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Verschiedene offene Fragen als Nicht-Muslim
#1
Hallo,

zunächst muss ich meine Situation kurz schildern und mich bedanken, dass ich hier offene Fragen stellen darf.

Ich bin selbst eine deutsche Christin und habe vor einigen Jahren eine gute Freundin kennen gelernt. Sie ist Muslimin und lebt auch ihren Glauben. Ich habe damit kein Problem und respektiere ihre Religion.

Es gibt aber offene Fragen für mich, vielleicht könnt ihr mir freundlich helfen, bei einigen Dingen Licht ins Dunkel zu bringen.

1. Eigentlich dürfte sie gar nicht mit mir befreundet sein, da ich kein Muslim bin, oder? Allerdings wäre es blöd, wenn eine Religion zwischen unserer Freundschaft stehen würde. Christen und Muslime stehen sich trotz einiger Überschneidungen nicht nahe, oder?

2. Ist es so, dass Muslime durch ihr Verhalten auf der Erde Punkte sammeln, um ins Paradies zu gelangen? Wie werden diese Punkte ermittelt bzw. überprüft? Bekomme ich z.B. für einen Hijab mehr Anerkennung als „nur“ für ein Kopftuch?

3. Dürfte ich als Christ den Koran lesen, um mich zu informieren, wenn ich nicht konvertieren möchte? Der Koran ist ein heiliges Buch und darf nicht von Nicht-Muslimen berührt oder gelesen werden, richtig? Meine Freundin dürfte mir ihren Koran nicht ausleihen, oder?

4. Müssten nicht alle Muslime Aufrufe zur Gewalt und Radikalität, wie z.B. durch einige Salafiten geschehen, deutlich ablehnen? Der Koran verbietet doch Gewalt, prinzipiell auch gegen Andersgläubige, und der Islam möchte eigentlich eine Religion des Friedens sein, oder nicht?

Ich möchte nicht kritisieren, provozieren oder ähnliches, sondern nur die Sicht der Muslime zu den Dingen besser kennen und verstehen.

Es wäre schön, wenn Moscheen mehr zum unverbindlichen und offenen Dialog einladen würden, damit man sich besser informieren kann. Viele Muslime, die ich kenne, sind nette Menschen und werden in der Gesellschaft zu Unrecht verurteilt.

Vielen Dank und liebe Grüße!
#2
Salam


Herzlich Willkommen lieber Gast!

An erster Stelle fange ich mit einem Vers aus unserem Edlen Buch an,
das Buch Allâhs, wo er in Sinngemäßer Übersetzung sagt:

:quran:

Allah verbietet euch nicht, gegenüber denjenigen, die nicht gegen euch der Religion wegen gekämpft und euch nicht aus euren Wohnstätten vertrieben haben, gütig zu sein und sie gerecht zu behandeln. Gewiß, Allah liebt die Gerechten.

Er verbietet euch nur, diejenigen, die gegen euch der Religion wegen gekämpft und euch aus euren Wohnstätten vertrieben und zu eurer Vertreibung Beistand geleistet haben, zu Schutzherren zu nehmen. Diejenigen, die sie zu Schutzherren nehmen, das sind die Ungerechten. (Surah Al-Mumtahina 7-8)

Die Frage sollte lauten was mit "Freundschaft" überhaupt gemeint ist... jedoch sind dies Sachen die man erst mit der Zeit versteht denke ich, um so mehr man den Islam versteht um so klarer und selbstverständlicher werden die Dinge...




----

Jeder von uns hat zwei Engel an seiner Seite die jede Tat des Menschen aufschreiben, der eine schreibt die schlechten Taten auf und der andere die Guten.

Die Zweite Frage, die du sehr schön dargestellt hast mit "Punkte". Wir Muslime glauben an einen Allbarmherzigen Gott, der uns nur so Wege gibt mit denen wir gute Taten tuen können und uns somit der Barmherzig Gottes nähern und er uns somit er will ins Paradies einführen kann. Wir Muslime glauben dranne, dass derjenige der eine gute Tat beabsichtigt hat wie einen Armen zu speisen, einen Waisenkind zu sich zu nehmen, zu Spenden es jedoch nicht tut, jedoch die Absicht dazu hatte (!) er dafür eine volle Belohnung bekommt.


Wenn er es jedoch tut, wird eine gute Tat 10fach vergolten. Im Ramadhan zählt sogar eine gute Tat bis 700-fach! Welch eine Barmherzigkeit und welch ein Ansporn zum edlen rechtschaffenen Handeln. Eine Sünde jedoch, wird jedoch nur mit einer einzigen schlechten Tat angerechnet.

