Bin ein wenig irritiert. Was hat das alles mit dem Islam zu tun, wenn andere Menschen schlimme Taten begehen?
Verstehe den Kontext Deines Gespräches nicht ganz.
Generell bei Argumentationen:
- Stelle nicht zuviele Frage aufeinmal bzw. das sind ja mehr rethorische Fragen. Vermeide soetwas, denn in der Regel biegt es sich jeder so zurecht wie er/sie es gerade braucht und jede Partei steigert sich nur in die eigenen Vorurteile hinein. Und genauso hatte die Person ja auch geantwortet.
- Wenn es um das Beweisen geht, so ist dies in einem Gespräch eigentlich ausgeschlossen, weil man nur Dinge klar erklären kann, wenn man sich sorgfältig darauf vorbereitet und das Gegenüber muss auch in der Lage sein, die Dinge in ihrer Gesamtheit zu erschließen und zu verstehen. Selbst wenn man ein Argument bereits widerlegt hat, merkt es das Gegenüber gar nicht. Oder man selbst hat ein Argument abgeliefert, welches nicht den formalen Bedingungen standhalten mag.
- Aus dem Alltag, Medien, Videos und Deinem Beitrag stelle ich jedes Mal fest, dass es gar nicht um Religion geht, sondern um Kultur und Gesellschaft (das gab ja sogar Dein Gegenüber von selbst Preis).
- In vielen muslimischen Ländern gibt es Menschen, die den Islam ebensowenig korrekt praktizieren wie in allen anderen Ländern auch. Wenn ich Videos sehe, wie Muslime gegen andere Muslime kämpfen und sterben, dann denke ich eigentlich, ob das überhaupt noch Muslime sein können. Religion wurde schon immer missbraucht für die eigenen Zwecke. Da werden Qur'an Passagen anders aufgefasst, um die Menschen besser kontrollieren zu können. Sind das dann überhaupt noch muslimische Staaten? Und hier in den kulturell westlichen Ländern werden all diese Dinge miteinander vermischt und nicht mehr differenziert. So gelangt ein falsches Bild vom Islam um die ganze Welt und Menschen werden angefeindet aufgrund dessen.
Ich merke gerade, dass der Gesprächsinhalt weitaus komplexer ist, als um Deine eigentliche Frage, die eigentlich dadurch zu beantworten wäre, wie man solche Vertiefungen vermeidet und dennoch ein korrektes Bild vermitteln kann.
Wichtig bei der Argumentation ist immer, wie die Vorbedingung (Prämisse) lautet und welche Schlussfolgerungen man dann daraus ziehen kann.
Wenn man merkt, dass die Vorbedingung falsch ist, dann ist dies immer leicht zu widerlegen indem man aufzeigt, dass alleine schon die Frage selbst sich widerspricht und somit die Antwort liefert.
Also mir hat die "Aussagenlogik" aus der Mathematik immer sehr geholfen. So kann man alles ganz nüchtern und objektiv abhandeln. Das nimmt die "Härte" schnell raus, allerdings wird man dann auch als jemand schnell abgestempelt mit dem man nicht diskutieren kann und angeblich alles weiß. Das wäre für die Da'wa auch nicht optimal.
Wenn man nicht ganz so wie ein Mathematiker rüberkommen möchte, dann bestätige doch zunächst ein Vorurteil und taste dich langsam heran, dies zu widerlegen. In der Regel sagen die Leute dann "Stimmt, wenn man das so sieht. Darüber habe ich noch nie nachgedacht, ...". Man darf von den Leuten nicht zuviel verlangen und versuchen zunächst sich in sie hineinzuversetzen.
Lies doch mal das hier
https://de.wikipedia.org/wiki/Argument
und ganz besonders den Abschnitt
Argumentationsaufbau.