Bruder,
Eine Schwester war so nett und hat paar Sachen rausgesucht.
Zunächst einmal dieses:
Ibn Ubayd sagte: “Wir besuchten Muhammad Ibn Su’qah und er sagte: ‘Soll ich euch von etwas berichten, was euch vielleicht nützen wird, denn es war mir selber eine große Hilfe?’
Er sagte: ‘Ata ibn Abu Raba’h erzählte uns:
‘Die Leute, die vor euch lebten pflegten sinnloses Gerede zu hassen. Sie betrachteten alles als nutzloses Gerede außer das Buch von Allah, die Sunnah Seines Gesandten, das Gebieten des Guten und das Verbieten des Bösen und dem Streben nach Lebensunterhalt. Könnt ihr leugnen, dass es über euch Engel gibt, ehrwürdige Engel, die verantwortlich für euch sind, einer auf der rechten und der andere auf der linken sitzend, all eure Taten niederschreibend? Schämt ihr euch nicht, dass die meisten eurer täglichen Beschäftigungen nichts mit eurem religiösen oder weltlichen Verdienst zu tun haben, sondern mit sinnlosem Gerede?’”
[Sifat as-safwah 2/213]
Und aus "Das Islamische Benehmen" entnommen:
4. Das Benehmen des Quranschülers
· Sitze vor dem Lehrer wie jemand, der lernen will, hebe deine Stimme nicht unnötig, lache nicht, rede nicht zuviel, schaue dich auch nicht unnötig um.
· Zum Benehmen beim Fragen stellen gehört es, dass man keine Fragen stellt, die den Lehrer überfordern oder dass man über etwas fragt, dessen Antwort man schon kennt, nur um den Lehrer als unfähig darzustellen und sein eigenes Wissen vorzuschieben. Man sollte auch nicht nach Dingen fragen, die gar nicht vorhanden oder geschehen sind. Die frühen Gelehrten haben es kritisiert, wenn solche unnötig komplizierten Fragen gestellt wurden.
7. Das Benehmen beim Unterricht
· Man soll Angeberei, Diskussionen und unnötiges Gerede während dem Unterricht vermeiden.
10. Das Benehmen des Propheten (möge Allah ihn in Ehren halten undbewahren) am Freitag
· Es ist Sunna zu duschen, sich zu parfürmieren, die Zähne zu putzen und früh zum Freitagsgebet zu kommen. Von Aus ibn Aus wird überliefert, dass er sagte: ich hörte den Gesandten Allahs (möge Allah ihn in Ehren halten und bewahren) sagen: „Wer freitags zum Duschen aufruft und sich duscht, dazu aufruft, früh zu gehen und früh geht, zu Fuß geht und nicht reitet, sich nahe zum Imam setzt und nicht unnötig redet, der bekommt für jeden Schritt die Belohnung des Fastens und Betens eines Jahres.“
20. Das Benehmen beim Telefonieren
· Nicht unnötig lange sprechen, denn der Angerufene könnte mit einer wichtigen Arbeit beschäftigt sein oder einen dringenden Termin haben.
25. Das Benehmen beim Zusammensitzen
· Folgendes sollte man unterlassen:
- Unnötig viele Fragen und dadurch den Gefragten bedrängen: „Drei Dinge sind für euch unerwünscht, wozu das viele Fragen gehört.“
- Schnell zu antworten.
- Zu jeder kleinen oder großen Angelegenheit seine Meinung abzugeben.
- Sich mit primitiven Menschen abzugeben und solchen, die nicht wissen, wie man sich benimmt.
- Nicht der Situation gemäß zu sprechen.
- Über Dinge zu reden, die einen nichts angehen, denn der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und bewahren) sagte: „Zum guten Islam eines Menschen gehört, dass er unterlässt, was ihn nichts angeht.“
- Sich in Gegenwart einer Person zu unterhalten, die dies nicht wünscht.
- Das Gesagte unnötig zu wiederholen.
