich "vollständig" fühlen würde!! :)) Bei meiner sonstigen Kleidung halte ich die islamischen Regeln ein so gut es geht, nicht nur aus Pflichtgefühl, sondern weil ich mich so generell wohl / besser fühle in der Öffentlichkeit.
@Yarah, fastest Du denn jetzt, liebe ukhti? Und warum sagst Du diesem besten Freund nicht, dass Du die Shahada bereits abgelegt hast? :)
Ich danke euch nochmals allerherzlichst für eure Antworten bisher, barakAllahu feekum,
viele Grüße, wa alaykum salam