„Gewiss, nur den Standhaften wird ihr Lohn ohne Berechnung in vollem Maß zukommen.“ (39:10).


Von Abu Huraira (Allahs Wohlgefallen auf ihm), der gesagt hat: Allahs Gesandter (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) hat gesagt: "Eine Sadaqa (obliegt) jedem Glied des Menschen, jeden Tag, an dem die Sonne aufgeht. Zwischen Zweien Gerechtigkeit herstellen, ist eine Sadaqa, einem Mann mit seinem Reittier helfen, ihn darauf zu heben, oder sein Gepäck darauf zu heben, ist eine Sadaqa. Das gute Wort ist eine Sadaqa, und jeder Schritt, den du zum Gebet gehst, ist eine Sadaqa, und ein Hindernis aus dem Weg zu räumen ist eine Sadaqa.
(Dies berichteten al-Buchari und Muslim.)

(Saqada = Spende)

Abu Barza (ALLAHs Wohlgefallen mit ihm) berichtete: ALLAHs Gesandter (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) hat gesagt: „Wenn der Mensch ein Stück Brot als Spende gibt, ist das bei ALLAH soviel wert wie der Berg Uhud.“ (Überliefert von Tabarani)

Wer möchte sich da nicht Punkte sammeln und gleichzeitig ein schönes Gefühl sichern?


Ja, Sie dürfen natürlich den Koran lesen. Sie werden wie ich annehme, nur die Ungefähre Übersetzung davon lesen können. Der Koran wurde für alle Welten herabgesandt.

Ja, wir kritisieren und lehnen jegliche Form von falscher Gewalt ab.

Abu Huraira (möge Allah mit ihm zufrieden sein) berichtete, dass ein Mann zum Propheten (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: „Rate mir.“ Er sagte: „Zürne nicht.“ Der Mann wiederholte seine Frage ein paar Mal und jedes Mal antwortete der Prophet (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm): „Zürne nicht.“ (Bukhari, Fath al-Bari 10/456)

Gemäß einem einer anderen Überlieferung, sagte der Mann: „Ich dachte über das nach, was der Prophet (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) gesagt hatte, und ich erkannte, dass der Zorn alle Arten von Übel in sich vereinigt.“ (Musnad Ahmad 5/373)

5. „Werde nicht zornig und das Paradies gehört dir.“ (Hadith sahih, siehe Sahih al-Jami, 7374; Ibn Hijr schrieb es at-Tabarani zu, siehe al-Fath 4/465).


Sie haben bestimmt viele Fragen, ich rate ihnen folgende Seite

www.Islamreligion.com/de


Winke
#3
Hallo und Willkommen im Forum :-)

Finde es erstmal toll, dass du dich hier mit deinen Fragen an uns wendest, da es hier viele Muslims gibt, die dir gerne helfen.
Möchte erstmal nur die Frage 2 beantworten, da ich für die anderen Fragen noch etwas beweise aus dem Koran und der Sunna bräuchte..welche ich gerade nicht vor mir habe

Die Frage zwei erinnert mich etwas an die letzte doku im ARD "Im Netz der Salafisten" :D
Da wurde auch oft der begriff "Punkte" (sammeln um ins Paradies zu kommen) genannt..bis jetzt habe ich das wirklich noch nie von jmd gehört, aber diese Doku hatte es echt in sich was islamische Begriffe anging ^^

Zunächst möchte ich klarstellen, dass es weder Punkte..noch Bonuspunkte und auch keinen Megascore gibt ;-)
Das was gemeint ist sind Hasanat...man kann es relativ gut im deutschen mit dem Wort "gute Tat" übersetzen.
Das wichtigste hinter dieser guten Tat ist, die Absicht nur das Wohlgefallen unseres Schöpfers (ALLAH swt) zu erlangen. Hat man eine falsche Absicht, beispielsweise die Absicht auf sich aufmerksam zu machen mit dieser guten tat, so wird sie nicht akzeptiert.

Du stellst dir das ganze wahrscheinlich wie ein Punktekonto vor :-) Wer mehr Punkte hat, gewinnt. Jedoch ist das die falsche Ansicht.
So ist es jedoch nicht, sonst hätte ich mir schon lange eins angelegt ;-)
Wenn man so denkt , finde ich, dass es als eine Art Ablasshandel betitelt werden kann. Und ich bitte um Entschuldigung, dass ich das schreibe, aber Gott ist kein Krämer oder Kaufmann – möge Er mir dafür vergeben - der mir das Paradies für x-Gebete und y-gefastete Tage verkauft.
Man kann eben nicht eindeutig sagen, ob man ins Paradies kommt, nur weil man diese Hasanat sammelt.