- Gegenüber den Zuhörern hochmütig zu erscheinen.
- Unaufmerksamkeit gegenüber dem Sprecher.
- Den Sprecher darum bitten, sich kürzer zu fassen.
- Den anderen darin zuvorzukommen, ihre Sätze zu vervollständigen.
- Aufstehen, bevor der Sprecher zu Ende gekommen ist.
- Den Sprecher vorschnell als Lügner anzusehen.
- Jüngere beim Gespräch zu vernachlässigen.
- Vorschnell Nachrichten zu verbreiten, bevor man sich über deren Richtigkeit und Erlaubtheit, diese zu weiterzugeben, vergewissert hat.
- Mundpropaganda und diese kritiklos und ohne Vergewisserung zu akzeptieren.
- Harte Worte zu verwenden, wo doch Allah der Erhabene sagt: „Und sag zu meinen Dienern, sie sollen das Beste sagen, wahrlich der Schaitan flüstert ihnen ein, wahrlich der Schaitan ist dem Menschen ein klarer Feind.“ und Allah sagt: „Und sagt den Menschen Gutes.“
- Harte Kritik.
- Die Benimmregeln beim Sprechen zu missachten.
- Die emotionale Seite zu vernachlässigen.
- Sarkasmus bei Unterhaltungen.
- Herausforderungen und andere zum Schweigen zu bringen.
- Den Namen des Gesprächspartners zu ignorieren.
- Von einem sicheren und richtigen Prinzip ablassen.
- Auf Fehlern beharren und sich weigern, zur Wahrheit zurückzukehren.
- Wenig Wissen über das Gesprächsthema zu haben.
- Von Beginn des Gesprächs an voreingenommen zu sein.
- Sich in Details verlieren und vom Gesprächsthema abkommen.
- Immer das Gegenteil zu behaupten und etwas anderes sagen zu müssen.
- Sich in oberflächlichen Themen zu verlieren.
- Viel Tadel.
- Sich viel über die Menschen beschweren.
- Viel über Frauen (bzw. das andere Geschlecht) zu reden.
- Viel leeres Gerede.
- Viele Späße.
- Viel zu schwören, denn Allah sagt: „Und bewahrt eure Schwüre.“
- Die Fehler des Gegenübers suchen.
- Dem Gegenüber zu verstehen geben, dass man gelangweilt ist.
- Den Anwesenden aufbürden, einen zu bedienen.
- Etwas Geschmackloses tun, wie etwa Menschen zu befingern, in Anwesenheit anderer zu spucken, laut zu lachen, mit dem Bart oder Schnurrbart zu spielen, etc.
- Unislamisches beim Zusammensein zu praktizieren.
- Zu Vergnügungsveranstaltungen zu gehen und häufiger Kontakt zu Leuten haben, welche diese mögen.
- Auf eine Art posieren, die auf geringen Anstand hinweist.
- Sich mitten in einen Kreis zu setzen.
- Sich übermäßig der Hochsprache (oder feinen Redensart) bedienen, wenn man diese nicht beherrscht, denn der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und bewahren) sagte: „Es wird Leute geben, die mit ihren Sprachen essen, wie die Kühe von der Erde fressen.“
- Man soll nicht zitieren, wenn man nicht zitieren oder etwas genau wiedergeben kann.
- Man soll die Schwächen seines muslimischen Bruders decken, denn der Prophet (möge Allah ihn in Ehren halten und bewahren) sagte: „Wenn immer ein Diener eines Dieners Schwäche deckt, so verdeckt Allah seine (Schwächen) am Tag der Auferstehung.“
- Man soll sich keine Spottnamen geben, denn Allah sagt: „Und gebt euch keine Spottnamen!“ und Er sagt: „Wehe jedem Spottenden und übel Nachredenden.“ und der Gesandte (möge Allah ihn in Ehren halten und bewahren) sagte: „Es ist schon übel genug, wenn ein Mensch seinen muslimischen Bruder gering schätzt.“
- Wenn man eine Gruppe anspricht, so soll man sich nicht einer Person zuwenden und die übrigen nicht beachten.
- Wenn ein Mensch etwas Falsches gesagt hat, dann soll man ihn nicht deswegen verurteilen, auch wenn die Aussage Kufr wäre. Der Beweis hierfür ist der Hadith, den Muslim erwähnt: der Gesandte Allahs (möge Allah ihn in Ehren halten und bewahren) sagte: „Allah freut sich über die Reue keiner seiner Diener mehr, als irgendjemand von euch, dessen Reitkamel in der Wüste war und dieses ihm mitsamt seinem Essen und Trinken entlief und der Mensch schließlich aufgab, zu einem Baum kam
und sich in dessen Schatten legte, wobei er schon die Hoffnung aufgegeben hat. Während er so da lag, stand das Tier plötzlich wieder vor ihm, worauf er es beim Halfter nahm und vor lauter Freude sagte: „Oh Allah, du bist mein Diener und ich bin dein Herr“, wobei er vor Freude das falsche sagte.“
Die Zunge hat ein besonderes Fasten. Es ist jenen Gläubigen ein Begriff, die sich von all dem fernhalten, das leichtsinnig ist. Das Fasten der Zunge ist eine beständige Eigenschaft im Ramadhan und außerhalb von ihm, wobei sie im Ramadhan diszipliniert und gezügelt wird. Der Prophet sallallahu ‘alaihi wa sallam sagte: „Zügelt das“ und er zeigte auf seine Zunge. Mu’adh erwiderte: „Auch wenn wir über etwas zu sprechen beginnen, worüber wir sprechen sollten, oh Gesandter Allahs?“ Der Prophet antwortete: „Deine Mutter würde dich betrauern, oh Mu’adh. Werden die Menschen nicht auf ihren Gesichtern ins Feuer geworfen, nur aufgrund der Früchte ihrer Zunge?“ Der Schaden der Zunge ist gewaltig und seine Gefahr ist enorm. Abu Bakr As-Siddiq pflegte seine Zunge festzuhalten und zu sagen: „Das ist es, was mich in diese Position gebracht hat.“ Die Zunge besitzt sieben Schäden, Schlangenbisse und Feuerwunden. Erwähnt nicht die Fehler der Menschen mit euren Zungen. Denn jeder von euch hat Fehler und die Menschen haben Zungen. Ibn ‘Abbas pflegte zu seiner Zunge zu sagen: „Oh Zunge! Sage etwas Gutes und gewinne oder bleibe vom Übel fern und sei sicher.“ Allah hat einem Muslim Barmherzigkeit erwiesen, der seine Zunge von Verrat abhält, sie von übler Nachrede abwendet, vor leerem Gerede bewahrt und von Verboten fernhält. Gewiss wird Allah demjenigen barmherzig sein, der seine Äußerungen überprüft und seine Worte abwägt. Er sagt im Qur’an:
Spricht er kein Wort aus, ohne dass neben ihm ein Aufpasser wäre, der stets bereit (ist, es aufzuzeichnen) [50:18]
Wenn jemand das Rechte tut, so tut er es für sich selbst; und wenn jemand Böses tut, so handelt er gegen sich selbst. Und dein Herr ist niemals ungerecht gegen die Menschen. [41:46] Dies bezüglich sagte der Prophet sallallahu ‘alaihi wa sallam: „Wer mir für das garantiert, was sich zwischen seinen beiden Kiefern und seinen beiden Beinen befindet, dem garantiere ich das Paradies.“ [Bukhari]