Genau das gleiche gilt für die Hijab und Kopftuchträgerinnen..ob man mehr Anerkennung für einen Hijab oder Kopftuch bekommt interessiert uns Muslime doch garnicht. Für uns ist es doch nur wichtig, dass wir im Diesseits das Wohlgefallen unseres Schöpfers erlangen um im jenseits belohnt zu werden mit dem Paradies.

Es ist also nicht so, dass eine Hijab-Trägerin das paradies bekommt..die Kopftuchträgerin jedoch wird mit der Hölle bestraft.
Es kommt drauf an was in ihren herzen ist und nur Allah, erhaben ist Er, kennt das Innerste der Brüste.
Wenn beide rechtschaffene Frauen waren dann werden sie, wenn Allah (erhaben ist er) es will, mit dem Paradies belohnt. Allah erhaben ist Er ist ALLVERGEBEND und seine Barmherzigkeit umfasst alles..also wird er der Kopftuchträgerin verzeihen.
Natürlich ist es auch möglich, dass nur die Kopftuchträgerin ins Paradies kommt und die Hijabträgerin nicht, weil die Hijabträgerin äußerlich zwar die Nummer eins im Glauben war..im Inneren jedoch pflegte sie vllt nicht zu beten oder schlechte taten zu begehen...


LG

Riyadus Salihin
#4
Hallo,

lieben Dank für die guten Antworten.

Tut mir leid, dass ich so viele Fragen habe, aber man erfährt ja leider sehr wenig wertfreies über den Islam in den Medien. Der Link ist auch gut, vielen Dank, ich werde es mir in Ruhe am Wochenende durchlesen.

Verstehe ich das also richtig, dass Allah auch schlechte Taten vergibt, wenn ich als Gläubiger Reue zeige oder diese Taten nicht in Absicht begangen habe?

Am Ende seines Lebens tritt ein Moslem also vor ein Gericht Allahs und muss sich dort für seine Taten bzw. seine Gedanken beurteilen lassen. Viele kritisieren immer, dass die Zahl derjenigen, die ins Paradies kommen, im Vorfeld festgelegt ist. Ist das so? Dann hätten nicht alle Muslime eine Chance, dort hinein zu kommen.

Trifft man als Muslim dann Allah direkt im Paradies, also steht man ihm dann gegenüber?

Ich habe die Doku "Im Netz der Salafisten" auch gesehen. Ich denke aber, dass die meisten Muslime so etwas verurteilen, denn es ist ja kein Glaube aus freien Stücken, wenn jemand in den Islam gezwungen wird. Zudem müssten sie ja eigentlich auch Hassprediger verurteilen.

Es ist doch auch sonst nicht so, dass ein Iman oder ähnlich die Vormundschaft für einen Muslim übernimmt wie im Film gezeigt, oder? Die Familie hat im Islam auch einen hohen Stellenwert, denke ich.

Sicher ist es nicht gut im Islam, wenn eine Frau einen Mann heiratet, den sie nicht liebt, oder? Sie kann ihm ja keine gute Ehefrau sein, wenn sie Groll gegen ihn hegt.

Ich werde sicher nicht zum Islam übertreten, aber ich finde es gut, mich zu informieren und gegen Vorurteile, die Muslime betreffen, zu kämpfen. Ich begegne jedem Muslim offen und freundlich und schaue mir den Menschen an sich an.

Ich bin gespannt auf eure Antworten,

liebe Grüße an alle Leser.
#5
Allah kann alle Sünden vergeben, aber Er vergibt nicht, dass man Ihm andere Götter beigesellt (Sohn Gottes ect...). Daher vergibt Allah den Menschen, die sich Ihm unterworfen haben (Muslime).

Allah kennt die Zukunft und weiß, für welchen Weg sich die Menschen entscheiden werden, daher weiß Er auch, wer am Ende das Paradies erlangt hat und wer nicht. Alle Menschen haben die Chance das Paradies zu erreichen. Gott ist der Gerechte. Er hat Seine Botschaft deutlich gemacht und jeder kann seinen Weg entscheiden. Dies ist z.B. auch ein Grund, warum die Hölle im Quran oft erwähnt wird: Als Warnung für die Menschheit.

Gott sagt im Koran: "Und wer eine andere Religion als den Islam begehrt: nimmer soll sie von ihm angenommen werden, und im Jenseits wird er unter den Verlierern sein." (3:85)

Eines der Belohnungen im Paradies ist es, dass man Allah sehen kann.

In einem Hadith heißt es: "Einige Leute sagten, Oh Gesandter Allahs , werden wir unseren Herrn am Jüngstentag sehen? Er sagte: Habt ihr irgendeinen Zweifel daran sie Sonne an einem Wolkenfreien Tag sehen zu können? Sie sagten: Nein, oh Gesandter Allahs. Er sagte: Habt ihr irgendeinen Zweifel daran den Mond in einer wolkenlosen Nacht sehen zu können? Sie sagten: Nein, oh Gesandter Allahs . Er sagte: So werdet ihr ihn klar sehen können am Jüngstentag."

Diese Doku ist, wie die meisten anderen Berichte in den Medien über den Islam, keine sachliche Auseinandersetzung. Es werden Dinge in ein total schlechtes und falsches Licht gestellt, deshalb sollte man sich immer an authentischen Quellen halten und nur von dort seine Infos nehmen.

Im Islam gibt es keinen Zwang im Glauben, daher kann niemand gezwungen werden, den Islam anzunehmen. Ein erzwungenes Glaubensbekenntnis ist vor Gott zudem auch nicht gültig, sondern nur wenn es im Herzen bestätigt wurde. Allerdings weiß ich jetzt nicht, wie du in diesem Zusammenhang darauf kommst, da selbst in dieser Doku nicht von Zwang die Rede war.

Einige Islam Prediger werden in den Medien als Hassprediger bezeichnet, es werden nur aus dem Zusammenhang gerissene halbe Sätze ausgestrahlt, um diese Bezeichnung scheinbar zu beweisen. Guckt man sich ihre Vorträge allerdings komplett an, bekommt man ein ganz anderes Bild. Wie z.b auch der Prediger Pierre Vogel schon oft aufgefordert hat, dass man ihm nur einen Vortrag zeigt, indem er Hass gepredigt haben soll. Bis heute wartet er... Daher sollte sich jeder am besten sein eigenes Bild machen. Die Vorträge findet man alle online im Net.

In der Tat hat die Familie im Islam eine hohe Stellung und besonders die Eltern. Wenn eine muslimische Frau heiratet braucht sie einen Wali (Vormund), der im Normalfall der Vater ist. Wenn dieser jedoch kein Muslim ist, so fällt die Vormundschaft auf jemanden anderen. Ich denke es ist verständlich, dass ein Muslim die Interessen einer Muslimah viel eher verstehen kann, als ein Nicht-Muslim.

In jedem Fall aber liegt die Entscheidung für die Zustimmung einer Heirat bei der Frau, ohne die eine Heirat nicht gültigt ist.
#6
----->Gelöscht<------
#7
Hallo an alle,

danke für die Antworten, das hilft mir schon etwas weiter.

Das hieße dann, wenn man sich erst später im Leben zum Islam bekennt, würde man auch noch ins Paradies kommen können, wenn man sich einsichtig zeigt.

Braucht man eigentlich Zeugen, während man sich zum Islam bekennt oder reicht es, das Bekenntnis für sich selbst, z.B. allein auszusprechen? Ich meine, gibt es da eine Art "Zeremonie"/ nötige Vorbereitung?

Wenn man sich bekennt, hat man aber Zeit, alle Regeln zu erlernen und muss nicht gleich alles wissen oder sollte man sich erst bekennen, wenn man bereits z.B. den Kopf bedeckt und alle Gebete vollständig ausführen kann? Ich meine, gibt es Nachsicht für einen "neuen" Muslim, wenn er zu Beginn noch Fehler macht?

Das sind dann auch wirklich meine letzten Fragen an euch, vielen Dank, dass ihr mir weiterhelft.

Ich wünsche allen einen guten Ramadan.
#8
Hallo, wir beantworten dir gerne deine Fragen, dazu ist das Forum hier u.a. auch da, damit sich jeder über den Islam informieren kann und auch offene Fragen geklärt werden können.

(23-07-2012, 08:09 AM)Fragestellerin schrieb: Das hieße dann, wenn man sich erst später im Leben zum Islam bekennt, würde man auch noch ins Paradies kommen können, wenn man sich einsichtig zeigt.