Als die rechtschaffenen Vorfahren sich mit der Moral des Qur’an und der Sunnah disziplinierten, wogen sie ihre Äußerungen ab und achteten auf ihre Worte. Ihre Äußerungen waren das Gedenken Allahs, ihre Blicke waren Lehren und ihr Schweigen waren Gedanken. Wenn diese rechtschaffenen Menschen das Treffen mit ihrem Herrn, dem Einzigen fürchteten, benutzen sie ihre Zungen für das Gedenken von Ihm und die Dankbarkeit gegenüber Ihm. Und sie wandten sich von Verrat, Sittenlosigkeit und sinnlosem Gerede ab. Ibn Mas’ud sagte: „Bei Allah, es gibt nichts, das es mehr verdient hat, eingesperrt zu werden als die Zunge.“ Der Rechtschaffene braucht das Wort, er erinnert sich der Konsequenz und der Folgen und bleibt still. Wie kann jemand fasten und seiner Zunge freien Lauf lassen? Wie kann jemand fasten und seine Zunge spielt mit ihm, seine Worte täuschen ihn und seine Logik führt ihn Irre? Wie kann jemand fasten und gleichzeitig lügen, lästern, beschimpfen, andere schmähen und den Jüngsten Tag vergessen? Wie kann jemand als Fastender angesehen werden, während er falsches Zeugnis ablegt und nicht aufhört, andere Muslime zu verletzten? Der Prophet sallallahu ‘alaihi wa sallam sagte: „Ein Muslim ist derjenige, vor dessen Zunge und Hand die Muslime sicher sind.“[Bukhari] Ist der Islam etwas anderes als Taten, Handlungen, Methodik, Unterwerfung, Benehmen und Hingabe? Im Glorreichen Qur’an sagt Allah:
Und sprich zu Meinen Dienern, sie möchten nur das Beste reden; denn Satan stiftet zwischen ihnen Zwietracht. Wahrlich, Satan ist dem Menschen ein offenkundiger Feind. [17:53]
Das Beste, das hier empfohlen wird, ist mit Sicherheit das gute Wort, das weder ein Individuum noch eine Gruppe verletzt. Es ist die vorzügliche Rede, das weder die Ehre eines Muslim noch die Würde eines Gläubigen verletzt.
O ihr, die ihr glaubt! Vermeidet häufigen Argwohn; denn mancher Argwohn ist Sünde. Und spioniert nicht und führt keine üble Nachrede übereinander. Würde wohl einer von euch gerne das Fleisch seines toten Bruders essen? Sicher würdet ihr es verabscheuen.[49:12]
Wie viele fastenden Menschen zerstörten ihr Fasten, als sie ihre Zungen verdarben, ihr logisches Denken falsch gebrauchten und ihre Worte durcheinander brachten? Das Ziel des Fastens ist nicht Hunger und Durst. Stattdessen ist es Disziplin und Auftrieb. Es gibt in der Tat mehr als 10 Vergehen, die von der Zunge ausgehen können, wenn sie nicht unter Kontrolle gehalten wird. Unter ihnen sind: Lügen, üble Nachrede, Verleumdung, Unanständigkeit, Fluchen, Schamlosigkeit, falsches Zeugnis, Beschimpfungen, Spott, Verachtung und andere. Vielleicht bringt ein Wort, das von jemandem ohne Kontrolle oder Beherrschung geäußert wird, ihn auf seinem Gesicht ins Feuer.
Die Zunge ist ein Mittel zum Guten oder zum Schlechten. Welch eine Freude ist sie für jene, die Allahs gedenken, Ihn um Vergebung bitten, Ihn lobpreisen, verherrlichen, danken und mit ihren Zungen Reue zeigen. Und welch eine Enttäuschung ist sie für jene, die es dazu benutzen, die Ehre und Würde verletzten und Werte beschmutzen. Oh ihr Fastenden, befeuchtet eure Zunge mit dem Gedenken Allahs, diszipliniert sie mit Gottesfurcht und reinigt sie vom Ungehorsam.
Oh Allah wir bitten Dich um wahrhaftige Zungen, reine Herzen und rechtschaffene Charakterzüge. [Entnommen aus dem Buch "30 Lessons for Those Who fast" von Aa'id Abdullah al-Qarni.]
Quelle: kalamullah.com