Das stimmt. Wenn man den Islam aus Überzeugung annimmt, so werden einem alle voherigen Sünden von Gott vergeben.

Manche Leute fragten den Gesandten Gottes (Frieden und Segen seien auf ihm): Oh Gesandter Gottes, werden wir für das zur Verantwortung gezogen, was wir in den Tagen der Unwissenheit getan haben, bevor wir den Islam annahmen?

Er antwortete: “Wer auch immer den Islam einzig und allein für Gott annimmt, wird (dafür) nicht zur Rechenschaft gezogen, aber einer, der das aus einem anderen Grund tat, ist verantwortlich für die Zeit vor dem Islam und danach.” (Sahieh Al-Bukhari, Sahieh Muslim)

Des Weiteren wird von ‘Itban berichtet: "Der Gesandte Allahs (Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: "Wahrlich, Allah hat demjenigen die Hölle verwehrt, der La ilaha illallah (es gibt keinen anbetungswürdigen Gott außer Allah) spricht – und dabei nichts anderes im Sinn hat, als Allahs Angesicht."(Buchari und Muslim)

Wenn man aber davon überzeugt ist, dann sollte man nicht länger warten und diesen Schritt nicht auf eine spätere Zeit in seinem Leben aufschieben, weil kein Mensch weiß, wie lange er noch leben wird und wie viel Zeit ihm noch bleibt.

(23-07-2012, 08:09 AM)Fragestellerin schrieb: Braucht man eigentlich Zeugen, während man sich zum Islam bekennt oder reicht es, das Bekenntnis für sich selbst, z.B. allein auszusprechen? Ich meine, gibt es da eine Art "Zeremonie"/ nötige Vorbereitung?

Um den Islam anzunehmen braucht man keine Zeugen und damit hängt auch keine Zeremonie oder dergleichen zusammen. Wenn man das Glaubensbekenntnis mit der Absicht den Islam anzunehmen alleine ausspricht, dann reicht das um Muslim zu werden, denn Gott sieht und hört alles.

So kann man den Islam annehmen:


Natürlich sollte man das später dann irgendwann schon öffentlich machen, da man als Muslim auch Rechte und Pflichten hat usw., aber das ist erst mal keine Bedingung um Muslim zu werden...

(23-07-2012, 08:09 AM)Fragestellerin schrieb: Wenn man sich bekennt, hat man aber Zeit, alle Regeln zu erlernen und muss nicht gleich alles wissen oder sollte man sich erst bekennen, wenn man bereits z.B. den Kopf bedeckt und alle Gebete vollständig ausführen kann? Ich meine, gibt es Nachsicht für einen "neuen" Muslim, wenn er zu Beginn noch Fehler macht?

Wenn man den Islam angenommen hat, so ist es selbstverständlich, dass man nicht von einem Tag auf den anderen alles richtig praktizieren kann. Dies ist gar nicht möglich, weil man gar nicht das Wissen über alle Dinge besitzt und vieles auch erst mit der Zeit lernen muss, wie z.B. das Gebet.

Viele denken, um Muslim zu werden, müsste man schon Dinge im Islam praktizieren können oder viel Wissen über einzelne Vorschriften und dergleichen haben, das stimmt aber nicht. Dies sind keine Voraussetzungen, um den Islam anzunehmen und wie oben bereits geschrieben, sollte man das Aussprechen des Glaubensbekenntnis nicht weiter aufschieben, auch nicht um vorher noch mehr zu lernen.

Das Praktizieren kommt erst mit der Zeit, nachdem man Muslim ist (denn auch erst dann werden die Taten bei Gott gültig) und es ist in keinster Weise schlimm, wenn man am Anfang nicht alles richtig oder vollständig macht.

Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen und wenn du noch Fragen hast, würden wir uns freuen, wenn du dich an uns hier wendest.
#9
Hallo,

vielen Dank für die hilfreichen Antworten noch mal, jetzt weiß ich schon viel mehr, werde mich aber weiter über den Islam informieren.

Eine kleine Frage noch:

Es ist geplant, eine ganztägige Fahrt in einen Zoo zu machen. Dürfte ein Muslim dorthin mitfahren, um den Zoo zu besuchen? Müssten wir irgendwelche Sachen beachten, die ein Muslim nicht darf (z.B. bestimmte Tiere berühren, füttern etc.), außer den üblichen Regeln?

Leider habe ich dazu im Netz keine klaren Aussagen gefunden, will aber niemanden in Schwierigkeiten bringen.

Liebe Grüße!
  


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